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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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dir.«
    Verdutzt runzelte Ronnie die Stirn. Jetzt musste Megan richtig lachen. »Ich bin nicht erst gestern auf die Welt gekommen. Ich kenne diesen Blick. Heute Morgen, als ich in den Spiegel geschaut habe ... Ich empfinde genau das Gleiche für Daniel, aber ich muss sagen, ein bisschen seltsam ist es schon, dass du diesen Blick schon jetzt hast. Mit siebzehn hatte ich noch keine Ahnung, was Liebe ist, glaube mir. Aber wenn alles stimmt, dann ist das so, und man weiß es einfach.«
    Ronnie fand, dass Will seine Schwester nicht ganz zutreffend beschrieben hatte. Megan war nicht nur toll, sie war ... noch viel, viel besser. So, wie Ronnie gern sein wollte. In jeder Hinsicht. Sie kannte sie erst seit ein paar Minuten, aber schon jetzt war Megan ihr großes Vorbild.
    »Danke«, murmelte sie. Mehr fiel ihr nicht ein.
    »Du brauchst dich nicht bei mir zu bedanken. Es geht mir nicht um dich. Es geht mir um meinen Bruder, und Will ist verrückt nach dir«, sagte sie mit einem vielsagenden Lächeln. »Und wenn du ihn liebst, musst du dir wegen des Zeltes keine Gedanken machen. Im Grunde hast du meiner Mutter eine Geschichte geschenkt, die sie für den Rest ihres Lebens allen Leuten erzählen kann. Glaub mir, sie wird kräftig Kapital daraus schlagen. Und mit der Zeit regt sie sich auch nicht mehr auf. So ist es immer.«
    »Ich weiß nicht...«
    »Du kennst sie nicht. Sie ist ganz schön streng, das stimmt, und sie möchte ihre Kinder beschützen. Aber wenn man sie näher kennt, merkt man, dass sie der beste Mensch auf der Welt ist. Für Menschen, die sie mag, tut sie alles.«
    Ganz ähnlich hatte Will seine Mom geschildert. Aber Ronnie hatte diese Seite von Susan bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.
    »Du musst mit Will reden«, sagte Megan und nahm die Sonnenbrille von der Stirn, um sie aufzusetzen. Sie wollte offensichtlich gehen. »Keine Bange - ich schlage nicht vor, dass du zu uns nach Hause kommst. Er ist sowieso nicht da.«
    »Wo ist er denn?«
    Megan deutete über die Schulter in Richtung Pier. »Beim Turnier. Sein erstes Spiel fängt in vierzig Minuten an.«
    Das Turnier! Im Strudel der Ereignisse hatte Ronnie es ganz vergessen.
    »Ich war gerade dort. Er ist völlig fertig. Wahrscheinlich hat er die ganze Nacht kein Auge zugetan. Vor allem nach dem, was du zu unserem Dad gesagt hast. Du musst das wieder in Ordnung bringen.« Megan klang sehr bestimmt.
    Sie wollte schon die Stufen hinuntergehen, doch dann drehte sie sich noch einmal um. »Da ist noch eine Kleinigkeit. Daniel und ich haben unsere Hochzeitsreise um einen Tag verschoben, damit wir meinen kleinen Bruder bei den Wettkämpfen sehen können. Es wäre gut, wenn er mit dem Herzen bei der Sache sein könnte. Vielleicht hat er dir gegenüber ein bisschen tiefgestapelt, aber für ihn ist es echt wichtig, dass sie gut spielen.«
     
    Nachdem Ronnie geduscht und sich angezogen hatte, rannte sie sofort los. Am Pier hatten sich schon viele Leute versammelt, ähnlich wie am ersten Tag beim Jahrmarkt.
    Provisorische Tribünen, die zwei Spielfelder begrenzten, waren am anderen Ende des Piers aufgestellt worden, und mindestens tausend Zuschauer drängten sich dort. Auch auf dem Pier selbst hatten sich schon Neugierige eingefunden, um das Spiel von oben zu sehen. Der Strand war so voll, dass Ronnie Mühe hatte, sich zwischen den Menschenmassen durchzukämpfen. Sie hatte Angst, dass sie Will nicht mehr rechtzeitig finden würde.
    Sie ließ den Blick über die Menge schweifen und entdeckte einige der anderen Teams, was sie nur noch nervöser machte. Offenbar war für die Mannschaften kein spezieller Bereich abgetrennt worden. Wie sollte sie Will in diesem Gewühle ausfindig machen?
    Bis zum Spielbeginn waren es nur noch zehn Minuten. Sie wollte schon aufgeben, als sie ihn plötzlich mit Scott bei den Sanitätern sah, die lässig an ihrem Krankenwagen lehnten. Will zog gerade sein Hemd aus und verschwand hinter dem Wagen.
    Jetzt stürzte sich Ronnie mit neuem Schwung ins Getümmel. Unterwegs rief sie immer wieder »Entschuldigung!«, weil sie die Leute so rücksichtslos beiseitestieß. Sie brauchte keine Minute, um zu dem Wagen zu gelangen, wo sie ihn gerade noch gesehen hatte. Aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Sie schob sich weiter, weil sie glaubte, sie hätte Scott gesehen - hier waren allerdings so viele blonde Jungs, dass man ihn nicht mit Sicherheit ausmachen konnte. Ronnie stieß einen frustrierten Seufzer aus - und da sah sie Will allein im Schatten der

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