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Mit dem Kühlschrank durch Irland

Mit dem Kühlschrank durch Irland

Titel: Mit dem Kühlschrank durch Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hawks
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veranlasst, die ich gerne ein wenig früher gehört hätte.
    »Ich bin gleich weg, dann könnt ihr euch entspannen.«
    Weder Karen noch ich protestierten. Es gab keine flehentlichen Bitten wie >O nein, Dave, bleib doch noch eine Stunde oder so, wir würden gerne mehr darüber hören, wie stark verrottetes Holz zu einem gesprungenen Bilgenstringer führen kann.< Wir waren ohne jeden Zweifel dafür, dass er wegging.
    Unser Schweigen hätte für Dave ein Hinweis darauf sein müssen, besser sofort zu verschwinden, aber er blieb und blieb. Er tat immer wieder so, als würde er gleich Leine ziehen, und neckte uns sogar gelegentlich mit der Ankündigung »So, jetzt geh ich«, aber das Problem war, dass er nicht genau wusste, was »jetzt« heißt. Eine halbe Stunde später war ich kurz davor zu sagen >Dave, würdest du dich jetzt bitte verpissen<, als er sich aus irgendeinem unerfindlichen Grund von selbst verpisste. Vielleicht wurde er müde, vielleicht hatte er endlich aufschlussreiche Zeichen dafür entdeckt, dass er nicht willkommen war — kleine Details wie die Tatsache, dass Karen und ich auf nichts von dem, was er sagte, antworteten.
    Ich rückte näher an Karen heran und achtete diesmal darauf, mir nicht den Kopf anzustoßen.
    »Ich dachte schon, er würde überhaupt nicht mehr gehen.«
    »Ich auch.«
    Dann küssten wir uns. Fast wie zur Feier der Tatsache, dass er endlich weg war.
    Aber es mangelte an Leidenschaft. Die vergangene Stunde forderte ihren Tribut. Wir küssten uns aber weiter — zuerst nur, weil wir nichts anderes zu tun hatten — , und im Lauf der Zeit kehrte die Leidenschaft zurück. Unsere Hände begannen mit ersten Erkundungen. Vorsichtige Vorstöße unter die Kleidung wurden unternommen, und bald war klar, dass man die Vorsicht wie auch die Kleidung bald würde ablegen können.
    Wir wurden hitziger.
    Bis uns eine Stimme von draußen wieder abkühlte.
    » S EID IHR T YPEN WIRKLICH DA DRINNEN?«
    Butch war eingetroffen.
    » D AVE HAT GESAGT, IHR WÄRT DA DRINNEN.«
    Danke, Dave.
    » M ACHT P LATZ, ICH KOMME REIN!«, rief er.
    Ich hoffte, die Nachbarn bekamen das alles nicht mit.
    Butch war beeindruckend betrunken. Er hielt vor seinem zurückhaltenden Publikum eine verbitterte Tirade, deren Hauptthema der gegenwärtige unbefriedigende Zustand seines Liebeslebens war. Sie war sehr lustig, und sogar unter den gegebenen Umständen brachte er uns beide zum Lachen. Aber egal, ob witzig oder nicht, wir wollten immer noch, dass er ging. Er schien sich überhaupt nicht bewusst zu sein, dass seine Klagen über unbefriedigende sexuelle Beziehungen den Beginn einer neuen, hoffentlich befriedigenden verhinderte.
    »Oscar Wilde hat das gut formuliert«, schimpfte er. »>Was ist Liebe? Zwei Narren, die einander missverstehen.<«
    Ich dachte: >Genau, und würdest du jetzt bitte Leine ziehen und uns beiden die Chance geben, einander misszuverstehen? Seit eineinhalb Stunden wünschen wir uns nichts sehnlicher. Es ist eigentlich so, dass das Einzige, was wir bisher überhaupt in Bezug auf den anderen verstehen, dieses verzweifelte Verlangen nach ein bisschen Missverständnis ist. Verstanden ?<
    Endlich ging er, aber erst rollte er noch den Kühlschrank heran und sagte: »Ich hab den Kühlschrank hergebracht, damit er ein Auge auf euch hat.«
    Jaja. Sehr witzig. Jetzt GEH!
    Es gibt einen Grund, warum die Leute nicht öfter in Hundehütten miteinander schlafen. Nicht einmal Hunde tun es. Lieber nehmen sie die Schmach auf sich, es draußen im Freien zu machen, wo ihnen die Leute zusehen können. Man muss es Karen und mir daher hoch anrechnen, dass wir es trotzdem versucht haben, und ich glaube, dass wir uns unter den gegebenen Umständen ganz wacker geschlagen haben. Eines der Hauptprobleme war, dass die Hundehütte für meine Größe zu kurz war und die Füße deshalb zur Tür herausschauten. Da diese Nacht sternklar und kühl war, bedeutete das, dass ich während der ganzen Aktion kalte Füße hatte, und das auch im übertragenen Sinn. Weil die Füße nach draußen ragten, musste die Hundehütte offen bleiben, und dadurch konnte kalte Luft über Gegenden meines Körpers streichen, die ich normalerweise sorgfältig vor Zug schütze. Die fehlende Kopffreiheit erwies sich gelegentlich auch als problematisch, und wenn einer von uns die Konzentration verlor und für einen Augenblick vergaß, wo wir waren (schwierig, aber hey, es kommt durchaus mal vor), dann wurden wir nur allzu schnell durch einen Schlag auf den Kopf an

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