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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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seine süß schmeckenden Lippen eine Reaktion erzwangen.
    Sadie stieß ihn von sich.
    Lachend fiel er rücklings um. Das tiefe, laute Dröhnen hallte durch den Wald. Er stand auf, streifte sich ab und drehte sich um und ging zurück zu seinem Pferd. Sadie bekam Gänsehaut, als sie ihm nachblickte. Er schritt davon, das lange Schwert lässig in der Hand, mit einem Gang, der fast großspurig wirkte. Mühelos und anmutig schwang er sich in den Sattel und kam mit seinem Pferd auf sie zu. Er führte sein Schwert an ihre Hände und durchschnitt das Klebeband.
    »Gib schön acht, gràineag, bis zum nächsten Mal«, raunte er ihr mit einem Kopfnicken zu, schwang sein Pferd herum und sprengte davon, zum See.
    Sadie saß stumm und wie betäubt da, während sie Pferd und Reiter im Wald verschwinden sah. Heilige Mutter Gottes und alle Heiligen und Engel im Himmel – wer war dieser Wahnsinnige?
    Und dieses Wort, das er benutzt hatte – hatte er sie verflucht?
    Und was hatte er damit gemeint, als er sagte »bis zum nächsten Mal«?
    Zum Teufel, nie im Leben.
    Es sei denn, sie hatte eine Schusswaffe bei sich.
    Sadie benötigte gute zehn Minuten, bis sie sich wieder rühren konnte. Sie zitterte noch so heftig, dass sie beim Aufstehen an einem Baum Halt suchen musste. Den Ast umfassend und um ihr Gleichgewicht kämpfend, strich sie über ihre Kleidung und tastete sich flüchtig ab, um festzustellen, ob sie heil und unversehrt war.
    Dann machte sie sich auf den Rückweg zu ihrer Hütte.
    Sadie, die in diesen Bergen aufgewachsen war, wurde zum ersten Mal im Leben klar, wie überheblich sie gewesen war, als sie glaubte, sich gegen jegliche Gefahr, die diese Wälder bergen mochten, gewappnet zu haben. Bis sie ihre Hütte erreichte, hatte sie sich in einen regelrechten Zorn hineingesteigert, der sich mehr gegen sie selbst als gegen jemand anderen richtete.
    Sie hätte vergewaltigt oder gar getötet werden können. Stattdessen aber war sie von einem nackten Hünen verfolgt worden, der zu schön war, um wahr zu sein. Weder aufgebracht noch grob, war er nur entschlossen gewesen, ihr eine Lehre zu erteilen.
    Und er hatte Erfolg gehabt, mehr als sie sich eingestehen wollte.
    Ungeachtet ihrer Wut, weil sie sich in eine so verwundbare Position gebracht hatte, konnte sie nicht umhin, sich daran zu erinnern, wie es sich angefühlt hatte, als sein steinharter Körper sich an sie drückte, konnte auch nicht umhin, an seine sinnliche Berührung und den Geschmack seiner Lippen zu denken.
    Und sie konnte nicht unterscheiden, ob ihr Zittern auf den Rest ihrer anfänglichen Angst oder auf die Erkenntnis zurückzuführen war, dass sie die Begegnung erregend gefunden hatte.
    Sie lief die Stufen hinauf und stieß die Tür der kleinen Hütte auf, um sofort rasch die Fensterläden zu schließen und zu sichern, worauf das Innere in Dunkel getaucht wurde. Sie warf Papier und Reisig in den großen Ofen in der Mitte des Raumes und machte Feuer. Die Ofentür ließ sie offen, setzte sich davor auf den Boden und streckte die Hände der Wärme entgegen.
    Ping, Sadies graugetigerte Katze, glitt unter dem Bett hervor. Im Gehen gähnend und sich streckend, kletterte sie ihr auf den Schoß. Ihr lautes Schnurren hätte Tote aufwecken können, als die Katze sich hochreckte und Sadies Kinn mit rauer Zunge ableckte. Sadie drückte die Katze an ihre Brust und begrub ihr Gesicht im Fell des Tieres.
    »Ach, Ping«, flüsterte sie am schnurrenden kleinen Körper. »Du würdest nicht glauben, was mir heute passiert ist.«
    Ihr Zittern wollte nicht aufhören. Ihre naiv-sichere kleine Welt war vom steinharten Körper eines Mannes erschüttert worden, in dessen Händen ihr Leben gelegen hatte.
    Sadie hatte von Männern keine sehr hohe Meinung – ihren Vater ausgenommen. Mit ihren siebenundzwanzig Jahren hatte sie nie eine Beziehung gehabt, die länger als zwei Monate gedauert hätte. Und das war gewesen, ehe das Feuer sie in mehr als nur einer Hinsicht versehrt hatte.
    Bis jetzt aber hatte Sadie noch nie wirklich Angst vor einem Mann gehabt. Nie wieder würde sie zu einer simplen Verabredung gehen können, ohne daran zu denken, dass sie trotz ihrer Größe und Kraft nicht unbezwingbar war.
    Auch ihre Entstellung hatte sie nicht zu schützen vermocht.
    Oder doch? Hatte am Ende Mitleid den Mann bewogen, sie laufen zu lassen?
    Das freilich ärgerte sie.
    Es war widersinnig, aber Sadie wurde wütend, wenn sie sich vorstellte, dass der geradezu sündig schöne Mann sie vielleicht

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