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Mit dem Kühlschrank durch Irland

Mit dem Kühlschrank durch Irland

Titel: Mit dem Kühlschrank durch Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hawks
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zum Fischen im County Mayo und nicht zu erreichen. Das hinderte den Rest der Mannschaft allerdings nicht daran, mich im großen Stil zu bewirten, das heißt, mir was zu trinken und das inzwischen schon traditionelle kostenlose Mittagessen zu spendieren. Das Dekor des Pubs erklärte den ziemlich seltsamen Namen Westimers. Der Wilde Westen war hier das Thema, und die Wände waren mit Sätteln, Stetsons und Cowboys, die Pistolen schwenkten, geschmückt. Vielleicht war seine Liebe für den amerikanischen Westen der Grund dafür, dass Eric meine Pioniertat so imponiert hatte.
    Ich hatte gerade begonnen, mich mit einem Geschäftsmann, der an der Theke zu Mittag aß, über meinen geplanten Ausflug hinunter nach Kinsdale zu unterhalten, da wurde ich von Alan unterbrochen: »Tony, Telefon für dich.«
    Das war seltsam. Niemand wusste, dass ich hier war. Niemand, bis auf einen!
    »Hallo, Tony, ich bin’s, Dave. Du weißt schon, der Dave, den du gerade auf der Straße kennen gelernt hast. Bleib, wo du bist, ich habe gerade mit einem Freund von mir gesprochen, der Redakteur beim Evening Echo ist! Geh nicht weg, denn sie schicken einen Reporter!« Die Dinge entwickelten sich schnell in Cork.
    Ein Zeitungsinterview später wandte ich mich wieder meinem Bier zu und wurde bald darauf von einem jungen Mann angesprochen, der sagte, dass er mich in einer Viertelstunde nach Kinsdale mitnehmen könne. Die Dinge entwickelten sich wirklich schnell in Cork.
    Alle im Westimers meinten, es sei eine gute Idee, wenn ich Cork als Ausgangspunkt für ein paar Tagesausflüge in die Umgebung nutzen würde, und das nicht zuletzt deshalb, weil ihnen das, falls Eric anriefe, Gelegenheit geben würde, ihn zu fragen, ob er mit der Kühlschrank-Party Ernst machen wolle. Die Mitarbeiter des Pubs amüsierten sich köstlich, als sie mir zusahen, wie ich den Kühlschrank als Reisetasche packte. Diese Rolle hatte er seit meiner Exkursion nach Tory Island nicht mehr spielen müssen.
    Na gut, die Viertelstunde war eher eine ganze Stunde, aber wie versprochen transportierte Barry mich dann zu meinem nächsten Ziel. Es passte irgendwie zu meiner ganzen Reise, dass er sich als Vertreter der Brauerei Caffreys erweisen sollte und dass ich bei seinem Besuch im Pub Hole In The Wall in Kinsdale Bier auf Kosten des Hauses trinken musste, während er seinen Geschäften nachging. Der Kühlschrank und das Bier hatten eine wahrhaft symbiotische Beziehung entwickelt, und zusammen waren sie unschlagbar.
    Ein Labour-Politiker auf Stimmenfang marschierte mit seiner Gefolgschaft an dem Pub vorbei und entdeckte mich und den Kühlschrank, wie wir Hof hielten und mit ein paar faszinierten Gästen zusammensaßen. Er war offenbar der Meinung, dass wegen der Bekanntheit, die der Kühlschrank in diesem Land erlangt hatte, ein Foto mit ihm seine Chancen bei den Wahlen deutlich erhöhen würde. Seine Helfer organisierten hastig die Aufnahme, und plötzlich hatte Michael Calnan den Arm um mich gelegt, grinste gestellt und prostete dem Kühlschrank mit einem Glas Caffreys zu, das von dem genauso opportunistischen Barry zur Verfügung gestellt worden war. Kieran, der Besitzer des Pubs, war gerade dabei, uns nach links zu dirigieren, damit der Name des Pubs im Hintergrund zu lesen wäre, als Barry eine Parkwächterin bemerkte, die einen Strafzettel an seinem Auto anbringen wollte. Darauf folgte eine ungewöhnliche Szene, in der Barry versuchte, den Strafzettel annullieren zu lassen und dabei einen Labour-Politiker und einen Mann, der einen Kühlschrank hinter sich herzog, zu seiner Verteidigung aufrief. Die Parkwächterin leistete diesem furchteinflößenden Angriff tapfer Widerstand und weigerte sich, den Strafzettel zurückzunehmen. Erst als der Chor der Trinker im Garten des Pubs den Ruf »Gnade! Gnade! Er fährt den Fridge Man« erschallen ließ, kapitulierte sie schließlich. Es gab keinen Zweifel daran, dass der Politiker wenig Einfluss genommen und allein der Kühlschrank den Ausschlag gegeben hatte. Sie haben sicher schon mal vom »Druck der Straße« gehört, dem Behörden und Politiker gelegentlich ausgesetzt sind. Ich freue mich, Ihnen jetzt den »Druck des Kühlschranks« vorstellen zu dürfen. Dank seiner Hilfe hat bereits jemand seinen Strafzettel nicht bezahlen müssen — und niemand weiß, welcher verdienstvollen Angelegenheit er sich als Nächstes annehmen und welchen unterdrückten Bürger er als Nächstes gegen den übermächtigen Staat in Schutz nehmen wird.
    Als der

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