Mit diesem Ring
getan, um diese Scheinehe zu vermeiden. Ihr Stolz, von dem sie überraschend viel besaß, wehrte sich gegen die Vorstellung, dass Zach sich für sie opferte.
Doch was konnte sie schon machen? Die Vorstellung, zu Camille zurückzukehren, war noch schlimmer, als mit Zach zusammen zu sein. Und es wäre nicht richtig gewesen, wieder ins Loft zu ziehen. Also blieb ihr keine andere Möglichkeit, vor allem nachdem ihr im Deli gekündigt worden war. Bestimmt hatte sie das Camille zu verdanken. Es war jedoch egal.
Wichtig war nur noch, die nächsten zwei Monate als Zachs Ehefrau zu überleben, ohne den Verstand zu verlieren. Sie durfte auch keine Dummheit begehen und zum Beispiel versuchen, ihn dazu zu bringen, sie zu lieben. Aus bitterer Erfahrung wusste sie, wie vergeblich das war. Trotzdem war die Versuchung groß.
Die letzten drei Tage waren schrecklich gewesen. Sie hatte in seinem Bett geschlafen, während er sich mit einer Liege im Wohnzimmer zufrieden gab. Per Telefon wurde eine Hochzeit vorbereitet, die niemand wollte. Ein paar Mal hatte sie mit Zach eingekauft. Abends hatte sie allein gegessen, während er beruflich unterwegs war. Sie konnte sich ausmalen, wie die nächsten Wochen aussehen würden, auch wenn Zach den
Umzug in eine größere Wohnung in die Wege geleitet hatte.
Armer Zach. Armer, ehrlicher, heldenhafter Zach, der eine in Not geratene Frau nicht im Stich lassen konnte, selbst wenn er ihretwegen sein Leben auf den Kopf stellen musste. Hoffentlich gab Janzen auf und verließ sofort die Stadt.
Freuen konnte sie sich nur auf die Ausstellung. Die Kunst würde ihr helfen, nicht den Verstand zu verlieren. In der neuen Wohnung gab es zwei Schlafzimmer. Sie konnte in ihrem Zimmer ein Atelier einrichten. Doch erst einmal musste sie diese Hochzeit überstehen.
Auch wenn alles nur Schwindel war, erschien es ihr nicht richtig, dass keine Angehörigen und Freunde dabei waren. Zach meinte jedoch, es wäre einfacher, seiner Familie hinterher alles zu erklären. Und Jillian hätte es nicht ertragen, von ihren Freunden Glückwünsche entgegenzunehmen, obwohl keine angebracht waren.
So waren außer Jillian und Zach nur der Friedensrichter und zwei Angestellte seines Büros anwesend, ausnahmslos Fremde, denn Jillian kannte auch den Zachary Keller nicht, der das Gelöbnis tonlos wiederholte. An die Stelle des warmherzigen, offenen Mannes, in den sie sich verliebt hatte, war ein nervöser, gereizter und zurückgezogener Mensch getreten, der ihr nicht in die Augen sehen konnte, als er ihr den schmalen Weißgoldring auf den Finger schob.
Er nahm ihr seinen eigenen Ring weg und streifte ihn ungeduldig auf seinen Finger. Und seine Lippen berührten ihren Mund nur flüchtig. Hinterher fuhr er direkt zur Wohnung, um Anzug und Krawatte gegen Jeans und T-Shirt zu vertauschen und mit dem Packen zu beginnen.
Jillian zog Shorts und T-Shirt an, während Zach und ein Angestellter des Apartmenthauses die Trainingsgeräte zerlegten.
Als sie aus dem Schlafzimmer kam, erklärte Zach, dass Denise ihre Werkzeuge und Skulpturen einpackte. Wenn sie beide abends vom Besuch bei seiner Familie zurück kamen, sollten die Sachen gebracht werden.
"Wir besuchen heute Abend deine Familie?" fragte sie überrascht.
"Es muss irgendwann sein", erwiderte er ernst. "Bringen wir es lieber hinter uns. Ich habe Brett gesagt, dass wir gegen sieben bei ihm sind. Er will Dan und Mary anrufen."
"Weis meinte er denn, als du es ihm gesagt hast?" fragte sie befangen.
"Ich habe noch nichts verraten, sondern nur gesagt, dass ich ihnen jemanden vorstellen möchte."
"Und was ist mit deinen Eltern?"
"Die rufe ich später in Montana an. Sie werden unbedingt wollen, dass wir sie besuchen. Das halte ich aber für keine gute Idee. Weißt du, wie wir ablehnen können?"
Sie fühlte sich elend. "Vielleicht wegen der Eröffnung der Ausstellung?"
"Ja, das könnte klappen. Meine Frau, die Künstlerin, muss für eine wichtige Ausstellung eine Arbeit abschließen," Er lächelte, und endlich hob sich ihre Stimmung etwas. Meine Frau, die Künstlerin. Meine Frau.
Der Helfer sah Jillian an. "Was soll ich als Nächstes machen, Mrs. Keller?"
Es traf sie so unvorbereitet, ihren neuen Namen zu hören, dass sie kein Wort hervorbrachte.
Zach legte ihr die Hand auf die Schulter. "Wir beide sollten dieses schwere Zeug hinausschaffen, während meine Frau die Sachen in der Küche einpackt. Richtig, Jillian?" Sie nickte und zog sich in die Küche zurück, in der Kartons
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