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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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sie schroff. »Mich stört es nicht.«
    Schniefend versuchte Ronnie, sich zu beherrschen. Sie griff unters Kopfkissen und zog ihren Schlafanzug heraus, drückte ihn an die Brust und ging ins Bad, um sich auszuziehen. Vorher blickte sie noch kurz aus dem Fenster. Der Mond war höher gestiegen und breitete seinen silbernen Glanz über den Sand. Doch als sie zum Schildkrötennest schaute, merkte sie, dass sich dort etwas bewegte.
    Schnuppernd näherte sich ein Waschbär dem Nistplatz, der nur durch das gelbe Plastikband geschützt war.
    »Ach, verdammt!«
    Sie warf den Schlafanzug aufs Bett und rannte aus dem Zimmer, sauste quer durch Wohnzimmer und Küche, hörte noch, wie ihr Vater rief: »Was ist los?« - aber da war sie schon zur Tür draußen. Schreiend und mit den Armen fuchtelnd eilte sie zur Düne.
    »Halt! Aufhören! Hau ab!«
    Der Waschbär hob den Kopf und trippelte davon, über die Düne, bis er im Riedgras verschwand.
    Als sie sich umdrehte, sah sie Dad und Jonah auf der Veranda stehen.
    »Sie haben den Drahtkorb nicht aufgestellt!«
     

Kapitel 13
    Will
     
    Die Autowerkstatt Blakelee hatte erst seit zehn Minuten geöffnet, als Will Ronnie hereinkommen sah. Sie steuerte direkt auf die Theke zu.
    Schnell wischte er sich die Hände an einem Lappen ab und eilte zu ihr.
    »Hey!«, rief er lächelnd. »Dich habe ich nun wirklich nicht erwartet.«
    »Danke fürs Nichtstun«, fauchte sie ihn an.
    »Wovon redest du?«
    »Ich habe dich um etwas ganz Einfaches gebeten - dass du das Aquarium anrufst, damit sie einen Drahtkorb aufstellen. Aber selbst das war anscheinend schon zu viel verlangt.«
    »Was ... was ist los? Ich verstehe gar nichts mehr.« »Erinnerst du dich - ich habe dir erzählt, dass ein Waschbär ganz nahe beim Nistplatz war.« »Ist etwas passiert?«
    »Das interessiert dich doch sowieso nicht. Wahrscheinlich hast du vor lauter Volleyball alles andere vergessen.«
    »Ich will nur wissen, ob mit dem Nest alles okay ist.«
    Ronnie blitzte ihn immer noch böse an. »Ja, alles okay. Das haben die Schildkröten aber nicht dir zu verdanken!« Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte zum Ausgang.
    »Warte!«, rief Will.
    Doch sie reagierte nicht, sondern ging unbeirrt weiter. »Was war das denn?«
    Scott schaute hinter der Hebebühne hervor. »Kannst du mir einen Gefallen tun?«, fragte Will ihn.
    »Was?«
    »Kannst du kurz meine Arbeit übernehmen? Ich muss etwas erledigen.« Er holte seinen Schlüssel aus der Tasche und ging zu dem Pick-up-Truck hinter der Werkstatt.
    Scott rannte hinter ihm her. »He, Moment mal! Worum geht es?«
    »Ich bin gleich wieder da. So schnell ich kann. Falls mein Vater auftaucht, sag ihm, dass ich nur kurz wegmusste.«
    »Aber - wo gehst du hin?«, rief Scott. Diesmal antwortete Will nicht, aber sein Freund ließ nicht locker.
    »Mensch, Will! Ich kann das nicht alles allein schaffen. Es sind massenhaft Autos hier, um die wir uns kümmern müssen.«
    Wortlos kletterte Will in das Fahrerhäuschen. Er wusste genau, wo er hinwollte.
    Eine Stunde später traf er sie an der Düne. Sie stand neben dem Nest und schien immer noch wütend zu sein.
    Als sie ihn kommen sah, stemmte sie die Hände in die Hüften. »Was willst du hier?«
    »Du hast mich gar nicht zu Wort kommen lassen. Ich habe im Aquarium angerufen!«
    »Ja, klar.«
    Er untersuchte das Nest. »Mit den Eiern ist alles in Ordnung. Was soll der ganze Aufstand?«
    »Ja, die Eier sind unberührt. Aber mit dir hat das nichts zu tun.«
    Langsam wurde Will sauer. »Was hast du eigentlich für ein Problem?«
    »Mein Problem ist, dass ich gestern Nacht wieder draußen schlafen musste, weil der Waschbär gekommen ist. Derselbe Waschbär, von dem ich dir schon erzählt habe.«
    »Du hast im Freien übernachtet?«
    »Hörst du mir überhaupt zu? Ja, ich habe draußen geschlafen. Zwei Nächte nacheinander, weil du nichts unternommen hast, obwohl es deine Pflicht war. Wenn ich nicht zufällig im richtigen Moment aus dem Fenster geschaut hätte, dann hätte sich der Waschbär über die Eier macht. Er war nur noch knapp einen Meter vom Nest entfernt, als ich ihn verjagt habe. Und dann musste ich hier beim Nistplatz bleiben, weil ich genau wusste, er kommt wieder. Dabei hatte ich dich doch extra gebeten anzurufen. Ich hatte gedacht, dass selbst so ein Beachvolleyballer wie du weiß, was das Wort Pflicht bedeutet.«
    Die Hände wieder in die Hüften gestemmt, blitzte sie Will an, als wollte sie ihn mit ihren Blicken durchbohren.
    Er

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