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Mit der Zeit

Mit der Zeit

Titel: Mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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erst noch was von ihm bestellen. Er möchte den entwickelten Film per Luftpost auf der schnellsten Ihnen bekannten Route zugeschickt bekommen, und es interessiert ihn nicht, ob ich ihn vorher noch zu sehen bekomme oder nicht. Er möchte ihn so schnell wie nur irgend möglich in die Hände bekommen.«
    »Das verstehe ich sehr gut.« Und das tat er auch. Wäre die Situation umgekehrt gewesen, dann hätte er unter allen Umständen den entwickelten Film in seinem eigenen Schneideraum haben wollen und sich einen Dreck um die Interessen anderer gekümmert.
    »Er schlägt vor«, fuhr ich fort, »daß Sie sich um das Geschäftliche und die Kostenrechnung kümmern, sobald er den Film hat.«
    »Na schön. Ich werde also dafür sorgen, daß wir unsere Rolle in Ihrem Plan zur Übergabe des Films spielen. Darf ich noch etwas Persönliches anfügen, Mr. Halliday?«
    »Aber sicher.«
    »Sie werden es mir hoffentlich nicht übelnehmen, wenn ich Ihnen sage, daß die Berichte, die wir von Ihnen als Interviewer bekommen haben, durchwachsen waren, wie man so sagt.«
    »Sie meinen, die meisten waren schlecht?«
    »Die meisten, aber nicht alle. Was ich zu sagen habe, ist nur eine kleine Anregung für Sie. Ich habe festgestellt, daß einige der für mich arbeitenden Interviewer mehr erreichen, wenn sie vorher nicht proben. Ich könnte mir denken, daß es Ihnen ähnlich geht.«
    »Glauben Sie, daß das umgekehrt auch für den gilt, der interviewt wird?«
    »Da bin ich mir sicher.«
    »Und was vermuten Sie da im Hinblick auf den Herrscher?«
    »Da gibt’s nichts zu vermuten. Er hat bisher geschwiegen. Die erste Schwierigkeit wird sein, ihn zum Reden zu bringen. Wenn Ihnen das gelingt, werden Sie Mühe haben, ihn zu bremsen. Möglicherweise brauchen Sie eine Menge Filmmaterial. Richten Sie das Dick Klüvers von mir aus.«
    Eine letzte Klippe war noch zu überwinden. Als ich mit Simone und Jean-Pierre ungestört in dem Ortofilm-Kombi saß, erzählte ich ihnen, was ich mit Rainer ausgemacht hatte.
    »Es könnte das entscheidende Gefecht ein klein wenig hinauszögern«, sagte Simone ruhig. »Normalerweise gilt in solchen Angelegenheiten: je später, desto besser. Ich würde sagen, es ist eine gute Idee.«
    »Nur der Patron kann das entscheiden«, sagte Jean-Pierre mit Nachdruck.
    »Okay. Dann soll Simone ihn anrufen. Sie können sich in ihrer Berbersprache unterhalten. Ich wette, daß keiner in der Begleitung des Herrschers verstehen wird, was sie sagen.«
    »Ausgeschlossen.« Er sah jetzt blaß und gequält aus. »Wenn er beim Herrscher ist, warten wir darauf, daß wir – genau wie der Patron selbst – gerufen werden, wie Hunde. Wenn wir den Patron in diesem Augenblick anrufen, sagen wir ihnen praktisch, daß wir ihre Niedertracht durchschaut haben.«
    »Dann müssen wir eben ohne ihn entscheiden, wie vernünftige Männer und Frauen, die keine Lust haben, als wehrlose Zielscheiben herumzusitzen. Hören Sie zu, Jean-Pierre. Wenn wir statt der auffälligen Ortofilm-Fahrzeuge gepanzerte Mannschaftswagen hätten, dann würde ich sagen, gut, kommen Sie mit. Aber es gibt keinen guten Grund, weshalb Sie und Guido diese Risiken eingehen sollten. Sie bleiben in dem Kastenwagen und folgen uns nur bis an die Grenze. Dort halten Sie an. Einverstanden?«
    Er blickte mir in die Augen. »Und wie sieht Ihre Situation inzwischen aus? Auf welchem Weg beabsichtigen Sie nach Hause zu fahren, Mr. Halliday?«
    »Ich werde dafür bezahlt, daß ich die Rolle des Vermittlers spiele und ein Interview mit dem Herrscher mache. Ich werde mit Ortofilm ankommen. Ganz klar, daß ich mit Ortofilm abreisen sollte.«
    »Sie könnten zusammen mit Ihren Nato-Freunden wegfahren«, sagte Simone. »Es würde Sie nichts davon abhalten, ein solches Angebot anzunehmen, und es würde die nicht in Verlegenheit bringen, das Angebot zu machen.«
    »Meine Abmachung mit Rainer besagt, daß ich den Film ihm persönlich an der Grenze übergebe.«
    »Na schön. Wenn wir es schaffen, bis zur Grenze zu kommen und den Film zu übergeben, dann können Sie sich von uns trennen.«
    »Ich werde abwarten, wie alles läuft, und mich später entscheiden.«
    »Das kommt gar nicht in Frage«, sagte Jean-Pierre entschieden. »Sie verlangen von mir, in Abwesenheit des Patrons Entscheidungen zu akzeptieren, und ich bin im Prinzip einverstanden. Aber wo und wann Sie sich von uns trennen, das ist eine Frage, die der Patron selber entscheiden muß. Es ist jetzt nach neun. Zeit, daß wir aufbrechen.«
    »Ich

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