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Mit dem Kühlschrank durch Irland

Mit dem Kühlschrank durch Irland

Titel: Mit dem Kühlschrank durch Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hawks
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unsere unmittelbare Umgebung erinnert.
    Alles in allem ließen die künstlichen Hindernisse, die wir zu überwinden hatten, den ganzen Akt wie eine Disziplin aus Spiel ohne Grenzen wirken. Wir waren die Vertreter von Banbury und hatten unser Bestes gegeben, aber es würde vermutlich nicht reichen, um Kettering zu schlagen und sich für das Turnier auf Europa-Ebene zu qualifizieren.
    Ich erwachte am nächsten Morgen und schaute hinaus. Dort stand der Kühlschrank und erwiderte meinen Blick. Er war eifersüchtig, kein Zweifel, aber das war nur verständlich. Schließlich war er noch nie eingesteckt worden, ich dagegen schon.
    Und ich hatte mir einen Splitter eingezogen, der das bewies.

23
    Triumph

    Heute war Montag und ein Feiertag. An einem Sonntag wäre ich vielleicht zur Beichte gegangen. Schließlich hatte ich jetzt etwas zu beichten, gepriesen sei der Herr!
    »Vater, vergib mir, aber letzte Nacht habe ich in einer Hundehütte mit einem Mädchen geschlafen, und zwar direkt vor den Augen eines Kühlschranks.«
    Ich frage mich, wie viele Ave Marias man für so was aufgebrummt kriegt. Es stand vermutlich nicht auf der Sünde-Buße-Tabelle, an der Pfarrer sich orientieren.
    Eigentlich müsste jede Beichte, die ich ablege, mit den Worten beginnen: »Vergib mir Vater, aber ich bin nicht einmal Katholik.«
    Und das stand ganz bestimmt nicht auf der Sünden-Buß-Tabelle.
    Nach dem Stimmungshoch, in das mich eine kleine Zeremonie versetzte, der Butch und Dave beiwohnten und in deren Verlauf Karen ihre 16 Pence rausrückte, die wir dann mit Klebeband am Kühlschrank befestigten, begann ich, mich außergewöhnlich müde zu fühlen. Meine zur Neige gehenden Energiereserven mussten durch Kalorien aufgefüllt werden, die mir nur ein handfestes Frühstück zuführen konnte, und daher ging ich hinunter zu einem Café am Pier, das mir Butch empfohlen hatte. Als ich das Rührei verschlang, dämmerte es mir, dass meine Reise beinahe vorbei war und Dublin nur ein paar Stunden Fahrt entfernt lag. Ich empfand sowohl Trauer als auch Erleichterung, aber beides wurde schließlich von Sorge überschattet. Vielleicht würde ich am nächsten Tag eine riesige Enttäuschung erleben.
    Bisher hatte mir meine Taktik »mal sehen, was passiert« gute Dienste erweisen, aber jetzt war eindeutig vorausschauende Planung vonnöten. Ich war der festen Überzeugung, dass das Finale einer Reise von solch epischem Ausmaß irgendeine Art von zeremonieller Gedenkfeier brauchte, und als ich mit dem Frühstück fertig war, wusste ich, was getan werden musste.
    Ich bestellte eine zweite Kanne Tee, rief das Büro der Gerry Ryan Show an und legte ihnen meine Idee dar. Sie waren begeistert.
    »Wir rufen dich in zehn Minuten zurück, Tony«, sagte Willy, einer der Produzenten der Sendung. »Das ist es wert, dass wir unsere Feiertags-Sondersendung unterbrechen. Wir überlegen uns, wie du es am besten anstellst, und dann kannst du dich mit Gerry über alles unterhalten, während ihr auf Sendung seid. Wir werden dich morgen früh gleich als Ersten dran nehmen, um die Sache richtig ins Rollen zu bringen.«
    Das war genau die Reaktion, die ich erhofft hatte.
    Gerry geriet wie immer ins Schwärmen.
    »Ich habe Tony Hawks, den Fridge Man, am Apparat, der auf seiner Reise rund um unsere grüne Insel den Weg in die Herzen des irischen Volks gefunden hat und dem die Art von Gastfreundschaft zuteil geworden ist, die normalerweise Volkshelden Vorbehalten bleibt. Und er hat auf seinem Weg auch das eine oder andere Herz gebrochen. Wie geht es dir heute Morgen, Tony?«
    »Oh, mir geht’s gut, Gerry.«
    »Ich glaube, du stehst kurz davor, deine fantastische Reise zu beenden. Bravo. Herzlichen Glückwunsch. Wie planst du, diese Reise zum Abschluss zu bringen?«
    »Nun, ich möchte mit meinem Kühlschrank in Dublin einziehen, und ich möchte, dass die Leute sich mir anschließen.«
    »Gute Idee. Eine Art von Triumphzug.«
    »Genau.«
    »Nun, du weißt, dass Caesar seine Legionen nie nach Rom gebracht hat, aber ich glaube, wir können an dieser Stelle eine Ausnahme machen: Du darfst den Kühlschrank mit nach Dublin bringen.«
    »Und ich dachte mir, dass es eine gute Idee wäre, wenn mich die Leute auf diesem Marsch mit einem Haushaltsgerät ihrer Wahl begleiten würden.«
    »Eine noch bessere Idee. Ein paar Freunde für den Kühlschrank.«
    »Genau, denn bei der ganzen Sache geht es nicht nur um Kühlschränke. Also, bringen Sie einen Teekessel, einen Toaster oder irgendwas anderes,

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