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Mit Familienanschluß

Mit Familienanschluß

Titel: Mit Familienanschluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Herr blickte hoch und lächelte freundlich. »Aha! Das ist wohl der, der einen Scheiß wert ist und doch geliebt wird«, sagte er.
    Durch Walter lief ein leises Zittern. Er starrte Ingeborg an, als habe sie diese Auskunft über ihn gegeben, und sog die Luft durch die Nase ein.
    »Komm mit!« befahl er rauh. »Ich möchte nicht, daß hier gelackte Typen durch die Luft fliegen.«
    »Darf ich mich vorstellen?« Der junge Herr erhob sich. Er war so groß wie Walter, etwas schmaler in den Schultern, aber ziemlich sportlich. »Paul Hedler …«
    »Den Namen dürfen Sie behalten!« Walter griff nach Ingeborgs Arm. »Komm mit!«
    »Loslassen!« sagte Hedler ruhig.
    »Was geht Sie das an?«
    »Ich habe Ibo zum Essen eingeladen.«
    »Ibo? Er sagt schon Ibo zu dir?« Walter zog den Kopf ein. Sein Herz wurde schwer. Es ist ja bekannt, daß Ingeborg nur nach Gewährung besonderer Rechte Ibo genannt werden durfte. »So also ist das! Mir soll hier der Nachfolger vorgeführt werden …«
    »Du hast 'ne Macke!« erwiderte Ingeborg wütend. »Mensch, du hast 'ne riesige Macke!«
    »Die muß er haben.« Paul Hedler riß Walters Arm von Ingeborg weg, und es sah einen Augenblick lang aus, als würde sich eine kurze Schlägerei entwickeln. Walter nahm schon Maß … Diesen feinen Herrn konnte man mit einem Hüftschwung gegen die nächste Palme schmettern.
    Aber Hedler ließ es nicht dazu kommen. »Ich kenne Ibo erst seit einer Stunde.«
    »So schnell geht das jetzt?« Walter kämpfte mit einem Flimmern vor den Augen. »Aufs nächste Zimmer, und ab geht die Feuerwehr …«
    »Man sollte Ihnen eine runterhauen«, sagte Hedler sachlich. »Erst werfen Sie Briefe von jungen Damen aus dem Auto, und dann wundern Sie sich, wenn jemand die Aufforderung zum Rendezvous wahrnimmt, nachdem er den Zettel gefunden hat.«
    »Du hast also wirklich meinen Brief aus dem Auto geworfen?« zischte Ingeborg.
    »Brief ist gut …«
    »Hast du?«
    »Ja, total zerknüllt sogar!« trumpfte Walter auf.
    »Herr Hedler, wie heißen Sie mit Vornamen?« schrie Ingeborg. Sogar Hedler zuckte bei diesem Ton zusammen.
    »Paul …«
    »Gut, Paul, ich nehme deine Einladung zum Essen an.«
    Hedler hob die Schultern und blickte Walter mit einem Grinsen an. »Da kann man nichts machen. Vielleicht können Sie morgen mit Ibo sprechen …«
    »Was willst du überhaupt hier?« rief Walter wütend.
    »Mit Paul essen gehen.«
    »Als du losgefahren bist, gab's noch keinen Paul!«
    »Aber ich habe gehofft, einen kennenzulernen.«
    Das war eine Logik, wie sie nur Frauen zu eigen ist. Solche Argumente entwaffnen völlig. Auch Walter war sprachlos und schaltete um.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Ihre Wegwerfzettel-Bekanntschaft für fünf Minuten zur Seite nehme und ein paar Worte mit ihr rede?«
    »Hast du das gehört, Paul!« keuchte Ingeborg. »Wie er mich nennt …«
    »Ich habe was dagegen«, antwortete Hedler ruhig.
    »Und warum?«
    »Ich habe mich entschlossen, Ibo gegen Männer Ihres Schlages zu schützen. Was sagen Sie nun?«
    »Das werden Sie noch bereuen!«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Von mir? Daß ich nicht lache! Zwei Tage mit Ibo zusammen, und Sie kommen heulend zu mir und weinen sich an meiner Brust aus! Das möchte ich Ihnen ersparen. Wir Männer sollten Frauen wie Ibo gegenüber solidarisch sein.«
    »Du Scheusal!« schrie Ingeborg. »Du Neandertaler!«
    »Das ist das höchste bei ihr.« Walter lächelte schief. »Wenn sie jemanden Neandertaler nennt, ist es aus! Der Neandertaler, dieser harmlose Urmensch, muß bei ihr ein Trauma sein. Ich weiß nicht, was er ihr getan hat. Also, nehmen Sie sich in acht. Werden Sie nie bei ihr ein Neandertaler!« Er winkte lässig. »So, und nun beschützen Sie sie mal schön. Es ist Ihr freier Wille. Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang … Glaube, das ist von Schiller …«
    »Oder Goethe …«
    »Einer der alten Zitatenlieferanten wird's schon sein.« Walter grinste wieder. »Mein alter Herr wäre über uns entsetzt.«
    »Ich dachte, wir wollten essen gehen?« fragte Ingeborg gereizt. »Statt dessen unterhalten sich die Herren über Schiller und Goethe!«
    »Ha! – Es geht schon los!« Walter hob beide Arme. »Paul, schnell ins Restaurant. Ich will Ihnen die Tour nicht vermasseln. Ein Tip: Am liebsten ißt Ibo Wiener Schnitzel mit Pommes frites. Und über die Pommes auch noch Ketchup. Mit der Nouvelle Cuisine kommen Sie da nicht an. 'ne zackige Curry-Wurst …«
    »Vollidiot!« zischte Ingeborg, hochrot im

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