Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
Vom Netzwerk:
noch immer keine gescheuert.
     
    »Der Kellner sollte bei einigen unserer Gäste besser mal den Puls fühlen!« Theo packte Lucy und zog sie noch enger an sich. Die schaute sich um und musste zugeben, dass er nicht übertrieben hatte – an allen Tischen sah sie zwar Gäste ein wenig mitwippen oder im Takt mit den Köpfen nicken, aber alles in allem steppte hier nicht gerade der Bär. Sie waren ganz allein auf der Tanzfläche. Wobei sie, ehrlich gesagt, lieber wieder auf ihren Platz zurückgehen und ihr Bananen-Karamell-Dessert verspeisen würde.
    »Du bist ganz anders, als ich dachte«, murmelte Theo.
    »Was hattest du denn erwartet?« Sie merkte, wie ihr die Schweißperlen auf die Stirn traten.
    »Du weißt schon – die typische Park-Avenue-Prinzessin, die sich ins Höschen macht vor Angst, weil sie ständig unter Beobachtung steht und keinen falschen Schritt machen darf…« Er packte ihre Hand und zog sie noch näher heran. »Fahr mit mir nach Spanien.«
    »Was?« Sie musste ihn falsch verstanden haben.
    »Ich fliege morgen nach Barcelona. Komm mit!«
    Lucy ließ sich nun nicht mehr widerstandslos von Theo in kleinen Dreiecken über die Tanzfläche schieben. Barcelona aus einer Laune heraus, mit einem Mann, den sie gerade mal ein paar Stunden kannte? Sie hatte ja nicht mal einen Pass. Als sie zu der Hochzeit nach Palm Beach geflogen waren, hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Flugzeug gesessen – eine Tatsache, die sie selbst Wyatt verschwiegen hatte. Lebten die Superreichen wirklich so, Theo und Trip und all die anderen ichbezogenen, verwöhnten Kindsköpfe? Anbaggern und abschleppen und jederzeit überallhin fliegen,
wo es einen gerade hinzog? Und einfach irgendwelche dahergelaufenen wildfremden Leute einladen mitzukommen?
    »Melde dich doch einfach, wenn du das nächste Mal in New York bist«, schlug sie vor. Keine Frage, Theo Galt sah wirklich umwerfend aus, aber sie war einfach nicht der Typ Frau, der sich einem Mann an den Hals warf und sich gleich Knall auf Fall entführen ließ. Außerdem, was sollte denn Wyatt von ihr denken? Unauffällig warf sie einen Blick in seine Richtung, und zum ersten Mal an diesem Abend ertappte sie ihn dabei, wie er sie direkt anstarrte. Mit einer unmissverständlichen Geste fuhr er sich mit dem Finger über den Hals, als Zeichen, dass sie schleunigst Schluss machen sollte. Schnell guckte sie wieder weg.
    »Also gut«, gab Theo zurück. »Dann muss ich mir bloß einen guten Grund ausdenken, um möglichst bald wieder nach New York zu kommen.«
    Inzwischen waren zwar einige andere mutige Tänzer zu ihnen gestoßen, aber Lucy wünschte sich nichts sehnlicher, als sich endlich wieder an den Tisch setzen zu dürfen. Entschieden drehte sie Wyatt und seinen anmaßenden Handzeichen den Rücken zu. Wie konnte er es wagen, ihr Vorschriften zu machen, nachdem er sie einfach so ihrem Schicksal überlassen und sie den ganzen Abend keines Blicks gewürdigt hatte? Kurz überlegte sie, ob sie für den Nachhauseweg wohl ein Taxi nehmen müsste. Immer noch besser, als sich der Peinlichkeit auszusetzen, zwischen ihm und Irina auf dem Rücksitz zu hocken.
    Plötzlich schepperte es keine drei Meter von ihnen entfernt ohrenbetäubend – eine der Deckenleuchten trudelte in einer großen Spirale zum Boden und versprühte dabei einen elektrischen Funkenregen. »Feuer!«, kreischte es entsetzt.
    Lucy wirbelte auf dem Absatz herum. Die junge Frau neben
ihr zeigte mit zitterndem Finger auf einen Tisch ganz in der Nähe. Die Flammen züngelten schon daran empor, Rauchschwaden stiegen auf, und die eben noch so kühle, reservierte Menge verwandelte sich unversehens in eine panische Horde kopfloser Fluchttiere, die überstürzt aufsprangen, Stühle umwarfen, die Ballkleider rafften und wie eine wild gewordene Büffelherde zum Ausgang stürmten.
    Als Lucy sich umschaute, war Theo verschwunden, weggefegt vom um sich greifenden allgemeinen Tumult. Angestrengt hielt sie nach Wyatt Ausschau, doch auch der war nirgendwo zu sehen. So schnell sie konnte lief sie auf einen der Ausgänge zu, angerempelt und weggeschubst von den Größen der Finanzwelt, den giftigen Gestank der brennenden Plastik-Piazza in der Nase. Ihre Absätze – diese verfluchten Zehn-Zentimeter-Stöckel – gaben plötzlich unter ihr nach, und sie merkte mit Entsetzen, wie sie zu Boden ging, erbarmungslos mitgerissen im Kielwasser der flüchtenden Finanzmagnaten.
    »Hab dich«, rief Wyatt und fing sie in seinen Armen auf. Er hielt

Weitere Kostenlose Bücher