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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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wir werden in einem größeren Haus leben als dieses hier. Wir werden einen riesigen Garten zur Verfügung haben.«
    »Wir ziehen um?« fragte Charlotte entgeistert. »Aber wohin?«
    »Tja, die Firma ist in Köln.«
    »Wir ziehen nach Köln?« fragte Damian, und riss entsetzt die Augen auf.
    Clarissa nickte.
    »Ja. Es bleibt uns nichts anderes übrig.«
    »Na super!« brüllte Damian. »Einfach so, ja? Und wir dürfen gar nicht mitentscheiden?«
    »Ich fürchte, ihr habt da keine Wahl«, sagte Daniel. »Oder hast du ein Konzept was wir tun können, von welchem Geld wir leben können, wenn ich erst arbeitslos geworden bin?«
    »Du findest doch bestimmt hier was in der Gegend«, sagte Damian.
    »Damian«, sagte Daniel, und er versuchte, ganz ruhig zu bleiben. »Wenn man in der heutigen Zeit erst mal arbeitslos ist, dann hat man ganz schnell riesige Probleme. Ich bin jetzt fünfundvierzig Jahre alt. Das ist natürlich kein Alter, aber wenn man erst mal über vierzig ist, ist es problematisch was Neues zu finden. Und wenn man erst mal arbeitslos ist, dann dauert es eine Weile bis man was Neues findet. Ich müsste mich mit Sicherheit sogar damit abfinden, dass ich mich beruflich verschlechtern müsste, nur um überhaupt einen Job zu kriegen. Mit der Stelle in Köln kann ich der Arbeitslosigkeit aus dem Weg gehen und mich beruflich verbessern. Ist das nicht die bessere Alternative?«
    »Aber wir müssen alle unsere Freunde hinter uns lassen!« jammerte Charlotte.
    »Ja«, sagte Clarissa. »Das stimmt. Aber das Leben erfordert manchmal solche Entscheidungen. Oder habt ihr Lust, in eine kleine Mietwohnung zu ziehen, weil wir das Haus nicht mehr halten können, weil euer Vater vielleicht keinen Job mehr bekommt? Ihr wollt doch nicht hier bleiben um jeden Preis, oder?«
    Charlotte heulte.
    »Kind«, sagte Clarissa. »Manchmal muss man solche Entscheidungen treffen, wenn die Existenz dranhängt, daran musst du immer denken. Das ist nun mal so. Manchmal muss man Opfer bringen. Ich habe nichts dagegen, wenn deine Freundinnen dich in den Ferien besuchen kommen.«
    »Ach, das ist doch nur Gerede«, sagte Charlotte mit finsterem Gesicht. »Die haben mich doch total schnell vergessen, sobald wir hier weg sind.«
    »Dann sind es auch keine Freundinnen und dann sind sie es auch nicht wert dass du traurig bist.«
    »Es wird noch ein wenig mehr Verzicht geben müssen«, sagte Daniel. »Der Sommerurlaub dieses Jahr muss auch ausfallen. Ich muss mich erst mal in diese Firma einarbeiten und habe dann auch erst mal ein halbes Jahr Urlaubssperre. Und als Geschäftsführer kann ich mir im ersten Jahr dort Urlaub höchstens zwischen den Jahren erlauben, wenn ich schon fast ein Jahr da bin.«
    Damian starrte finster vor sich hin.
    »Es wird uns dort gut gehen«, versicherte Daniel noch einmal seinen Kindern. »Ihr werdet größere Zimmer haben als eure Zimmer hier. Wir werden das Haus komplett neu einrichten. Der Garten ist toll. Wir könnten uns einen Hund anschaffen, wolltet ihr nicht immer einen Hund?«
    In diesem Moment schien Charlottes Kummer erledigt und sie wagte ein kleines Lächeln.
    »Aber einen richtigen Hund, nicht so einen kleinen Kläffer.«
    »Natürlich«, sagte Daniel. »Vorausgesetzt eure Mutter ist einverstanden.«
    »Klar«, sagte Clarissa. »Ich wollte auch schon immer einen Hund. Aber mit diesem kleinen Garten hier, wo die Nachbarin hinter dem Zaun steht um einen zu beobachten und man sowieso von rechts wie von links von diesen kleinen Kläffern angebellt wird ... nein danke. Dort wäre das natürlich was anderes.«
    »Einen Retriever!« sagte Charlotte.
    »Wir werden sehen. Erst mal müssen wir unser Haus hier räumen, umziehen, uns dort einrichten. Und dann kommt der Hund. Bis dahin haben wir noch lange genug Zeit um drüber nachzudenken, welchen Hund wir haben möchten.«
    »Und was passiert mit unserem Haus?« fragte Damian.
    »Wir werden es vermieten«, erklärte Daniel. »Wir wollen es behalten, aber wenn es leer steht, verlieren wir Geld, also werden wir es vermieten.«
    Damian nickte. »Na ja, das ist wohl beschlossene Sache, da werde ich wohl nichts dran ändern können.« Er zog ein Gesicht bis auf den Boden und ganz offensichtlich war er schwer auf Protest aus, nicht nur in dieser Angelegenheit, sondern bereits seit Monaten zu jeder sich bietenden Gelegenheit.
    »Doch«, sagte Clarissa gereizt. »Wenn du künftig das Geld verdienst, was dein Vater seit Jahren heranschleppt und es uns allen zur Verfügung stellst

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