Mit dir an meiner Seite
denn mit dem Plüschtier, falls du eins gewinnst?«, fragte sie.
»Keine Ahnung. Möchtest du es haben?«
»Nur, wenn du's mir schenken willst.«
Er wusste, sie würde ihn nicht darum bitten. Nein, sie erwartete, dass er es ihr anbot. Nach den zwei Jahren, die sie zusammen gewesen waren, gab es wenig, was er nicht über Ashley wusste. Will schnappte den Ball, holte Luft und machte seinen letzten Wurf. Der war jedoch ein bisschen zu heftig, und der Ball prallte vom hinteren Rand des Korbes zurück.
»Das war knapp«, sagte der Schausteller. »Ich finde, du solltest es noch mal versuchen.«
»Nein, danke. Ich weiß, wann ich verloren habe.«
»Ich sag dir was. Ich mach's einen Dollar billiger. Zwei Dollar für drei Würfe.«
»Schon gut.«
»Zwei Dollar - und ich lass euch beide je drei Würfe machen.« Er nahm den Ball und bot ihn Ashley an. »Ich würde zu gern sehen, wie du wirfst.«
Ashley starrte den Ball nur an. Mit diesem Blick gab sie zu verstehen, dass sie auf die Idee noch nicht einmal im Traum gekommen wäre. Was vermutlich stimmte.
»Lieber nicht«, sagte Will. »Aber danke für das Angebot.« Er wandte sich zu seiner Exfreundin. »Glaubst du, Scott ist noch hier?«
»Er sitzt drüben mit Cassie am Tisch. Da waren sie jedenfalls, bevor ich dich suchen gegangen bin. Ich glaube, er mag sie.«
Will machte sich auf den Weg. Ashley wich ihm nicht von der Seite.
»Also, wir haben eben überlegt, was wir mit dem Rest des Tages anstellen, und Scott und Cassie meinten, wir könnten ja zu mir gehen«, berichtete Ashley betont beiläufig. »Meine Eltern sind in Raleigh, wegen irgendeiner Feier mit dem Gouverneur. Ich habe also sturmfrei.«
Will hatte das kommen sehen. »Ich möchte das lieber nicht«, sagte er.
»Warum nicht? Hier ist doch nichts los.«
»Ich finde das einfach keine gute Idee.«
»Weil wir Schluss gemacht haben? Keine Sorge - ich will nichts von dir.«
Deswegen bist du auch zu dem Turnier gekommen, dachte Will. Und hast dich so aufgestylt heute Abend. Und bist mich suchen gegangen. Und schlägst jetzt vor, wir könnten zu dir gehen, weil deine Eltern nicht da sind.
Aber das sagte er alles nicht. Er hatte keine Lust auf Streit, und er wollte auch die Situation nicht noch komplizierter machen, als sie ohnehin schon war. Ashley war ja kein schlechter Mensch. Sie war nur nicht die Richtige für ihn.
»Ich muss morgen früh arbeiten und habe den ganzen Tag in der Sonne Volleyball gespielt«, bot er stattdessen als Ausrede an. »Ich sollte nicht zu spät ins Bett.«
Sie fasste ihn am Arm, sodass er stehen bleiben musste. »Warum gehst du nicht ans Telefon, wenn ich anrufe?«
Er sagte nichts. Es gab auch nichts, was er hätte sagen können.
»Ich will wissen, was ich falsch gemacht habe.« Sie ließ nicht locker.
»Du hast nichts falsch gemacht.« »Was ist es dann?«
Als er nicht antwortete, lächelte sie beschwichtigend. »Komm einfach mal vorbei, dann reden wir drüber, okay?«
Er wusste, dass sie eine Antwort verdient hatte. Das Problem war nur, dass sie seine Antwort bestimmt nicht hören wollte.
»Ich hab dir schon alles gesagt - ich bin einfach sehr müde.«
»Du bist
müde
«, keifte Scott. »Du hast ihr gesagt, du bist
müde
und willst nur heim und ins Bett?«
»So etwa, ja.«
»Spinnst du eigentlich?«
Scott starrte ihn über den Tisch hinweg an. Cassie und Ashley hatten sich schon vor einer Weile auf den Weg zum Pier gemacht, wo sie jetzt garantiert jedes Wort auseinandernahmen, das Will zu Ashley gesagt hatte. So bauschten sie die Situation, über die man am besten gar nicht viel geredet hätte, unnötig auf. Mit Ashley wurde alles immer dramatisch. Auf einmal bekam Will das Gefühl, dass der Sommer ziemlich lang werden könnte.
»Ich bin echt müde«, sagte Will. »Du nicht?«
»Vielleicht hast du ihren Vorschlag nicht richtig verstanden. Ich und Cassie, du und Ashley? Das Haus ihrer Eltern, am Strand?« »Hat sie erwähnt.«
»Und wir sind immer noch hier, weil ...?« »Habe ich dir erklärt.«
Scott schüttelte den Kopf. »Nein, da kann ich dir nicht en. Diese >Ich bin müde<-Ausrede kannst du deinen Eltern verkaufen, wenn sie wollen, dass du das Auto wäschst, oder wenn sie sagen, du musst aufstehen, um rechtzeitig in der Kirche zu sein. Aber doch nicht bei so was!«
Will sagte nichts. Scott war zwar ein Jahr jünger - er machte erst nächstes Jahr seinen Abschluss an der Laney High School -, aber er führte sich oft auf, als wäre er Wills älterer,
Weitere Kostenlose Bücher