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Mit dem Kühlschrank durch Irland

Mit dem Kühlschrank durch Irland

Titel: Mit dem Kühlschrank durch Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hawks
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diesem Grund schien Westport ein passendes Ziel zu sein.
    Vor dem Blumenladen hatte Martin, der Taxifahrer, geduldig in seinem Wagen gewartet, während ich den zweiten Strauß dieser Reise kaufte. Jetzt tat er das Gleiche noch mal, und ich ging nervös den Pfad zu Roisins Haustür hoch. Obwohl ihn mein Wunsch, Blumen abzuliefern, deutlich amüsierte, hatte er mir doch darin zugestimmt, dass es das einzig Richtige sei.
    »Wenn du ihr gesagt hast, dass du ihr Blumen bringst, dann bring ihr Blumen. Was kannst du damit schon falsch machen?«
    Sie wohnte in einer kleinen Wohnsiedlung. Hausnummer 24. Beim Klingeln war ich nervöser, als ich es bei der Königlichen Gala gewesen war. Ich wusste nicht, was mich erwartete. Die Tür öffnete sich, und die schöne Roisin stand vor mir. Sie trug anders als am gestrigen Abend kein Make-up, sah dadurch aber irgendwie frischer aus. Ich lächelte und schwenkte die Blumen.
    »Hallo, erinnerst du dich?«
    Sie wirkte absolut entsetzt. Dann legte sie einen Zeigefinger an die Lippen, um mir zu zeigen, dass ich still sein solle, und tat etwas, das, wie ich gedacht hatte, nur in schlechten Komödien vorkommt. Nur, damit es jemand im Haus hören konnte, sagte sie mit gespielt lauter Stimme zu mir: »N EIN DANKE, HEUTE NICHT. W IR BRAUCHEN KEINE. «
    O nein! Da drinnen war jemand, der nichts von mir wissen sollte. Panik stieg in mir auf. Mein Gott, was hatte ich getan? Vielleicht hatte die Sache zwischen ihr und Zweiter-Abend-Paul sich ein wenig beschleunigt, und er war im Haus, weil er dort übernachtet hatte. Vielleicht war er jähzornig und vorbestraft und dafür bekannt, mit gefährlicheren Dingen als Blumen herumzufuchteln. Sollte Martins Frage »Was kannst du damit schon falsch machen?« umfassend beantwortet werden?
    Roisin beugte sich vor und flüsterte mir etwas zu. Selbst unter diesen ungemütlichen Umständen fühlte es sich gut an, ihr nahe zu sein. »Meine Tante ist im Haus.«
    Ihre Tante? Ja und? Was war an ihrer Tante so besonders? Das war mal was Neues. Eine eifersüchtige Tante.
    Roisin muss an meinem ungläubigen Gesicht abgelesen haben, dass ich eine Erklärung brauchte.
    »Schau, ich habe es dir gestern Abend nicht erzählt, aber ich habe mich gerade von meinem Mann getrennt, und die Familie weiß nichts von Paul, ganz zu schweigen...«
    »Von dem Idioten mit den Blumen.«
    »Ja. Ich meine nein. Überhaupt nicht. Du bist kein Idiot.«
    Das war ich verflucht noch mal schon. Was, wenn ihr Ehemann jetzt auftauchte? Dieser eifersüchtige, gewalttätige Psychopath von einem Ehemann.
    » J A, NA GUT. V IELEN D ANK. V ERSUCHEN S IE ES NÄCHSTE W OCHE WIEDER«, verkündete Roisin für die Tante.
    »Ich gehe jetzt besser.«
    »Es tut mir Leid.«
    Das war alles ziemlich enttäuschend. Ich gab ihr trotzdem die Blumen.
    »Danke, Tony. Das ist nett.«
    »Schau, ich habe ein Mobiltelefon. Ich gebe dir die Nummer, falls du mich mal anrufen willst.«
    »Danke.«
    »Obwohl du es kaum machen wirst.«
    »Doch, das werd ich.« Sie blickte mir in die Augen. »Ich ruf dich an.«
    Etwas in diesem Blick ließ mich glauben, dass Roisin anrufen würde. Sie war nicht für immer aus meinem Leben verschwunden. Noch nicht, wenigstens.
    Ich stieg wieder in das Taxi des sanft lächelnden Martin und überließ es Roisin, ihrer Tante zu erklären, warum ihr ein Handwerker einen Strauß Blumen gebracht hatte.
    »Ich habe eine Quittung für dich ausgestellt«, sagte Martin, als er mir half, mein Zeug am Straßenrand auszuladen. Er gab sie mir. Auf ihr stand:

Datum: 19. Mai
Nach: Dublin Road, Ballina
Von: Pension Marjorie’s
Name des Fahrers: Martin McGurty
Betrag: 0.00 Pfund

    »Danke, das ist wirklich nett von dir, Martin.«
    Vor allem wenn man die Zeit bedachte, die ich im Blumenladen und mit dem Drama auf der Türschwelle zugebracht hatte.
    »Ich kann doch dem Fridge Man kein Geld abknöpfen, oder?«
    Ich hatte nichts dagegen einzuwenden und war äußerst dankbar dafür, dass so viele seiner Landsleute diese Ansicht teilten.

    Es war ein schöner Tag, und die Sonne strahlte auf mich herab, als ich den Schicksalsdaumen einmal mehr ausstreckte.
    Wie sich herausstellte, befand sich die beste Stelle zum Trampen zufälligerweise ganz in der Nähe von Roisins Haus, und ich konnte tatsächlich ihre Haustür vom Straßenrand aus sehen. Mir kam die Idee, zu beobachten, ob die Tante das Haus verließ. Falls sie es tat, könnte ich mich zum Haus zurückschleichen, und Roisin und ich würden einen herrlichen

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