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Mit freundlichen Küssen: Roman (German Edition)

Mit freundlichen Küssen: Roman (German Edition)

Titel: Mit freundlichen Küssen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Voosen
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meine, Frau Sandkamm, dann mit einer Limousine dort hinfahren lässt.«
    »Okay«, nuschele ich, eifrig tippend. »Was noch?«
    »Na ja, so was wie Kerzen im Zimmer und Rosenblätter auf dem Bett. Champagner und Erdbeeren. Keine Ahnung, du bist doch hier der Profi.« Aber du scheinst mittlerweile auch etwas dazugelernt zu haben, denke ich im Stillen, hüte mich jedoch davor, etwas zu sagen. Nicht, dass er noch auf die Idee kommt, das Gelernte vondannen zu tragen und sein Liebesleben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
    »Ich verstehe«, nicke ich und bin insgeheim erleichtert. Das klingt nicht besonders aufwändig. »Um wie viel Uhr soll alles bereit sein?«
    »Er möchte, dass sie gegen halb acht im Hotel ist. Er kommt dann auch.«
    »Gut. Ich werde alles veranlassen. Gibst du mir wenigstens seine Telefonnummer, damit ich ihn über den Ablauf informieren kann?«
    »Äh, das geht leider nicht.«
    »Er braucht ja seinen Namen nicht zu sagen«, gebe ich genervt zurück. Man kann sich aber auch anstellen. Dann habe ich plötzlich eine Idee: »Sag mal, Benjamin, es ist doch nicht der Huber, oder?« Für den arbeite ich nicht, würde ich am liebsten trotzig hinzufügen, stattdessen sage ich bissig: »Für den kostet es das Doppelte.«
    »Nein, nein, nicht Huber. Schreib mir einfach eine E-Mail, die leite ich dann weiter.« Ich seufze zwar noch einmal theatralisch auf, ergebe mich aber dann in mein Schicksal. Warum müssen manche Leute eigentlich alles so kompliziert machen?
    Kaum habe ich aufgelegt, beginne ich auch schon mit der Planung. Lutz hat inzwischen so viel Spaß daran, den Chauffeur in einer seiner völlig skurrilen Verkleidungen zu geben, dass ich mir den Limousinenservice sparen kann. Statt dessen miete ich einen schicken Sportwagen, mit dem Lutz dann nachher noch seine eigene Verabredung beeindrucken kann, wenn er das denn möchte. Dann buche ich eine Suite im Atlantic für schlappe fünfhundertfünfzig Euro die Nacht. Das ist natürlich mit Benjamin abgesprochen, der gemeint hatte, das Beste sei gerade gut genug. Ob er berühmt ist, der geheimnisvolle Kunde, grübele ich vor mich hin. Vielleicht ein Filmstar oder Sänger? Das wäre natürlich eine tolle Werbung für uns. Ich beschließe, mir mit diesem Auftrag die größte Mühe zu geben. Wer weiß, was für prominente Freunde der Unbekannte hat, an die er uns weiterempfehlen kann?
    Deshalb mache ich mich um achtzehn Uhr auch höchstpersönlich auf den Weg, um das Hotelzimmer romantisch herzurichten. Dazu schleppe ich einen riesigen Beutel Teelichter, einen Strauß Rosen, einen Beutel künstliche Rosenblätter (die echten verschrumpeln leider innerhalb weniger Stunden), Champagner, Edelschokolade und Erdbeeren an, dazu eine Auswahl klassischer Musik-CDs. Zu den Klängen der Jazz-Suite von Schostakowitsch beginne ich, den hohen, luxuriösen Raum in einen Prinzessinnentraum zu verwandeln. Selbstverständlich hätte ich das auch beim Hotelpersonal in Auftrag geben können, in einem Luxushotel wie diesem bekommt man für Geld fast alles, aber erstens wäre in diesem Fall unsere Marge natürlich um ein Vielfaches geringer, zweitens machen andere es nie so, wie ich es haben möchte, und drittens macht es mir Spaß, eine Allee aus Teelichtern zu bauen, Blumenblätter zu streuen und alles hübsch zu dekorieren. Zufrieden betrachte ich mein Werk und werfe einen prüfenden Blick auf meine Armbanduhr. Sieben Uhr, gleich müsste Lutz bei Anna Sandkamm anklingeln, und tatsächlich erhalte ich in diesem Moment eine SMS von ihm.
    ICH FAHRE JETZT LOS! LUTZ
    Sehr gut. Ich bestelle beim Roomservice für acht Uhr ein fürstliches Menü und will gerade leise die Tür hinter mir zuziehen, als mein Handy klingelt.
    »Hallo?«
    »Vivi, Gott sei Dank, hier ist Benjamin.«
    »Was ist los?«, frage ich alarmiert, denn er klingt nahezu verzweifelt.
    »Hör zu, mein Freund, er schafft es nicht um halb acht.«
    »Sondern?«, erkundige ich mich, und mir schwant Böses.
    »Weiß ich nicht«, kommt es jammervoll zurück.
    »Aber Anna ist auf dem Weg hierher«, sage ich hilflos.
    »Kannst du sie nicht ein bisschen beschäftigen? Bitte!« Beschäftigen? Na, der ist vielleicht gut. Was soll ich denn mit einer mir völlig fremden Frau in diesem Hotelzimmer anfangen? Soll ich mich vielleicht gemeinsam mit ihr auf das riesige Bett lümmeln, die künstlichen Rosenblätter zerquetschen und über die Unzuverlässigkeit der Männer lamentieren? Ich fürchte, das wird nicht den anregendsten Effekt

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