Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit dem Kühlschrank durch Irland

Mit dem Kühlschrank durch Irland

Titel: Mit dem Kühlschrank durch Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hawks
Vom Netzwerk:
können. Egal, ich war der Nutznießer davon. Ein ganzseitiges Foto von mir und Saiorse unter der Überschrift:

    E INE COOLE I DEE!

    Es folgte ein mit Wortspielen gespickter Artikel auf Seite drei mit zwei weiteren Fotos. In Cork war ich ein Medienereignis. Ich war auf die Titelseite des Evening Echo gelangt, ohne dafür in ein Treibhaus stürzen zu müssen.
    Ich begab mich in das Hotel, das die Leute vom Westimers mir besorgt hatten. Wenn man davon absah, dass der Lift nicht funktionierte, die Badezimmertür keine Klinke hatte, der Duschvorhang immer wieder herunterfiel, das Fenster sich nicht öffnen ließ und es kein Telefon gab, war es wirklich in Ordnung. Eric hatte die Reservierung in Auftrag gegeben, nachdem er angerufen und erfahren hatte, dass ich in der Stadt war. Er verkürzte sogar seinen Angelausflug, damit die Kühlschrank-Party am nächsten Abend stattfinden konnte. Ich hatte immer noch keine Vorstellung davon, worum es bei dieser Party gehen würde. Immer, wenn ich das Thema an-schnitt, zuckten die Leute, die ich fragte, mit den Schultern.
    Eric und seine Frau waren, als ich sie am Abend zu einem Glas Bier traf, auch nicht in der Lage, Licht in diese Angelegenheit zu bringen.
    »Wir werden einfach sehen, was passiert«, erklärte Eric.
    Eric erzählte, dass er an jenem ersten Tag die Gerry Ryan Show angerufen hatte, weil er Probleme mit den Kerlen hatte, die sich um den Kühlraum seines Pubs kümmerten, und diese mit dem Vorschlag einer Kühlschrank-Party aufziehen wollte.
    »Jetzt, wo ich hier bin, ist der Witz für dich also nach hinten losgegangen«, sagte ich.
    »Überhaupt nicht. Das wird ein großartiger Abend.«
    Es wurde beschlossen, dass ich den folgenden Tag als Tourist verbringen sollte. Eric versprach, mich und den Kühlschrank zum Blarney Stone zu bringen, damit wir ihn küssen konnten. Dies würde uns, so wollte es die Legende, magische Beredsamkeit verleihen, ein Gebiet, auf dem es zumindest bei einem von uns noch Raum für Verbesserung gab. Die meisten Iren, denen ich bisher begegnet war, brauchten in dieser Hinsicht nur wenig Hilfestellung. Ich selbst freute mich schon darauf, gefragt zu werden, wie mir der Blarney Stone gefallen habe. »Es war so ergreifend, dass mir die Worte fehlen«, würde meine witzige Antwort lauten.

    Nicht zum ersten Mal auf dieser Reise begann ich den Tag damit, dass ich mit Gerry Ryan im Radio plauderte. Ihn faszinierte die Idee einer Kühlschrank-Party.
    »Was genau wollt ihr bei dieser Party machen?«, fragte er.
    »Wir wissen es eigentlich nicht.«
    »Wie wäre es, wenn die Leute mit irgendwelchen Teilen aus ihren Kühlschränken kommen müssten, der Schale für die Eiswürfel, dem Eierfach oder irgendwas anderem, das sie als Kühlschrank-Fans ausweist?«
    »Klingt gut. Ich habe allerdings keine Ahnung, was dann passieren soll.«
    Es spielte keine Rolle. Gemäß der Kühlschrank-Philosophie würden wir einfach abwarten.
    Ich stand auf, benutzte die wenigen Installationen des Bads, die funktionieren, und machte mich auf den Weg hinüber ins Westimers, wo ich Eric traf. Vor dem Pub war eine riesige Tafel aufgestellt worden, auf der mit Kreide falsch geschrieben stand:

    Heute abent Küblschrank-Party!

    Ich verspürte ein Kribbeln im Bauch.
    Der Marinehafen von Cobh wurde zum Ziel meiner touristischen Exkursion an diesem Tag, denn Eric hatte angerufen und erklärt, dass er ein Wohltätigkeitsturnier in seinem Golfclub vergessen habe und mich deshalb nicht zum Blarney Stone fahren könne. Mein Gag mit den Worten, die mir fehlten, würde also warten müssen.
    Alan und Noelle, die hinter der Theke standen, beharrten darauf, dass ich den Kühlschrank auf den Tagesausflug mitnahm.
    »Er wird dich sicher vermissen, wenn du ihn den ganzen Tag so allein lässt.«
    Schwierig. Ich musste für heute Abend Kräfte sparen und wusste, wenn ich den Kühlschrank mitnahm, würden wir in irgendeine Art von Abenteuer geraten und uns ohne Zweifel hoffnungslos verspäten, weil wir irgendwo in irgendeiner Kneipe aufgehalten würden.
    Die Reise nach Cobh war meine erste Zugfahrt in Irland. Sie wurde dadurch beeinträchtigt, dass ich den Fehler beging, einem Mann gegenüber Platz zu nehmen, dessen Haar aussah, als wäre es seit 1962 nicht mehr gewaschen worden. Es roch, als wäre es seit 1952 nicht mehr gewaschen worden. Es sah aus, als hätte er drei feuchte Tücher auf dem Kopf. Der beißende Gestank hätte ohne weiteres gerechtfertigt, sich einen anderen Platz zu suchen. Ich

Weitere Kostenlose Bücher