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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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gekostet hat. Seien Sie ehrlich: Würden Sie nicht auch für einen Kandidaten stimmen, der den Mut hat, eine solche Rede zu halten?«
    »Nun, ich soll verdammt sein«, erwiderte Fen mit tiefem Abscheu.
    Am Nachmittag fuhr er nach Sanford Morvel, um Wolfe zu treffen.
    »Also, Professor Fen, da haben Sie wohl für eine Sensation gesorgt«, begrüßte Wolfe ihn. »Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen.«
    »Hören Sie, Wolfe, stimmt es, dass die Leute sich nicht um das scheren , was ich gestern sagte?«
    »Oh, die Spießer sind auf die Barrikaden gegangen, so wie man es vermutet hätte. Aber ein großer Teil Ihrer Zuhörer fand es großartig. Ein Mann, mit dem ich sprach, sagte mir, er habe sein ganzes Leben darauf gewartet, dass sich endlich ein Politiker auf die Hinterbeine stellen und etwas in der Art sagen würde. Der Mann wollte Labour wählen – um ehrlich zu sein, kam er zu Ihrer Veranstaltung, um zu stören –, aber nun wird er stattdessen für Sie stimmen.«
    »Gütiger Himmel«, murmelte Fen undeutlich.
    Nach einigen weiteren Nachfragen ließ er widerwillig von dem Thema ab, um zur Sache zu kommen. Im Laufe der vergangenen Nacht war er, was die Identität des Mörders X anging, zu einem definitiven Ergebnis gekommen, und nun galt es, lose Fäden zu verknüpfen. Und weil dieser Vorgang möglicherweise einige Zeit in Anspruch nehmen würde, war er bestrebt zu verhindern, dass die betreffende Person aus der Gegend entkommen oder einen weiteren Anschlag auf Jane Persimmons verüben könnte, bevor er einen Haftbefehl erwirkte. In dieser Absicht unterbreitete er Wolfe einige seiner Ansichten. Und Wolfe verschlug es die Sprache.
    »Gütiger Himmel, Sir«, sagte er. »Darauf wäre ich im Traum nicht gekommen … Wenn ich Sie recht verstehe, wollen Sie, dass ich sie im Auge behalte?«
    »Geben Sie mir vierundzwanzig Stunden«, sagte Fen. »Das sollte reichen.«
    Er fuhr zurück zum Gasthaus, wo er Myra ausfindig machte.
    »Myra«, sagte er, »ich bitte Sie, sich an jenen Nachmittag, an dem Jane Persimmons ihren Unfall hatte, zu erinnern, und zwar so gut, wie Sie können.«
    »Ich werde es versuchen, mein Lieber. Wo soll ich beginnen?«
    »Sagen wir mal, um fünf Uhr. So detailliert, wie Sie können.«
    »Also, um fünf Uhr trank ich gerade mit Jackie Tee in meinem Zimmer, und Jackie besserte eine Laufmasche in ihrer zweitbesten Strumpfhose aus, weil wir abends tanzen gehen wollten.«
    »War Jane Persimmons in der Nähe?«
    »Ich glaube, sie war in ihrem Zimmer, mein Lieber, obwohl ich das nicht beschwören würde.«
    »Und Bussy – ich meine Crawley?«
    »Er war ausgegangen. Das weiß ich sicher.«
    »Gut. Erzählen Sie weiter.«
    Myra runzelte die Stirn, während sie sich angestrengt erinnerte. »Also, es passierte nichts, an das ich mich erinnern könnte – bis der Superintendent aus Sanford Morvel eintraf. Das war so gegen zwanzig nach. Ich bot ihm einen Tee an, und er setzte sich und wir plauderten ein wenig, ganz freundlich. Ihm waren Beschwerden zu Ohren gekommen darüber, dass wir nicht genau zur Sperrstunde dichtmachten, und ich will auch nicht behaupten, es wäre anders, aber er kann mit diesen verdammten Moralaposteln genauso wenig anfangen wie ich, deswegen hat er mir scherzhaft geraten, in Zukunft ein wenig besser aufzupassen, ansonsten müsse er der Sache offiziell nachgehen. Dann stand er auf und ging um – warten Sie mal, das müsste so um kurz vor sechs gewesen sein. Nur, dass er nicht direkt losfuhr. Er bastelte noch eine Weile unter der Motorhaube seines Autos herum.«
    »Gut, halten Sie sich nicht weiter mit ihm auf«, sagte Fen. »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich habe die Bar geöffnet und – nein, warten Sie, das tat ich nicht sofort. Das Mädchen, ich meine Jane Persimmons, hatte nicht Bescheid gesagt, ob sie zu Abend essen wollte, also bin ich hoch zu ihrem Zimmer, um sie zu fragen.«
    »Sie waren allein?«
    »Nein, Jackie war bei mir. Sie wollte sich umziehen.«
    »Also klopften Sie« – an dieser Stelle kam es Fen auf die Details an – »an Janes Tür.«
    »Ja, das tat ich, und ich öffnete sie, ohne eine Antwort abzuwarten.« Myra war schlau genug, um zu verstehen, worauf Fen hinauswollte. »Das Mädchen stand am Fenster neben dem Toilettentisch, und als ich hineinschaute, ließ sie schnell etwas in der Schublade verschwinden, so als wollte sie nicht, dass ich sehe, was es ist.«
    »Und Sie haben es auch nicht gesehen?«
    »Leider nicht, mein Lieber. Und dann …«
    »Einen

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