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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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geredet.«
    »Ich weiß nicht … Machst du damit keinen Fehler? Ihr wolltet doch noch mal ganz von vorn anfangen. Du sollst ihn beruflich unterstützen, damit er weniger arbeitet und mehr Zeit für die Kinder hat.«
    »Das stimmt schon. Aber heute kann er ausnahmsweise auf mich verzichten. Er wird das verstehen. Die Dinge haben sich geändert … zum Guten, seit du uns auf dieses Wochenende ohne Kinder geschickt hast.« Violet lächelte. »Du hast mich zur Vernunft gebracht. Gott sei Dank.«
    »Um Gottes willen! Kein Lob. Sonst bilde ich mir wer weiß was drauf ein.« Evelyn lachte. Es war ihr noch immer rätselhaft, dass ihre normalerweise so vernünftige Schwester tatsächlich daran gedacht hatte, ihren Mann zu verlassen. Und das ohne jeden Eherettungsversuch. Evelyn allerdings hatte es genossen, zur Abwechslung der Schwester helfen zu können. Als Mark erkannt hatte, wie ernst es Violet war, hatte er umgehend Besserung gelobt und war zu Veränderungen bereit gewesen. Allerdings ging dies nicht von heute auf morgen, undViolet musste Kompromisse schließen, aber wie es aussah, waren beide entschlossen, die Krise gemeinsam zu meistern. Auch wenn sie es nicht zugab – ein wenig stolz war Evelyn doch auf sich.
    »Dann ist es abgemacht? Wir gehen heute Abend zusammen zu dieser Veranstaltung?«, fasste Violet zusammen.
    »Ja, einverstanden. Aber heute Nachmittag absolviere ich erst noch meinen Solosprung. Den Friseur spare ich mir. Keine Widerrede! Die Haare kann ich mir selbst föhnen.«
    Die Zeit für Evelyns ersten »echten« Solosprung war reif. Dieses Mal sollte sie ganz auf sich gestellt sein. Bazza würde zwar zusammen mit ihr abspringen, sie jedoch lediglich beobachtend begleiten. Es war die letzte Prüfung, die sie für ihre Fallschirmspringerlizenz bestehen musste. Während Evelyn am Ausstieg im Flugzeug stand und die Welt unter ihr durchrauschte, stellte sie sich zum wiederholten Mal die Frage: »Mein Gott, was mache ich da eigentlich?«
    Es war Evelyns erste Begegnung mit Bazza seit der missglückten, so plötzlich beendeten Einladung zum Frühstück. Sie merkte sofort, dass Bazza etwas beschäftigte, er in ihrer Gegenwart ungewohnt nervös wirkte. Normalerweise strahlte Bazza Zuversicht und Optimismus aus. Vor diesem Sprung im Flugzeug jedoch hatte es den Anschein, als versuche er, ihr etwas zu sagen, schrecke jedoch immer wieder davor zurück, das Wort an sie zu richten.
    Evelyn machte sich für ihren Absprung bereit, als Bazza die Hände vor den Mund wölbte und rief: »Ich muss Ihnen was sagen!« Vor der Geräuschkulisse dröhnender Flugzeugmotoren und pfeifenden Fahrtwinds konnte sie ihn kaum verstehen.
    »Dachte ich mir fast«, rief sie zurück. »Der Zeitpunkt ist jetzt allerdings nicht sonderlich günstig, was?«
    » WAS ?« Bazza wandte den Kopf zur Seite, um besser hören zu können. »Was haben Sie gesagt?«
    »Egal!« Sie musste beinahe lachen. Die Absicht, eine ernste Unterhaltung (und nach seiner Miene zu schließen sollte es dies werden) in über 4000 Metern Höhe vor dem Sprung aus einem Flugzeug zu führen, war absurd. Sie konnte daraus nur schließen, dass es ihm wichtig zu sein schien.
    »Wir reden unten!«, rief sie ihm zu und deutete in die Tiefe.
    Bazza nickte und hob den Daumen. Sie warf einen Blick auf den zweiten Sprunglehrer, der dieses Mal im Flugzeug zurückbleiben würde. Er gab ihr das Signal zum Absprung. Sie hatten die Absprunghöhe und -position erreicht. Es war Zeit, sich fallen zu lassen.
    Also gut, bringen wir ihn hinter uns, diesen …
    … dieses verrückte, idiotische, lebensgefährliche Angst-Lust-Erlebnis.
    Evelyn konzentrierte sich auf die Atmung, wie Bazza es ihr beigebracht hatte, und schloss die Augen, was Bazza ihr überhaupt nicht geraten hatte, presste die Fußsohlen plan auf den Boden, beugte die Knie und sprang. Als rechts von ihr kurz etwas farbig aufblitzte, wusste sie, dass Bazza ebenfalls in der Luft war. Umgehend stellte sich das bekannte Angstgefühl ein. Dieses »Großer Gott, auf was habe ich mich da nur eingelassen!«, sobald sie realisierte, dass sie im freien Fall der Erde entgegenrauschte und die sichere Flugmaschine aus Metall mit ihren donnernden Motoren, ihrem erfahrenen Piloten, ihren bequemen Sitzen und Sicherheitsgurten hinter sich gelassen hatte.
    Aber dann war dieser Augenblick vorüber, und Evelyn wusste wieder, weshalb sie sich gerade diesen Sport ausgesucht hatte. Ein Gefühl grenzenloser Freiheit durchströmte sie, und ihr Gesicht

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