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Mit dem Kühlschrank durch Irland

Mit dem Kühlschrank durch Irland

Titel: Mit dem Kühlschrank durch Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hawks
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Stadt, wo ich in Wexfords vielen herrlichen Pubs fleißig trank. Ich landete schließlich im Junction, der Art von Nachtclub, bei der im Hinausgehen jeder schwört, seinen Fuß nie wieder über diese Schwelle zu setzen — bis es dann das nächste Mal so weit ist...

    Als ich um halb zehn aufwachte, hatte ich die Mission erfolgreich hinter mich gebracht. Sechs Stunden ungestörter Schlaf. Okay, nicht Schlaf, sondern Bewusstlosigkeit. Das Zimmer stank, als hätten in ihm während der Nacht Experimente in biologischer Kriegsführung stattgefunden. Ich fand bald heraus, wieso.
    »Es sind diese vier jungen Burschen aus Dublin. Seit sie hier angekommen sind, furzen sie nonstop«, erklärte Dave, als ich mich zu ihm, Karen und Butch gesellt hatte, die im kleinen Garten der Jugendherberge frühstückten.
    »Und wann sind sie angekommen?«
    »Um acht.«
    »Verflucht, das ist beeindruckend.«
    »Sie haben einen Höllenlärm veranstaltet, als sie hereingekommen sind«, fuhr Dave fort. »Ich bin überrascht, dass sie dich nicht geweckt haben.«
    »Das hätten sie sicher, wenn ich mich nicht in einen ausreichend komatösen Zustand getrunken hätte. Aber das kann ich heute nicht noch mal machen. Mein Körper würde das einfach nicht aushalten.«
    »Ich fürchte, dir wird nichts anderes übrig bleiben«, sagte Karen. »Ganz Wexford ist für die nächsten beiden Nächte ausgebucht, und das wird die Küste bis hoch nach Dublin das Gleiche sein.«
    »Nun, ich werde dieses Zimmer nur noch betreten, um mein Zeug rauszuholen«, erklärte ich trotzig. »Dieses Zimmer stinkt schlimmer als jedes andere auf der ganzen Welt. Der Gedanke ist erschreckend, dass vier Ärsche genügen, um einen solchen Verwesungsgeruch zu produzieren.«
    »Nur eines der vielen Wunder des menschlichen Körpers«, stellte Butch leichthin fest und zeigte in eine Ecke des Gartens. »Im Notfall kannst du ja in der Hundehütte übernachten.«
    Alle lachten. Alle außer mir. Ich schaute zu ihr hinüber. Die Hundehütte. Die Hundehütte, ja? Ich stand auf und ging sie mir näher ansehen: Ein kleines Holzgebäude, das ungefähr eins achtzig lang und am First des Giebeldachs eins dreißig hoch war. Ich schaute hinein und entdeckte, dass sie voller Gerümpel war.
    »Wo ist der Hund?«, fragte ich.
    »Der ist mit der Freundin verschwunden, aber die Hundehütte ist geblieben. Sie ist so eine Art Andenken an unsere gescheiterte Beziehung.«
    Andenken oder nicht, es war jedenfalls eine Oase. Unter den gegebenen Umständen eine sehr einladende Immobilie. Ich kniete mich hin und kroch auf allen vieren ein wenig hinein. Die Hütte war dunkel und roch muffig, aber verglichen mit meinem Zimmer, das im Augenblick von einem Quartett Furzer mit Beschlag belegt wurde, war sie ein Blumengarten.
    »Tony, komm da raus, sie ist voller Ziegel und Bauscheiß«, rief Butch.
    »Ja, aber das könnte ich alles rausräumen.«
    »Red keinen Blödsinn. Es ist eine Hundehütte. Du willst doch nicht im Ernst da drinnen schlafen?«
    »Doch. Sie hat alles. Ruhige Lage, Abgeschiedenheit und direkten Zugang zur Toilette.« Ich deutete auf den Garten.
    Meine Ernsthaftigkeit stieß auf Unglauben. Butch, Karen und Dave begriffen nicht, was für mich ganz offensichtlich war: Diese Hundehütte war zum Schlafen wesentlich besser geeignet als mein gegenwärtiges Zimmer. Vor allem hatte sie den Vorteil, dass ich früh ins Bett gehen und dem Schlaf, der alle Wunden heilt, die Chance geben könnte, einige der physischen und psychischen Schäden der letzten drei Wochen zu beseitigen. Sonst würde ich vielleicht kollabieren.
    »Ich wette, du schläfst nicht da drinnen«, erklärte Karen.
    »Vorsicht«, warnte Dave sie. »Es ist gefährlich, mit ihm zu wetten. Ich meine, schau dir doch an, was er mit diesem Kühlschrank macht!«
    »Er ist zu groß, um hineinzupassen. Er wird es nicht tun«, wiederholte Karen.
    »Ich wette, dass ich es tue. Ich wette hundert Pfund.«
    »Ich habe keine hundert Pfund.«
    »Morgen wirst du sie haben«, warf ein äußerst amüsierter Butch ein.
    »Also gut, 16 Pence. Ich wette mit dir um 16 Pence, dass ich heute in der Hundehütte schlafe«, erklärte ich und hielt ihr die Hand hin, um alles zu besiegeln.
    »Okay. 16 Pence also.«
    Karen nahm meine Hand und schüttelte sie. Es war ein langer Händedruck, der gar nicht mehr aufzuhören schien. Karen unternahm keinen Versuch, meine Hand loszulassen, aus irgendeinem Grund aber war ich der Meinung, dass es an ihr läge, diese formale Geste zu

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