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Mit freundlichen Küssen: Roman (German Edition)

Mit freundlichen Küssen: Roman (German Edition)

Titel: Mit freundlichen Küssen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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anrichtet.
    »Dein neuer Freund? Tatsächlich?« Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht sie ihm hinterher.
    »Ja«, sage ich trotzig. »Simon hat ja schließlich auch schon längst wieder eine Freundin.«
    »Noch gar nicht so lange«, wehrt der ab.
    »Ach ja, wo ist die denn eigentlich?«, erkundigt sich Babsi, und ich grinse Simon schadenfroh an. Der bekommt nämlich schon wieder sein Steingesicht. Apropos Stein:
    »Toll, deine Ausstellung, wirklich. Und du hast so hart dafür gearbeitet. Ich freue mich für dich.«
    »Wirklich? Danke«, sie lächelt. »Welche Skulptur gefällt dir am besten?«
    »Oh, ich habe leider noch gar nicht alles gesehen. Aber die Frau mit den Stacheln auf dem Rücken ist super«, sage ich etwas verlegen.
    »Wirklich? Möchtest du sie haben?«, fragt Lutz, der gerade wieder aufgetaucht ist und mir ein volles Glas Champagner reicht. Ja, gibt es denn hier keine Schlangen an der Bar? Um mich vor einer Antwort zu drücken, nehme ich erst mal einen tiefen Schluck. »Was kostet sie?«, erkundigt sich Lutz bei Babsi.
    »Na ja, sie ist nicht ganz billig. Sie ist aus Carrara-Marmor und kostet dreitausendfünfhundert.«
    »Das wird sich wohl machen lassen«, meint Lutz und grinst überheblich.
    »Lass uns erst mal die Ausstellung genießen«, sage ich schnell, leere mein Glas und suche nach einer Gelegenheit, es abzustellen. Da kommt mir unerwartet Simon zur Hilfe und nimmt es mir ab.
    »Danke«, sage ich überrascht, und er schnüffelt am Rand.
    »Ist ja gar kein Ginger Ale«, meint er dann. »Seit wann trinkst du denn Alkohol? Du kotzt dir doch immer sofort die Seele aus dem Leib.« Ich werde feuerrot und werfe ihm statt einer Antwort einen eisigen Blick zu. Dann hake ich mich bei Lutz ein.
    »Komm, wir sehen uns um«, sage ich etwas lauter als nötig, »vielleicht kannst du mir ja wirklich eine Skulptur schenken.«
    »Mit Vergnügen.«
     
    Arm in Arm schlendern wir vermeintlich einträchtig von einer Statue zur nächsten, während ich Lutz aus dem Mundwinkel zuflüstere:
    »Tu mir einen Gefallen und halt ab jetzt einfach die Klappe, okay?« Verletzt sieht er mich an.
    »Aber warum denn? Gefällt dir meine Darbietung etwa nicht?«
    »Deine Darbietung?« Ich lache spöttisch auf, obwohl ich all das gar nicht mehr komisch finden kann. »Du benimmst dich einfach nur wie ein Arsch, unerträglich selbstherrlich und bonzenhaft.«
    »Aber das wolltest du doch so«, gibt Lutz zurück, und ich bleibe abrupt stehen.
    »Ich wollte, dass du den erfolgreichen Unternehmensberater gibst«, sage ich drohend. Er nickt und zuckt verständnislos mit den Achseln. »Du meinst also, da gibt es keinen großen Unterschied«, stelle ich mit einem schiefen Grinsen fest.
    »Nein«, sagt er. »Ich meine, dass es da überhaupt keinen Unterschied gibt.«
    »Ich war bis vor Kurzem eine erfolgreiche Unternehmensberaterin«, erinnere ich ihn und er nickt:
    »Das ist mir bewusst. Und ich finde, dass du dich seitdem sehr zu deinem Vorteil gewandelt hast.«
    »Danke«, sage ich bissig. In diesem Moment entdecke ich Simon, der nur wenige Meter von uns entfernt steht und sich mit einem älteren Paar unterhält. Obwohl mir im Moment so gar nicht nach Nähe zu Lutz zumute ist, trete ich näher auf ihn zu und lege meine Arme um seine Taille, schmiege mich an ihn. »Du hast alles kaputt gemacht«, zische ich dabei böse, während ich seinen Rücken streichele. »Das alles war so eine hirnverbrannte Schnapsidee.«
    »Tut mir Leid«, zeigt er sich plötzlich einsichtig, »wahrscheinlich habe ich mich ein bisschen von meiner Rolle davontragen lassen.«
    »Ein bisschen?«, gebe ich mit einem trockenen Lachen zurück.
    »Ich mache es wieder gut, versprochen«, tröstet er mich und nimmt mich jetzt ganz zärtlich in die Arme. Egal, wie sauer ich auf ihn bin, das tut gut. Ich lehne mich erschöpft an ihn und schließe für einen Moment die Augen. Warum nur fühlt sich mein Kopf so schwer an? Und die Absätze meiner Schuhe, waren die zu Hause schon genau so hoch? Da kann einem ja schwindelig werden. »Stimmt was nicht?« klingt Lutz’ besorgte Stimme an mein Ohr, und ich öffne wieder die Augen. Sein Gesicht ist ganz nah an meinem, aber irgendwie kann ich ihn nicht klar fokussieren. Verwirrt starre ich ihn an, als mich eine Welle der Übelkeit erfasst.
    »Mir ist irgendwie komisch«, wimmere ich, und er nimmt mein Gesicht in seine beiden Hände. »Dieser blöde Alkohol.«
    »Du bist auch ganz blass um die Nase«, stellt er fest, »vielleicht sollten

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