Mit dir, fuer immer
Forbes, und sanfte Hände."
Behutsam verteilte Paloma Jod auf den Kratzern und wich dabei Rios Blick aus. „Du solltest besser auf dich aufpassen", erklärte sie, als sie fertig war.
„Wenn du das willst, mach ich das." Mit der freien Hand zog er das feuchte Handtuch von ihrem Kopf und begann, ihr Haar mit den Fingern zu kämmen.
Paloma konnte kaum atmen, während er ihr Haar über ihre Schultern fallen ließ und es nun anhob, damit es in der Wärme des Feuers trocknete.
Rio drückte seine Wange an ihre und schaute Paloma dann in die Augen. „Es kommt alles in Ordnung. Du musst dir nur Zeit lassen."
„Woher weißt du das?"
„Du bist zurückgekommen, um etwas zu klären, das dich bedrückt. Nur ein starker Mensch schafft das."
„Ich würde dir gern glauben", flüsterte sie.
„Glaub es. Du wirst es schaffen."
Für einen Moment legte Paloma vertrauensvoll den Kopf an seine Schulter, und Rio streichelte sie beruhigend.
„Ich mache gute Pfannkuchen. Bleibst du zum Abendessen?" fragte er.
„Ist das diesmal eine Bitte?"
Rio lächelte und nickte, und sie legte die Hand auf seine Brust, direkt über dem Herzen.
Langsam strich sie dann über seine muskulöse Schulter und genoss es, die warme Haut zu berühren. Sie wollte ihm nicht vertrauen, und dennoch ... „Ich glaube, ich bin Boones Tochter.
Er mochte mich nur nicht genug, um das offen zuzugeben."
„Boone war ein guter Mensch", erklärte Rio leise. „Er liebte dich. Ich weiß noch, wie er dich angesehen hat."
Tränen liefen Paloma über die Wangen. Rio drückte ihren Kopf an seine Schulter und wiegte sie sanft in den Armen.
„Er liebte deine Großmutter, Rio. Wenn er über sie sprach, wurde sein Blick ganz zärtlich."
„Ich weiß. Ich erinnere mich noch, wie er uns besuchte. Wir Kinder waren auf den Mann neugierig, der so viele fremde Länder gesehen hatte. Er wollte sich nur davon überzeugen, dass meine Großmutter glücklich war. Sie hatte frisch gebackenen Apfelkuchen, einen Kuss auf die Wange und ein Lächeln für ihn." Als Paloma immer heftiger weinte und der Schmerz eines ganzen Lebens aus ihr herausbrach, drehte Rio sie mit dem Rücken zu sich. So saßen sie vor dem Kamin, und Paloma lehnte sich an Rio und ließ sich dankbar von ihm wiegen, während sie weinte.
Um ein Uhr fuhr Paloma nach Rios zärtlichem Gutenachtkuss zum Futtermittelladen. Der Schlafsack würde ihr als Bett reichen.
Doch dann, auf dem Weg zum Laden, parkte sie Rios Pick-up vor dem Familienfriedhof der Llewlyns. Die Wolken hatten sich verzogen. Mondschein fiel auf den Hügel, auf dem Llewlyn-House lag.
Wer war sie? War sie wirklich Boones Tochter? Wieso vertraute sie Rio?
Das einstöckige weiße Gebäude aus der Jahrhundertwende mit schönen Verzierungen erinnerte sie an ihre Besuche bei Boone. Er war gut zu ihr gewesen, und doch hatte er zugelassen, dass ihre Mutter sie wieder wegbrachte.
Nein, sie konnte das Haus nicht aufsuchen und sich den Erinnerungen stellen.
Rio ... Er hatte nicht gewollt, dass sie ihn heute Nacht verließ.
Ein Reiter erschien auf dem Hügel und hielt das Pferd an.
Rio ... Er war ihr gefolgt, um über sie zu wachen. Er war ein starker Mann, der ihr Sicherheit bot - genau wie Boone.
Zu erschöpft, um diese Sicherheit noch länger abzuweisen, fuhr Paloma zu Rios Haus zurück. Sie kam vor ihm an, trat ein und legte sich voll bekleidet auf sein Bett.
„Schlaf gut, Schatz", hörte sie ihn irgendwann sagen, und er zog ihr die Stiefel aus und deckte sie zu.
Ich bin in Sicherheit, dachte Paloma, als er ihre Hand hielt und über ihr Haar strich, während sie langsam einschlief.
6. KAPITEL
Paloma drehte sich auf den Bauch, als ihr die Sonne ins Gesicht schien. In einiger Entfernung hörte sie Männer reden. Eine Frau ermahnte sie, leiser zu sein. Dann näherten sich Schritte.
„Die Blaylock-Männer lassen einen nie lange schlafen", sagte Kallista, als Paloma die Augen öffnete. „Es ist neun Uhr, für Rancher schon sehr spät." Sie reichte Paloma eine Tasse Tee. „Wenn Sie bleiben, müssen Sie sich daran gewöhnen, dass die Blaylock-Männer immer zeitig unterwegs sind. Und dass Else gern für ihre kleinen Brüder kocht."
Paloma stöhnte. „Kleine Brüder? Alle sind mindestens einsachtzig. Kallista, ich bin kein Familienmensch, und ich suche auch keinen Familienanschluss. Deshalb bin ich nicht hier."
„Ich war auch daran gewöhnt, zu reisen und selbstständig zu sein, genau wie Sie. Aber jetzt ..." Kallista legte die Hand auf ihren
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