Mit Haut und Haar (German Edition)
Hände.
»Woher weißt du ...«
Patrizia zog sie in die Küche. Clarissa bemerkte Daniels Blick, zunächst ungläubig, dann fassungslos, und sie hoffte inständig, dass er nicht explodieren würde.
»Woher ich weiß dass du diese kleine Party veranstaltest?«
Clarissa nickte.
»Ich habe Anja getroffen, es war ein Riesenzufall. Wir kaufen wohl beide in der gleichen Boutique ein. Sie hat mir erzählt, dass sie heute auf deine Abschiedsparty geht und ist wohl irgendwie davon ausgegangen dass ich auch eingeladen wäre.«
Clarissa starrte ein wenig beschämt zu Boden.
»Nur weil ... ich meine ... Clarissa, du musst mich doch jetzt nicht aus deinem Leben verbannen, oder willst du mich nie wieder sehen?«
»Daniel weiß Bescheid«, sagte Clarissa. »Ich habe es ihm erzählt.«
Patrizia nickte. »Prima, dann gibt es ja keine Geheimnisse mehr. Aber das sagtest du ja neulich schon am Telefon. Bevor du einfach den Hörer aufgeknallt hast.«
Im gleichen Moment erschien Daniel in der Küchentür.
Er starrte Patrizia wütend an.
»Das wagst du dich«, zischte er. »Tatsächlich! Du wagst dich hierher zu kommen?«
»Daniel bitte«, sagte Clarissa.
Daniel wandte sich zu Clarissa um.
»Kannst du dir vorstellen, wie ich mich fühle, wenn sie hier ist?«
»Ja. Und es tut mir leid. Ich habe sie nicht eingeladen. Bitte, Patrizia, sei so nett und geh` wieder, das funktioniert nicht. Ich habe meinen Mann genug verletzt.«
Patrizia wandte sich direkt an Daniel und sah ihm herausfordernd in die Augen.
»Ich weiß nicht warum du dich so anstellst, du hast doch gewonnen!« sagte sie. »Sie hat immer gesagt, dass sie dich niemals verlassen würde und am Ende hat sie mich verlassen, weil sie sich für dich entschieden hat! Ich bin die, die sich die Augen aus dem Kopf heult, Daniel. Du hast gewonnen.«
»Ja«, sagte Daniel. Er kniff die Augen zusammen. »Das heißt aber noch lange nicht, dass wir beide jetzt beste Freunde werden. Ich möchte dass du gehst.«
Patrizia seufzte und setzte sich provokant auf einen Küchenstuhl.
»Weißt du, ich will dir deine kleine Party nicht ruinieren. Aber ich werde mich doch hoffentlich noch von der Frau verabschieden können, die ich liebe. Oder? Alle eure Freunde verabschieden sich doch heute von euch, auch wenn ihr euch wahrscheinlich weiterhin gegenseitig Besuche abstatten werdet.«
»Bist du dazu eingeladen?« fauchte Daniel. »Wenn du ein Mann wärest, meine Liebe, würden wir beide das jetzt vor der Haustür austragen.«
»Ihr werdet gar nichts austragen«, sagte Clarissa, und sie schloss die Küchentür, damit ihre Freunde das Gespräch nicht verfolgen konnten. Auch wenn sie lauthals lachten und sangen und sich wenig um das kümmerten, was in der Küche vor sich ging.
»Wir, Daniel, werden jetzt wieder zu unseren Gästen gehen. Und du Patrizia, sei mir nicht böse, aber dass ich dich nicht eingeladen habe, hatte einen Grund, nämlich genau diesen. Dass du hier auftauchst, ist rücksichtslos meinem Mann gegenüber.«
»Ich konnte doch nicht ahnen, dass du es ihm wirklich erzählt hast! Ich dachte du bluffst!«
»Ob mein Mann es weiß oder nicht, das spielt keine Rolle, ich habe die Sache beendet und du kannst dich nicht ungefragt selbst einladen. Es hat einen Grund, wie gesagt, warum ich dich nicht eingeladen habe.«
»Muss man denn gleich zu Feinden werden, nur weil man auseinander geht?« fragte Patrizia.
»Sag mal, du Schnepfe, du bist entweder ein bisschen dümmlich oder total skrupellos, kannst dir was aussuchen!« schimpfte Daniel. »Auf jeden Fall wirst du jetzt mein Haus verlassen, ist das klar?«
Daniel hatte sich drohend vor ihr aufgebaut und Clarissa sah, dass er sich ernsthaft beherrschen musste. Daniel war kein Mann der Frauen schlug, aber so wie er sich vor Patrizia aufgebaut hatte, war Clarissa sich in diesem Moment gar nicht mehr so sicher, ob er sich tatsächlich beherrschen konnte. Patrizia sah ihn für einen Moment von oben bis unten an, dann drückte sie Clarissa die Blumen in die Hand, die sie noch immer nicht angenommen hatte und verließ mit hoch erhobenem Kopf das Haus.
»Schade«, sagte sie, bevor Clarissa die Haustür hinter ihr schloss. »Ich dachte wirklich, wir könnten einfach irgendwie Freundinnen bleiben.«
»Das geht nicht Patrizia«, sagte Clarissa leise. »Du siehst doch, wie verletzt er ist.«
»Ja«, sagte Patrizia. »Ich verstehe ihn ja auch. Aber ich ...«
Sie unterbrach sich und sah zu Boden. »Adieu«, sagte sie, und wandte sich zum
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