Mit dir, fuer immer
Tür.
„Wir holen die restlichen Möbel."
„Welche Möbel?" fragte Paloma.
„Ein Bett und ein Sessel reichen nicht für eine Frau", erklärte Rio. „Ich dachte, du willst es hier wohnlicher haben. Es sind nur einige alte Sachen, aber sie sind solide gearbeitet. Else hat meinen Anteil zusammengestellt, und Roman und die anderen haben auch etwas beigesteuert."
„Du glaubst, dass ich hier einziehe?" Vorhin hätte Paloma ihn noch küssen können. Jetzt hätte sie Rio am liebsten geschlagen. „Ich bin Konzertpianistin, keine Innendekorateurin oder Haus hälterin!"
„Mich würde es nicht stören, wenn du gar nichts machst. Es sind einfach alte Möbel. Das Büffet aus Kirschholz hat meiner Mutter gehört. Sie hat darin die schönsten Tischtücher und das Tafelsilber aufbewahrt. An dem alten Tisch haben schon die meisten Familien von Jasmine gegessen. Ich bin der Einzige, der jetzt genug Platz dafür hat." Der nächste Satz klang mehr wie eine Herausforderung und nicht wie eine Einladung. „Du kannst oben auf dem Dachboden oder hier unten wohnen. Ich mache das obere Badezimmer für dich fertig."
„Nehmt den Sessel mit", verlangte Paloma von den Blaylocks.
„Nicht meinen Sessel!" rief Rio.
Paloma genoss es, dass zur Abwechslung einmal sie ihn aus dem Gleichgewicht brachte.
„Wenn ich bleibe, muss er neu aufgepolstert und bezogen werden."
Rio hielt seinen Sessel fest und warf der lachenden Kallista einen warnenden Blick zu. „In welcher Farbe?" fragte er vorsichtig.
„Das musst du mir überlassen. Du vertraust mir doch, oder?" Paloma sah zu den Männern, die ständig schöne alte Möbel he reinbrachten und von Kallista Anweisungen erhielten.
Rio ließ sich in den Sessel sinken. „Ich habe ihn eben schon lange."
Seine Brüder stellten sich hinter ihm auf und betrachteten Paloma argwöhnisch.
„Sie wissen nicht, was Sie als Nächstes machen", murmelte Kallista ihr zu. „Sie machen die Bande ganz schön nervös."
„Ach, wirklich?" Paloma freute sich, dass sie auf die Blaylock-Männer eine solche Wirkung hatte.
„Du musst dich entspannen und sollst dich nicht zu Tode arbeiten", behauptete Rio.
„Sie müssen sich ausruhen und viel spazieren gehen", fügte James hinzu.
„Wenn Sie bei Rio bleiben und seinen alten Stall einrichten, haben Sie kaum Zeit, um etwas in der Futtermittelhandlung zu machen, nicht wahr?" kam es von Roman.
„Verschwindet!" befahl Kallista.
Durch die Terrassentür konnten Paloma und sie dann sehen, dass seine Brüder sich drohend um Rio scharten.
„Dafür wird er büßen", sagte Paloma und wies auf all die Möbel. „Ich möchte meine Ruhe haben und nach meinen eigenen Vorstellungen leben."
„So, wie er lächelt, weiß er offenbar noch nicht, was ihm blüht", stellte Kallista fest und öffnete eine alte Truhe, die aus Boones Haus stammte. „Besuchen Sie uns, sobald Sie dazu bereit sind. Das Angebot, bei uns zu wohnen, gilt natürlich weiterhin. Und ich soll Ihnen von Else ausrichten, dass Sie auch bei ihr wohnen können. Sie hat Rio schon verwarnt, weil er ihrer Meinung nach zu schnell vorgeht. Wenn er sich nicht anständig benimmt, können Sie sich auf Else verlassen."
„Ich werde mit Rio schon fertig", versicherte Paloma und entdeckte die Kleider von Boones Mutter in der Truhe. Langsam strich sie über die alten Stoffe.
„Boone wollte, dass Sie das bekommen. Diese Kleider mussten Ihnen wunderbar stehen.
Ich habe sie gereinigt."
Paloma berührte ein altes Kleid mit Spitzenkragen. Wenn Boone ihr Vater gewesen war, hatten diese Kleider ihrer Großmutter gehört. Ihre Hand begann zu zittern, und Paloma zog sie zurück. „Wenn ich als Kind diese Kleider anzog, schleiften sie auf dem Fußboden."
Kallista drückte sie kurz an sich. „Sie war eine hoch gewachsene Frau. Jetzt mussten Ihnen die Sachen passen. Nun sehen Sie sich das an. Die Blaylocks reden bestimmt über Vieh oder Futter oder das Rodeo heute Nachmittag. Danach will er ja mit Ihnen zum Tanz gehen.
Voraussetzung ist natürlich, lass er nach dem Ritt auf dem Bullen noch ganz ist. Ach, da ist ja der Möbelwagen aus Dora, der nächsten Stadt. Rio hat das naturfarbene Sofa ge kauft, das Sie sich gewünscht haben."
„Er macht beim Bullenreiten mit?" fragte Paloma vorsichtig.
„Ja, das Sofa passt perfekt", stellte Kallista fest, als die Männer es abluden. „Rio ist ein guter Rodeoreiter. Aber jetzt bemüht er sich, etwas über klassische Musik zu lernen, um Ihnen eine Freude zu machen. Falls er sich
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