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Mit der Zeit

Mit der Zeit

Titel: Mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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ich nur wegen einer von Zander erdachten Tarnaktion da, und er wußte das. Was sollte also dieses ganze plumpe Gerede über unabhängige Stimmen aus der Wüste? Die beiden Männer, mit denen er wirklich reden und konkret verhandeln wollte, warteten immer noch draußen auf ihren Einsatz.
    Dann nickte er ganz kurz. »Ja, Mr. Halliday, was Sie da sagen, leuchtet mir ein. Ich stimme Ihnen zu. Unglücklicherweise muß ich mich gleich jetzt um andere und ganz unerwartete Geschäfte kümmern.«
    Zander hielt es nun für an der Zeit, helfend einzuspringen. »Wenn ich so kühn sein darf, mich einzumischen, Eure Hoheit. Die unerwarteten Geschäfte sind, wie Sie uns mahnen, dringend. Aber muß das eine das andere ausschließen? Mr. Hallidays Team wird in diesen Minuten erwartet, wie man mir sagt. Doch sie werden erst noch ihre technischen Vorbereitungen treffen müssen. Das braucht Zeit. Und noch etwas. Eingedenk der Wirkung, die der Film mit Sicherheit auf die österreichischen Behörden ausüben wird, hat Mr. Halliday angeregt, das Interview in der Mine selbst, im oberen Stollen, stattfinden zu lassen.«
    »Er könnte dort filmen?« Der Herrscher wandte sich an mich. »Sie könnten mich im oberen Stollen filmen? Richtig in der Mine?«
    »Wenn es dort einen Netzanschluß gibt, Eure Hoheit«, sagte ich, »können wir das Interview dort aufnehmen. Ich kann Ihnen auch versprechen, wenn einer Ihrer verantwortlichen Leute mich und die Techniker in den Stollen führt, dann werden wir, während Sie Ihren dringenden Geschäften nachgehen, die Beleuchtung ausprobieren und alle anderen Vorbereitungen treffen und dann nur noch darauf warten, daß Sie Zeit haben, sich uns zur Verfügung zu stellen.«
    Wieder folgte ein langes Schweigen, ehe er begann, auf arabisch Befehle zu erteilen. Ich wußte eben genug, um sagen zu können, daß es Befehle waren, konnte aber deren Bedeutung nicht folgen. Dann brach er plötzlich ab, stand auf und rauschte aus dem Zimmer, ohne mich noch einmal anzusehen.
    Natürlich hatte sich in dem Augenblick, wo er aufgestanden war, alles rings um den Tisch rasch aufgerappelt, um ihm zu folgen. »Was ist schiefgegangen?« fragte ich Zander. »Es schien alles so glatt zu laufen.«
    »Nichts ist schiefgegangen, bis jetzt«, sagte er. »Sie wissen nur nicht, wie Autokratie funktioniert. Ihr Vorschlag ist bei ihm angekommen, also sind neue Befehle erteilt worden. Nun wird er die Fremden, die ich mitgebracht habe, in einem anderen Raum empfangen. Nach dem kleinen Zeremoniell werden der Erste Sekretär und der Finanzberater mit den Schlüsseln zur Mine zu Ihrer Verfügung stehen. Sie brauchen hier nur ein paar Minuten zu warten, die kommen dann zu Ihnen. Sagen Sie denen, was Sie gemacht haben wollen, und sehen Sie zu, daß sich das holländische Team möglichst bald an die Arbeit macht. Schließlich haben Sie versprochen, jederzeit bereitzustehen. Es ist ratsam, dieses Versprechen zu halten. Dann bis später.«
    Ich schlürfte lauwarmen Minztee, während ich von einem Fenster aus die nächsten Schritte beobachtete.
    Nach einer kleinen Pause kamen Zander und der Erste Sekretär aus dem Haus. Letzterer zitierte dann den General und Schelm zu einer Audienz bei Seiner Hoheit, und er tat das mit derselben überlauten Stimme wie vorher. Die Leibwächter traten zur Seite, um sie ins Haus zu lassen, wurden aber wieder hellwach, als die Hunde jenseits des Parkplatzes für einen neuen Tumult sorgten. Ich nahm an, daß Dick Klüvers und die Viser-Damrak-Leute angekommen waren. Wieder verging einige Zeit, und dann sah ich sie den Berg heraufkommen. Sie parkten neben den Fahrzeugen der Ortofilm. Sie hatten einen etwas größeren Kastenwagen und einen kleineren PKW. Beide waren sehr viel schmutziger als unsere Autos. Ein Mann mit einem mächtigen angegrauten blonden Haarschopf und in einem alten Trainingsanzug – offensichtlich Klüvers – stieg aus dem kleinen Wagen und starrte auf Jean-Pierre und die jungen Leute in dem Ortofilm-Kastenwagen. Ich war froh, als ich sah, daß Simone rasch aus dem Kombi stieg, um ihm entgegenzugehen. Jean-Pierre hätte ihn bestimmt aufgebracht, und das letzte, was ich jetzt brauchte, war ein schlechtgelaunter Regisseur. Ich konnte die Begegnung draußen nicht weiter verfolgen, denn in dem Augenblick kamen der Erste Sekretär und der Finanzberater von der Audienz im anderen Zimmer zurück und stellten sich mir zur Verfügung.
    Als erstes, sagte ich, müsse ich den oberen Stollen der Mine sehen. Kein

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