Mit der Liebe spielt man nicht
spürte instinktiv, dass ich mich für die Sache nicht mehr eignete.“
Wieder legte Devin eine kleine Pause ein. Dann sprach er weiter: „Nachdem du mich schließlich in jener finsteren Gasse gerettet hattest, dämmerte mir allmählich, was meinem Leben fehlte. Es war nicht das Abenteuer, sondern die Fürsorge und die Liebe einer Frau. Was ich wirklich brauche, ist eine sanfte Hauskatze, die sich in meinem Schoß zusammenrollt und schnurrt.“
Teresa spürte, wie das Blut in ihre Wangen stieg. Sie konnte Devins Blick nicht erwidern. „Die Rolle deines Haustiers kann ich leider nicht spielen, Devin. Ich kam mir das letzte Mal schon wie ein Vollidiot vor. Du hast mich benutzt. Vielleicht nicht einmal als Tarnung für deine Arbeit, obwohl ich den Verdacht nicht ganz loswerde. Fest steht jedoch, du hast mich bewusst in dem Glauben gelassen, dass wir beide aus gleichem Holz geschnitzt sind. Damit hast du mich vorsätzlich belogen,
Devin. Wenn ich nur daran zurückdenke, wie naiv ich war ...“ „Ich habe höchstens mich, nicht dich getäuscht.“
Sie blitzte ihn zornig an. „Dass ich nicht lache! Was glaubst du, wie ich mich fühle, wenn ich mich an jene Nacht erinnere, in der ich mir einbildete, dich zu verführen? Stell dir vor, ich habe doch tatsächlich angenommen, dass ich die Initiative ergreifen müsste, weil ich dich für zu scheu hielt. Ich dachte, du seist ein so sensibler, rücksichtsvoller Mann, der sich auf keinen Fall aufdrängen wolle ...“
„Teresa, so begreif doch“, fiel er ihr ins Wort. „Ich war so einfühlsam, dass ich genau erkannte, ich hätte dich in die Flucht geschlagen, wenn ich aufdringlich gewesen wäre. Deshalb schien es mir am besten, dir die Initiative zu überlassen, erst dein Vertrauen zu gewinnen.“
„Mit anderen Worten, du hast eine Falle für mich aufgestellt und geduldig abgewartet, bis sie zuschnappte. Das war nicht zartfühlend, sondern berechnend. Gott sei Dank habe ich mich wieder befreit und falle auf solche Tricks nicht mehr herein. Auf der Kreuzfahrt habe ich eine Menge gelernt.“
„Vergiss nur nicht, von wem du alles gelernt hast“, versetzte Devin ein wenig bissig. „Ich verstehe dein Problem besser, als du denkst: Du hast deine leidenschaftliche Natur entdeckt und bist nun fest entschlossen, alles nachzuholen, was du bisher versäumt hast. Aber wenn du dir einbildest, ich lasse zu, dass du dich jedem beliebigen jungen Mann an den Hals wirfst, hast du dich geirrt. Du gehörst zu mir, Teresa.“ Er stellte seine Tasse mit einer so heftigen Bewegung auf dem Tisch ab, dass etwas Kaffee überschwappte. Herausfordernd blickte er Teresa an.
„Ich bin nicht mehr dieselbe, und daran kannst du nichts ändern. Ich werde so leben, wie es mir gefällt, und falls mir der Sinn nach jungen Männern wie Ron Adams steht, ist das meine Sache, denn ich gehöre ganz und gar nicht zu dir.“
„Teresa, ich bin nicht hergekommen, um mich mit dir zu streiten.“
„Ach nein? Ich hätte eher das Gegenteil vermutet.“
Er stöhnte verzweifelt auf. „Liebling, ich bin davon überzeugt, dass du dich in der Zwischenzeit gar nicht so grundlegend verändert hast. Deshalb hat das mit deinem jungen Freund gestern Nacht auch nicht geklappt, deshalb hast du nicht mit ihm geschlafen. Du bist überhaupt nicht der Typ für eine bedeutungslose Affäre.“
„Warum nicht? Du warst ja auch nur ein Abenteuer für eine Nacht.“
„O nein, ich bedeutete und bedeute dir mehr.“
„Woher nimmst du eigentlich deine Überzeugung?“
„Reiner Instinkt.“
„Ach, sei doch still.“ Mit finsterer Miene starrte sie in ihre Tasse.
„Das ist wahr. Meinem Instinkt verdanke ich es beispielsweise auch, dass ich all die Gefahren der früheren Jahre überlebt habe. Bitte gib mir eine Chance, dir zu beweisen, dass du mir vertrauen kannst.“
Teresa rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. „Das kannst du wirklich nicht verlangen, Devin.“
Schmerz flackerte in seinen Augen auf, doch seine Stimme klang unbeteiligt, als er leise antwortete: „Okay, du willst mir also nicht vertrauen. Sag mal, hast du Angst vor mir?“
„Nein, warum sollte ich?“, erwiderte sie kühl.
Er betrachtete sie einen Moment prüfend. „Was wäre, wenn ich dich aufgesucht hätte, um mich zu revanchieren?“, fragte er dann.
„Wofür? Dass ich dir auf St. Regis zu Hilfe gekommen bin ...“
Er winkte ab. „Nein, ich dachte eher an den Gefallen, den du mir erwiesen hast, als du mich verführtest. Dafür,
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