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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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nun auch nicht länger. Clarissa stöhnte noch einmal laut auf und ließ sich dann langsam auf die Fensterbank sinken, bevor sie sich zu ihm umdrehte.
    »Das mochte ich schon immer«, sagte sie leise, aber wie ein Schulmädchen kichernd.
    »Was?« Er lachte.
    »So was. Sex an ungewöhnlichen Orten.«
    »Es ist kein ungewöhnlicher Ort. Es ist unser Haus, Clarissa.«
    »Ja, aber noch ist es fremd. Und ich mag so was. Kannst du dich erinnern, was wir früher alles getrieben haben, Daniel? Und vor allem wo?«
    »Klar. Warum machen wir so was eigentlich nicht mehr?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht sollten wir einfach wieder damit anfangen.«
    Er nickte.
    »Das sollten wir.«
    Clarissa zog sich an und auch Daniel zog seine Hose wieder hoch und schnallte seinen Gürtel zu. Er lächelte bei dem Gedanken an das, was Clarissa eben angesprochen hatte. Ja, es hatte wirklich kaum einen Ort gegeben, an dem sie nicht auf irgendeine Weise Sex gehabt hatten. Beim Spaziergang im Wald. Während einer Autofahrt auf einem Feldweg. In der Türkei im Urlaub in einer einsamen Bucht. Überhaupt, in der Türkei hatten sie so einige Orte gehabt. Während dieses Urlaubs waren sie für eine Woche auf die Insel Marmara gefahren, eine mehrstündige Überfahrt mit dem Schiff. Dort hatten sie sich in einer Pension eingemietet und hatten täglich Ausflüge unternommen, nicht nur zum Strand, sondern auch in die Berge. Wirkliche Berge waren es nicht, aber man kam schon ein ganzes Stück höher auf der Insel. Vertrocknete Wiesen, kleine Wälder und ein paar Bäche, die schnell bergab flossen, irgendwie waren diese Spaziergänge schon kleine Bergwanderungen. Dort hatten sie es mitten auf einer Wiese getrieben. Und als sie auf der Anhöhe angekommen waren, hatten sie sich auf die Klippen gelegt um sich zu sonnen, und auch dort hatten sie es getan. Wenn man sie dort dabei erwischt hätte, wären sie sicher nicht glimpflich davongekommen, aber es war weit und breit kein Mensch zu sehen. Später erfuhren sie auch warum. Es gab dort nämlich nichts, was die Inselbewohner interessierte. Und die Schlangen, die dort lebten, schreckten sie ab. Daniel konnte sich daran erinnern, dass ihm ganz elend zumute gewesen war, als er von den Schlangen erfahren hatte, denn um so etwas hatten sie sich bei ihren Ausflügen keine Gedanken gemacht. Clarissa lief durch die Tür und steuerte auf die Treppe zu. Daniel sah ihr stolz hinterher, bevor er sich auch auf den Weg nach unten machte. Er hatte eine tolle Frau an seiner Seite.
    Glücklich fuhren sie eine halbe Stunde später ins Hotel. Daniel lud sie noch zum Essen ein und gegen zehn fielen sie beide völlig übermüdet ins Bett. Es war ein anstrengender Tag gewesen.
    Am nächsten Morgen schliefen sie aus und ließen sich das Frühstück vom Zimmerservice nach oben bringen. Sicher, dieses Wochenende war dafür geplant, sich ein wenig die Gegend anzuschauen, hauptsächlich das Haus, aber was sprach gegen ein wenig Romantik? Sie frühstückten in aller Ruhe, duschten gemeinsam, liebten sich leidenschaftlich und duschten schließlich ein zweites Mal und letztlich war es zwei Uhr mittags, als sie aus ihrem Zimmer herauskamen und Clarissa verspürte schon wieder Hunger.
    »Es ist mein Rhythmus«, erklärte sie. »Um diese Zeit esse ich mit den Kindern zu Mittag.«
    »Dann schlage ich vor, wir gehen was zu Mittag essen und machen dann einen kleinen Bummel durch Köln, einverstanden?«
    Sie nickte und steuerte zielstrebig das Hotelrestaurant an, in dem ihr die reichhaltige Karte bereits am Vorabend aufgefallen war. Nach einem ausgiebigen Stadtbummel quer durch die Altstadt von Köln entschieden sich Daniel und Clarissa schließlich doch dafür, etwas früher als geplant nach Hause zu fahren. Clarissa war voller Vorfreude auf das neue Haus. Von Köln hatte sie ein bisschen was gesehen. Den Rest dieser riesigen Stadt wollte sie sich für ihr zukünftiges Leben dort aufsparen. Sicher, sie konnten spazieren gehen, essen gehen, ins Kino, aber das waren alles Dinge, die sie auch zu Hause in Frankfurt tun konnten. Hauptsächlich war Clarissa momentan danach, mit Möbelkatalogen zu Hause auf dem Sofa zu sitzen und zu überlegen wie sie das Haus einrichten wollte. Sie freute sich auf den neuen Anfang. Manchmal war es einfach auch mal Zeit im Leben eines Menschen, etwas Neues anzufangen. Sie war in Frankfurt groß geworden, hatte dort geheiratet, ihre Kinder bekommen, ihr ganzes Leben dort verbracht. Mit Daniels neuer

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