Mit der Liebe spielt man nicht
zwischen Ron und ihr geschehen war. Sie mochte gar nicht daran denken, wozu Devin fähig gewesen wäre, wenn er Ron für einen echten Rivalen gehalten hätte ...
Sandra Adams betrat den Laden. „Guten Morgen, Teresa. Ich wollte nur mal schnell vorbeischauen und mich nochmals bedanken. Die Party war fantastisch. Ich habe mich großartig amüsiert. Jim ist der interessanteste Mann, dem ich seit Langem begegnet bin. Er strahlt so eine Kraft und Ruhe zugleich aus. Weißt du“, fuhr sie dramatisch fort, „ein Typ, der die Stürme des Lebens nimmt, wie sie kommen, sich aber nicht von ihnen unterkriegen lässt. Was hast du übrigens meinem kleinen Bruder angetan?“
„Stell dir vor, er ist auf meinem Sofa eingeschlafen“, erwiderte Teresa, ohne eine Miene zu verziehen.
Sandra lachte. „Und dann durch das Brüllen eines Drachens, wie ich hörte, geweckt worden. Natürlich bin ich neugierig, möchte noch mehr über dieses Fabelwesen erfahren.“ Die Ladentür wurde geräuschvoll geöffnet. Automatisch schaute Sandra in die Richtung. „Habe ich ein Glück! Das ist doch bestimmt der Drache, nicht wahr?“
Devin balancierte vorsichtig zwei mit dampfend heißem Kaffee gefüllte Plastikbecher in einer Hand, während er mit der anderen seinen schwarzen Ebenholzstock benutzte, um die Tür hinter sich zuzustoßen. „Mein Ruf scheint mir bereits vorausgeeilt zu sein.“ Er hob ironisch die Augenbrauen.
„Kein Wunder, dass mein kleiner Bruder so beeindruckt war. Altersmäßig müssen Sie ihm gute fünfzehn Jahre voraus sein.“ „Erinnern Sie mich bloß nicht daran“, brummte Devin. „Der Kleine ist also Ihr Bruder?“
„Der ,Kleine' ist gut. Er überragt mich um zwanzig Zentimeter, und ich bin schon einssiebzig.“
Teresa machte die beiden hastig miteinander bekannt. „Sandra, darf ich dir Devin Colter vorstellen? Devin, das ist Sandra Adams.“ Sie konnte sich einer leisen Eifersucht nicht erwehren, als sie in Sandras Augen ein verdächtiges Glänzen bemerkte. Doch diese Eifersucht verflüchtigte sich gleich wieder, denn Devin zeigte keinerlei Interesse an Sandra. Genau wie auf dem Schiff galt all seine Aufmerksamkeit ausschließlich Teresa. Ein unvernünftiges Glücksgefühl bemächtigte sich ihrer, das sie sofort zu unterdrücken versuchte. „Devin und ich haben uns auf der Kreuzfahrt kennengelernt“, erklärte sie.
„Das muss ja eine äußerst aufregende Kreuzfahrt gewesen sein“, bemerkte Sandra und zwinkerte Devin fröhlich zu. „Teresa kam völlig verändert zurück.“
„Nicht wirklich“, sagte Devin und reichte Teresa einen der Becher. Er lächelte in sich hinein, weil sie offensichtlich seinem Blick auswich. „Sie hat sich nur selbst ein wenig besser kennengelernt. Das ist alles“, fügte er hinzu.
„Sandra hat völlig recht“, verkündete Teresa herausfordernd, nachdem sie einen großen Schluck von der dunklen heißen Flüssigkeit genommen hatte. „Ich bin jetzt eine andere Frau.“
Devin grinste daraufhin nur.
„Ich muss mich jetzt leider verabschieden, ich habe noch einige Besorgungen zu machen“, erklärte Sandra und schenkte Devin ein strahlendes Lächeln. Auf dem Weg zur Tür wandte sie sich noch einmal um. „Übrigens, ich habe gesehen, dass die kleine Boutique nebenan nicht mehr existiert, Teresa. Wirst du den Raum mieten, um dein Geschäft zu vergrößern?“
„Ich weiß es noch nicht“, erwiderte Teresa geistesabwesend. Sie war in Gedanken ganz woanders. „Ich werde es mir überlegen. Also bis bald, Sandra. Und vielen Dank, dass du gestern Abend zu meiner Party gekommen bist.“
„Das war mir ein Vergnügen.“ Kichernd verließ Sandra den Laden.
Devin schaute sich neugierig in der kleinen Buchhandlung um. „Freust du dich inzwischen darauf, den heutigen Abend mit mir zu verbringen?“, erkundigte er sich beiläufig.
Teresa beantwortete die Frage nicht, stattdessen sagte sie: „Devin, ich möchte eins klarstellen: Es wird nur beim Dinner bleiben. Bist du damit einverstanden?“
„Soll das heißen, dass ich dich nicht verführen darf?"
„Ich meine damit, dass wir einen angenehmen Abend zusammen verbringen können, wenn du dich entsprechend benimmst. Ich möchte zu nichts gedrängt werden, Devin. Bitte versuch nicht, mich irgendwie zu beeinflussen. Ich muss erst in Ruhe über uns beide nachdenken.“
„In Ordnung.“
Teresa warf ihm einen prüfenden Blick zu, traute ihm nicht
ganz.
Devin führte Teresa in ein reizendes Fischrestaurant im Hafenviertel. Als
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