Mit diesem Ring
dabei?"
Sie lächelte matt. "Ich schwimme gern, aber ich werde leicht seekrank."
"Dann hatten Sie großes Glück."
"Damals dachte ich nicht so."
"Das kann ich mit vorstellen. Durch diesen Unfall kamen Sie also hierher zu Ihrer Halbschwester und der Exfrau Ihres Vaters."
"Ja, wenn auch nicht in dieses Haus. Ich landete bei Camille und Gerry."
"Und dafür sind Sie vermutlich dankbar."
"Natürlich", beteuerte sie.
"Darum lassen Sie sich von ihr auch wie ein minderwertiges Lebewesen behandeln", bemerkte er lässig.
"Wie bitte?" rief Jillian betroffen.
"Tut mir Leid, das hätte ich nicht sagen sollen."
Sie stand auf. "Ganz sicher nicht! Camille behandelt mich nicht wie ..." Jillian biss sich auf die Unterlippe. "Sie ist nur nach wie vor übermäßig besorgt um mich. In ihren Augen bin ich noch immer dreizehn und auf die ganze Welt zornig."
"Waren Sie das denn?"
"Kann schon sein", entgegnete sie, obwohl sie sich nicht daran erinnerte. Sie hatte sich allein und verloren gefühlt: Und sie war enttäuscht gewesen, weil sie die Menschen, die sie am meisten liebte, verloren hatte. "Sie verstehen Camille nicht. Ihre Branche ist sehr hart, und sie hat gelernt Arroganz als Schutzschild gegen Kritik einzusetzen. So ist sie aber nicht wirklich. Ich glaube, in Wahrheit ist sie sehr unsicher."
Zach wirkte nicht überzeugt, sagte jedoch bloß: "Es geht mich tatsächlich nichts an. Tut mir Leid, falls ich Sie beleidigt haben sollte."
"Ich möchte nicht, dass Sie von Camille schlecht denken", sagte sie leise.
"Sie lieben Camille offenbar sehr."
Jillian lächelte. "Sie ist meine Schwester, und sie hat mir ein Heim geboten, als das sonst niemand konnte oder wollte."
"Und das ist sehr lobenswert", versicherte er. "Also, ich gehe jetzt. Ich bin zum Abendessen verabredet. Vielen Dank für alles."
"Ich bringe Sie hinaus." Jillian ging voraus. "Ich wusste nicht, dass wir Sie von einer Verabredung abhalten."
"Nicht weiter wichtig", wehrte er ab. "Mein Bruder und seine Frau wissen nur zu gut, welche Anforderungen der Beruf an mich stellt."
Jillian war erleichtert. Also war er nicht mit einer Frau, sondern mit Angehörigen verabredet. "Dann möchte ich mich auch bei Ihren Verwandten entschuldigen."
"Nicht nötig." Zach blieb an der Haustür stehen. "Vergessen Sie nicht, dass Sie sich morgen früh sofort um die Schlösser und die Alarmanlage kümmern."
"Ich werde es nicht vergessen."
"Ich melde mich wieder."
"Sehr gut." Sie öffnete die Tür. "Zach ... Mr. Keller, noch etwas."
Er drehte sich zu ihr um. "Bleiben Sie bei Zach. Was ist?"
"Ich wollte mich nur bei Ihnen bedanken."
Er deutete lächelnd eine Verbeugung an. "Das gehört alles zum Service, Ma'am. Bis zum nächsten Mal!"
Sie sah ihm nach, als er zu seinem schwarzen Sportwagen mit weißem Verdeck ging. Und ausnahmsweise fühlte Jillian die Hitze nicht - abgesehen von der Hitze, die tief in ihr brannte.
Ein vertrauter schriller Ton riss Zach aus dem Schlaf .Er stemmte sich im Bett hoch, griff nach dem Handy auf dem Nachttisch und schaltete es ein. Nach zwei anstrengenden Tagen war er mit seinem älteren Bruder Brett und dessen Frau Sharon ins Kino gegangen und spät heimgekommen. Doch jetzt war er hellwach.
"Hier Keller."
"Er war in meinem Haus!" rief eine schrille Stimme.
"Während wir alle schliefen, verwüstete er meine Küche!"
"Beruhigen Sie sich und sagen Sie mir, wer Sie sind!"
verlangte er.
Einen Moment herrschte Stille. "Nun, wer soll ich schon sein? Oder verteilen Sie Ihre Nummer für den Notfall an jeder Straßenecke? Sie mögen gut aussehen, Zach, aber Sie sind nicht sonderlich klug, wenn Sie so arbeiten."
Camille Waltham. Zach verzichtete darauf, sie zu
informieren, dass er auch noch andere Klienten hatte.
Vermutlich hätte sie das bei ihrem aufgeblasenen Ego gar nicht begriffen. "Ist jemand verletzt?"
"Nicht direkt", entgegnete sie. "Er prallte in der Dunkelheit mit Jilly zusammen und rannte sie um, aber ich glaube nicht, dass sie sich verletzt hat."
Er schlug schon die Decke zurück und stand auf. "Ist die Polizei bereits eingetroffen?"
"Ich dachte, Sie kümmern sich um solche Dinge."
Zach drückte das Telefon mit der Schulter ans Ohr und zog hastig die Jeans an. "Wir brauchen ein Protokoll!" rief er. "Die Polizei ist durchaus zu etwas nütze. Ich erledige das von hier aus", entschied er. "Fassen Sie nichts an, schließen Sie die Tür ab und bleiben Sie alle zusammen. Ich komme, so schnell ich kann."
Er unterbrach die Verbindung, bevor
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