Mit Haut und Haaren
während ihm Zahnpastaschaum
aus dem Mund quillt.
»Wie meinst du das?«
Jason wischt sich den Mund am Arm ab, er legt die Zahnbürste auf den
Tisch.
»Lass uns ein drittes Kind machen. Los, worauf warten wir noch? Bald
bist du zu alt. Dann geht es nicht mehr. Oder das Risiko ist zu groß. Bringst du
ein mongoloides zur Welt. Das will doch niemand, schon gar nicht der Wähler. Schau
dir Sarah Palin an, ihr kleiner Mongo wird ihr nichts nutzen. Lass dir die Spirale
herausnehmen, sag ich.«
Jason riecht nach Cognac.
Er beginnt, roh, aber gierig über ihre Brüste zu reiben.
»Jason!«, ruft sie.
Sie riecht seinen Schweiß, doch vor allem den Alkohol.
[397] Er reibt über ihren Slip, schiebt ihn beiseite und steckt ihr zwei
Finger gleichzeitig hinein.
»Weg mit der Spirale«, wispert er ihr ins Ohr.
Es ist, als wolle er die Spirale selber herausholen. Tief in ihr zerrt
er an etwas.
»Du kannst sie nicht herausnehmen, Jason. Dafür muss ich zum Arzt. Und
wenn du da noch so lange herumwühlst.«
Sie versucht, ihn wegzustoßen, doch ohne Erfolg. Er ist schwer, er wird
immer schwerer.
»Wir hatten doch zu wenig Sex, hast du gesagt?«
Sie hat die Augen geschlossen.
»Nie, meinst du wohl, aber jetzt bin ich nicht in der Stimmung. Jetzt
zufällig mal nicht.«
Er geht in die Knie und beginnt, an ihrem Slip zu zerren, hält ihre Beine
umklammert.
»Jason, ich find das nicht lustig«, sagt sie.
»Ich hab dich vernachlässigt, sagtest du doch? Jetzt hört das auf. Ich
werd meine Pflichten erfüllen. Ab jetzt wirst du nicht
mehr vernachlässigt.«
Ihr Slip hängt auf Höhe der Knöchel. Er ist hautfarben. Sie würde sich
gern einmal aufregendere Unterwäsche kaufen, aber sie kommt nicht dazu. Sie fragt
sich auch, wer es merken würde. Er presst seinen Kopf an ihr Geschlecht, während
er noch immer ihre Beine festhält und ihre Oberschenkel abschleckt wie Eis am Stiel.
»Jason, das macht mir echt keinen Spaß. Und du weckst die Kinder.«
Er rappelt sich hoch. Küsst sie überall, sie lässt ihn gewähren, wie
die Katze, wenn sie auf das Bett springt. Lea [398] denkt an ihr drittes Kind. Sie
fragt sich, wie sie es nennen soll. Vielleicht nach ihrem Großvater. Sie steigt
geistesabwesend aus ihrem Slip. Sie hat Angst, er könnte zerreißen.
Jason schiebt sie Richtung Sofa. Er kneift ihr
in die Schultern.
»Du tust mir weh«, sagt sie.
Er zwingt sie aufs Sofa. Mit seinem ganzen Gewicht legt er sich auf sie.
Jetzt riecht sie den Cognac noch stärker. Sie mag keinen Cognac.
Wie kommt es, dass er auf einmal eine Erektion hat? Liegt es an dem Cognac,
den er sonst fast nie trinkt? Oder fangen die Tabletten endlich an zu wirken?
Rechts von ihr auf dem niedrigen Tisch sieht sie das Plastikgeschirr
der Kinder: drei verschiedene Farben – Blau, Grün und Gelb.
»Jason, ich will nicht«, sagt sie. Sie versucht, ihn an den Haaren zu
ziehen, doch es sind zu wenige da, und die sind zu kurz.
Mit beiden Händen packt sie seinen linken Oberarm und gräbt ihre Fingernägel
hinein, doch das scheint ihn nur noch mehr anzustacheln.
Mit Gewalt dringt er in sie ein.
»Das würde dieser Wirtschaftstyp bei dir bestimmt
auch gerne machen«, keucht er ihr ins Ohr.
Sie schaut zu den bunten Plastiktellern, während ihr Mann sie gegen ihren
Willen nimmt, auf dem Sofa, auf dem eben noch Roland und dessen Frau saßen.
Doch dank Oberstein hat ihr Mann endlich wieder eine Erektion, und was
spielt es schon für eine Rolle, wo eine Erektion herkommt?
[399] »Na«, fragt er, »würde dieser Nationalökonom das nicht auch gerne
machen? Diese europäische Schwuchtel. Wär er nicht gern an meiner Stelle? Hier auf
dem Sofa?«
Er kneift ihr ins Kinn.
»Lass mich los«, ruft sie.
Immer tiefer schlägt sie ihre Fingernägel in seinen Oberarm.
»Er will es«, keucht ihr Mann. »Er tut so, als wollte er beim Lunch ein
bisschen über Völkermord mit dir plaudern, aber in Wirklichkeit will er dich ficken.«
»Wir reden über unsere Arbeit und sonst nichts.
Er ist asexuell.«
»Asexuell!«, flüstert ihr Mann. »Ich hab ihn
beobachtet. Wie er dich angestarrt hat. Seine Wissenschaft ist
ihm egal, so wie alles, Völkermord kann ihm gestohlen bleiben, das Einzige, was
ihn interessiert, ist, seinen beschissenen Samen in dich zu spritzen. Dieser Mann
ist nichts andres als eine dreckige europäische Spermaschleuder, darum ist er nach
Amerika gekommen, um uns mit seinem kranken Samen zu infizieren.
Gib’s zu. Hast du seinen Pimmel schon mal
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