Mit diesem Ring
berichten?" rief Jillian. "Mein Chef hat dir über mich Bericht erstattet?"
"Warum nicht?" erwiderte Camille. "Ich habe dir schließlich diese Anstellung verschafft. Was du hier machst, fällt auf mich zurück!"
Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brauchte.
"Du hast mir die Anstellung verschafft?" fragte Jillian verletzt und zornig. "Du hast mich dazu gedrängt, genau wie zu der Arbeit davor."
"Jemand musste es doch machen", fauchte Camille. "Du wärst sonst verhungert. Oder glaubst du, von deiner sogenannten Kunst könntest du Rechnungen bezahlen?"
"Darum geht es nicht."
"Ach nein? Du warst Babysitter, bevor ich dich dazu brachte, im Sender als Empfangsdame zu arbeiten."
"Und dann hast du mich gezwungen, zu kündigen und hierher zu gehen", hielt Jillian ihr vor.
"Das musste ich, nachdem Janzen versucht hatte, mit seinem Wagen durch die Glasfront ins Gebäude zu fahren!" rief Camille.
"Niemand sollte erfahren, dass er hinter mir und nicht hinter dir her war!"
"Es war deine Schuld!" schrie Camille. "Du hast ihn gelockt."
"Das stimmt nicht!"
"Und wieso ist er dann auf dich fixiert?" fragte Camille.
"Weil du ihn schlecht behandelt hast!" rief Jillian.
Camille lief vor Zorn rot an. "Das ist eine Lüge!"
"Ach ja? Ich habe miterlebt, Camille, wie du ihn herumgestoßen und heruntergeputzt hast, wie du das mit allen machst. Er tat mir Leid, und das muss er falsch verstanden haben."
Camille riss die Augen geradezu erschreckend weit auf, beruhigte sich jedoch plötzlich und warf Zach einen Blick zu.
"Du verdrehst wieder einmal alles, Jillian, aber du hattest schon immer Schwierigkeiten, die Realität zu sehen. Du begreifst nicht einmal, dass du in Gefahr bist. Janzen liebt dich nicht, er ist von dir besessen."
"Das weiß ich", erwiderte Jillian ruhig.
"Gut, dann kommst du jetzt am besten wieder nach Hause, und wir sehen wie üblich über diesen Unsinn hinweg."
"Nein, danke", wehrte Jillian ab.
"Aber Jan wird es wieder versuchen. Das muss dir klar sein."
"Es ist mir egal. Ich kehre nicht in dein Haus zurück, Camille. Es war nie mein Zuhause, so sehr ich mich auch bemühte", erwiderte Jillian traurig.
Camille war sichtlich verwirrt. "Das ist Unfug. Ich habe es zu deinem Zuhause gemacht, obwohl Mutter ..."
"Gerry hat damit gar nichts zu tun", fiel Jillian ihr ins Wort.
"Du bist der Grund, aus dem ich nicht zurückkehre, Camille. Ich lasse mich nicht länger benutzen."
"Benutzen?" rief Camille. "Wie habe ich dich denn benutzt?"
"Haushälterin, Köchin, Laufmädchen und so weiter. Vor allem aber hast du mich erniedrigt, um dich selbst zu erhöhen, und ich habe es zugelassen. Damit ist Schluss."
"Das ist absurd!"
"Ob absurd oder nicht, ich spiele nicht mehr deinen Fußabstreifer in der Hoffnung, dass du mich eines Tages doch liebst."
"Wie dramatisch", wehrte Camille ab. "Und das nach allem, was ich für dich getan habe!"
Jillian seufzte, weil es keinen Sinn hatte. "Geh einfach und lass mich in Ruhe."
Sekundenlang wusste Camille nicht, was sie sagen sollte.
Dann spielte sie sich wieder als große Schwester auf. "Du benimmst dich sehr dumm. Denise und Worly können dich nicht beschützen."
"Aber ich kann es", warf Zach ein.
"Sie haben überhaupt nichts zu sagen!" fuhr Camille ihn an.
"Ich habe Sie längst gefeuert."
Jillian drehte sich ruckartig zu ihm um. "Was?"
"Sie haben mich gefeuert", sagte Zach zu Camille, "aber nicht Jillian."
"Jillian kann Sie nicht bezahlen."
"Das ist auch nicht nötig, weil sie mich heiraten wird."
Camille starrte ihn entsetzt an, doch dann lachte sie auf. "Sie werden Jillian nicht heiraten!"
"Ach nein?" entgegnete Zach leise.
"Natürlich nicht", sagte sie. "Das wissen Sie. Jillian erzählte Mütter und mir, dass Sie sie nicht haben wollten, obwohl sie sich Ihnen aufgedrängt hat."
"Camille, bitte!" flehte Jillian beschämt.
"Sie glauben, ich habe nicht mit ihr geschlafen, weil ich es nicht wollte?" fragte Zach ungläubig. Jillian schlug die Hände vors Gesicht und wäre am liebsten im Boden versunken.
"Glauben Sie vielleicht, ich hätte Sie vorgezogen? Dann sage ich Ihnen etwas. Ich habe nicht mit Jillian geschlafen, weil ich sie zu sehr respektiere, als dass es beim ersten Mal nur schnell und ..."
"Zach!" rief Jillian.
Er schwieg, und Jillian atmete erleichtert auf.
"Ich habe Sie nie in mein Bett eingeladen, Keller", sagte Camille zornig, "aber hätte ich es getan, hätte es Ihnen gar nicht schnell genug gehen können!"
Er lachte. Er lachte
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