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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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ständig betrachten würde – seine wunderschönen, klugen Augen. »Gib mir doch mal ein Beispiel, wann du etwas wolltest und es nicht funktioniert hat.«
    »Oh, da gibt es Tausende.« Ich verdrehe die Augen. »Angefangen mit Sofias Vater. Ich wollte ihn, und am Ende –« Ich will nicht »habe ich mir mein ganzes Leben versaut« sagen, weil es so viel Gutes in meinem Leben gibt. »Am Ende musste ich eine ziemlich schlimme Phase überstehen. Wegen etwas, von dem ich gedacht hatte, ich würde es haben wollen.«
    Er nickt, während sein Finger an meinem Arm hinabwandert. »Was wolltest du denn wirklich? Wolltest du mit fünfzehn Sex? Oder wolltest du ihn nur küssen? In seiner Nähe sein?«
    Zu meinem Entsetzen füllen sich meine Augen mit Tränen. »Ich hatte keine Ahnung, was ich wollte, außer von ihm in den Armen gehalten zu werden und ihn zu küssen. Von all den anderen Dingen wusste ich ja nichts.«
    »Genau. Er wollte Sex.« Seine Finger legen sich so zart um mein Handgelenk, dass ich es kaum ertrage. »Du wolltest Küsse. Das ist ein gewaltiger Unterschied.«
    Ein Anflug von Übelkeit überkommt mich, und ich sehe zur Tür. »Ich sollte jetzt wohl gehen.«
    Er steht auf und legt mir die Hände auf die Schultern. »Keine Panik, Ramona. Wir reden nur.«
    »Nein. Es ist … du. Und … ich.« Ich sehe mich im Zimmer um, die saubere Klarheit, die gelassene Stille. »All das hier. Ich muss jetzt gehen.«
    Jonah legt von hinten die Arme um mich, als ich davonstürmen will, und vergräbt sein Gesicht in meinem Haar. »Lauf nicht weg.« Sein Körper fühlt sich fest an. Verlässlich, solide und real. Ich lasse mich gegen ihn sinken … lasse los. Mein Kopf schmiegt sich an seine Schulter, und ich spüre seine Wange an meinem Ohr.
    »Mir macht all das auch Angst, Ramona. Es fühlt sich gefährlich und unberechenbar an, so als könnte es sehr, sehr wehtun.«
    Ich lege meine Hände um seinen Arm vor meiner Brust. »Ja«, flüstere ich.
    »Aber es ist auch magisch. Als wäre endlich ein Zauber gebrochen.«
    Seine Stimme an meinem Ohr ist tief und warm. Ich schließe die Augen und lasse sie an meinem Hals entlangperlen, in die Kuhle an meiner Kehle. Ich liebe ihn , denke ich.
    Er wiegt mich sanft in seinen Armen. »Weißt du, wie ich dich sehe?«
    »Als Idiotin?«
    »Großzügig. Unabhängig. Liebevoll.« Er küsst meinen Nacken. »So liebevoll.«
    Ich drehe mich in seinen Armen um. »Was sollen wir tun, Jonah? Ich weiß nicht, wie ich mich in all das hineinstürzen soll, ohne Angst vor den Konsequenzen zu haben. Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    »Keine großen Sprünge«, sagt er und küsst mich erneut. »Immer ein Schritt nach dem anderen.«
    Ich hebe die Brauen. »Mir gefiel ›nur fummeln‹ jedenfalls sehr gut.«
    Er betrachtet meinen Mund. »Mir auch.«
    Ich verlasse ihn und gehe durch die Dunkelheit nach Hause. Sobald er außer Sichtweite ist, wäscht die kühle Nachtluft seinen Geruch von meiner Haut, so dass nichts als die blanke Angst bleibt.
    Ich war noch nie verliebt. Bis zum heutigen Tag dachte ich immer, meine Liebe gehe in eine völlig andere Richtung, beschränke sich auf meine Tochter und meine Brote und meine Familie. Ich hatte zwar behauptet, Dane zu lieben, aber es hatte sich völlig anders angefühlt als jetzt – so als hätte ich all die Jahre im Schein des Mondlichts gelebt, ohne zu ahnen, dass es so etwas wie eine Sonne überhaupt gibt. Bis Jonah kam. Jonah fühlt sich wie Sonne an, und meine Haut, die so lange darauf verzichten musste, lechzt nach ihm.
    Im Mondschein zu leben und nicht zu wissen, dass es eine Sonne gibt, ist eine Sache. Aber wie soll man jemals wieder in der Finsternis glücklich sein, wenn man das Licht einmal erleben durfte?
    Ich presse die Hände auf meine Rippen und spüre das Flattern meines Herzens. Er ist zu viel für mich. Es ist zu gefährlich. Es gibt so viele andere Dinge, über die ich mir Gedanken machen sollte – über Katie, über Sofia und die Bäckerei.
    Doch als ich mit dem schnurrenden Milo an meiner Seite im Bett liege, ist es nicht der Geschmack der Angst, den ich im Mund habe. Sondern der Geschmack der Sehnsucht. Liebe. Weiches Dunkelviolett, verwoben mit dem Gold von Jonahs Augen.

SECHSUNDDREISSIG
    Katie
    S eit zwei Wochen geht Katie regelmäßig zum Laden an der Ecke, um per Postanweisung das Geld zu verschicken, das sie gespart hat. Aber wenn sie nicht mit irgendetwas nach Hause kommt, werden Lily und Ramona Verdacht schöpfen, deshalb kauft sie

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