Mit diesem Ring
bereitstanden. Zach und der Helfer räumten unterdessen das Wohnzimmer aus. Sie wurden gleichzeitig fertig und schafften die Kartons in die neue Wohnung. Am späten Nachmittag war alles erledigt. Dann tauchten zu Jillians Überraschung Lieferanten mit einem neuen Sofa auf, das zum schwarzen Ledersessel passte.
"Ich wusste gar nicht, dass du ein Sofa gekauft hast", sagte sie zu Zach.
"Wenn es dir nicht gefällt, können wir es zurückschicken."
"Es ist dein Sofa. Ich meinte nur, dass es meinetwegen nicht nötig gewesen wäre."
"Stimmt", bestätigte er. "Ich habe es für mich gekauft. Ich dachte, ich könnte darauf schlafen, bis ... nun, ich kann darauf schlafen."
"Wieso willst du auf dem Sofa schlafen? Ich habe jetzt mein eigenes Schlafzimmer, und die Liege reicht mir, während ich ..."
"Du kannst nicht im selben Zimmer schlafen und arbeiten."
"Warum denn nicht?"
"Ich habe das Atelier im Loft gesehen. Du kannst nicht in diesem Staub schlafen."
"Ich würde regelmäßig sauber machen", widersprach sie.
"Täglich."
"Und wie viel Arbeit schaffst du dann?"
"Genug."
"Das Zimmer ist nicht groß genug für deinen Arbeitstisch, Material, Werkzeug und die Liege."
"Ich benutze eben einen kleineren Tisch."
"Das klappt nicht, Jillian. Ich habe mir schon alles überlegt."
"Dann werde ich auf der Couch schlafen."
"Wir haben das alles bei deinem Einzug durchgesprochen", sagte er eine Spur zu laut. "Ich trainiere gern spät in der Nacht."
"Stell die Trainingsgeräte ins Schlafzimmer."
"Ich sehe beim Training aber gern fern." Jetzt schrie er fast schon.
"Stell den Fernseher ins Schlafzimmer", flehte sie.
Zach seufzte. "Warum musst du das schwieriger machen, als es ohnedies ist?" fragte er müde.
Plötzlich wollte sie vor dieser Scheinehe weglaufen, doch wohin sollte sie? Zu Camille? Oh ja, Camille hätte sie liebend gern wieder bei sich aufgenommen, um für alle Zeiten über ihre armselige kleine Schwester herzuziehen. Bevor Jillian es überhaupt merkte, liefen ihr Tränen über die Wangen.
Zach legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter.
"Aber, was ist denn eigentlich los? Ist das alles nur, weil ich mir eine bequeme Ledercouch gekauft habe?"
Sie wischte sieh über die Augen. "Nein", stieß sie hervor.
"Was ist es dann?"
"Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass heute mein Hochzeitstag ist. Ich weiß es nicht."
Er zog den Arm zurück. "Es war ein anstrengender Tag. Nach einer Dusche wirst du dich besser fühlen."
"Ja, sicher."
"Wir essen unterwegs eine Kleinigkeit", sagte er und begann, die Bücher in die wieder aufgebauten Regale zu räumen.
Eine Kleinigkeit essen, Das Hochzeitsessen. Sie dachte, dass Fastfood traurigerweise sehr angemessen war, und ging ins Bad.
8. KAPITEL
Zach stand neben Jillian vor der Tür des bescheidenen Hauses seines Bruders Brett und bereute seine Entscheidung.
Wieso hatte er es nicht einfach für sich behalten? In wenigen Monaten, vielleicht sogar Wochen war alles vorbei. Seine Familie hätte nichts von der Heirat erfahren müssen.
Nein, so etwas konnte er nicht verschweigen. Es gefiel ihm nur nicht, seine Angehörigen zu belügen und sie im Glauben zu lassen, es würde sich um eine richtige Ehe handeln.
Er klopfte. Die Tür flog auf, bevor er sie öffnen konnte. Sein sechs Jahre alter Neffe stand sonnengebräunt vor ihnen, ein Handtuch um die nackten Schultern gelegt, das dunkle Haar feucht schimmernd.
"Mom!" schrie er. "Onkel Zach ist hier! Mit einem Mädchen!" fügte er hinzu und verschwand wieder.
Zach lachte, fühlte sich sofort daheim und führte Jillian in die Diele. Sie schob die Brille, deren Gläser noch dunkel verfärbt waren, auf den Kopf hoch. Seine Schwägerin Sharon tauchte in Shorts und T-Shirt auf. Im Arm hielt sie seine zwei Jahre alte Nichte. Sharons rotes Haar und die Sommersprossen waren trotz der schwachen Beleuchtung gut zu sehen. Sie lächelte wie immer und riss die braunen Augen weit auf, als sie sich davon überzeugte, dass ihr Sohn Recht hatte.
"Brett Keller, steh auf und komm sofort her!" rief sie in den Freizeitraum hinein, eilte den beiden entgegen, küsste Zach auf die Wange, wandte den Blick jedoch nicht von Jillian.
Zach amüsierte sich. Er hatte nicht die Absicht, jetzt schon etwas zu verraten. "Sind Danny und Mary hier?"
"Sie sind hier", bestätigte Brett, kam lässig auf sie beide zu und musterte Jillian verhalten. Er blieb neben seiner Frau stehen und legte ihr den Arm um die Schultern. "Sie sind hinten und
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