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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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hätte ich fast vergessen. Du musst dein Geschenk noch aufmachen.« Und damit hob er das Päckchen neben sich vom Boden auf und schob es ihr über den Tisch zu.
    Sie öffnete die große Geschenkschachtel, und darin lag eine wunderschöne Mappe aus Leder für ihre Entwürfe und Skizzen, zum Niederknien schön, eine wirkliche Steigerung verglichen mit dem alten Plastikteil, das sie schon seit der Highschool mit sich herumschleppte. Allein vom Ansehen schien es ihr, als würden ihr die Ideen nur so zufliegen. »Wyatt, das ist traumhaft«, flüsterte sie. »Ich bin wirklich gerührt.«
    »Damit du deinen Stil einfangen kannst«, sagte er.

21
    Man sollte nichts tragen, das Katzen erschreckt.
    P. J. O’ROURKE
     
    Ganzkörperwindel. Das war das Wort, das Lucy als Erstes in den Sinn kam, als sie die Monstrosität von einem Kleid sah, das gerade mal drei Stunden vor der Vanderbilt-Gala per Bote zu ihr nach Hause geliefert worden war. Ein senfgelbes Etwas mit sackartiger Korsage, in dem man garantiert aussah, als hätte man einen akuten Malaria-Schub, das sich um die Hüften gewaltig bauschte, um dann hinten in eine gigantische Tournüre zu münden und nach unten hin zu einer engen Meerjungfrauenschleppe zuzulaufen. In dem Ding sah sie garantiert aus, als stecke sie in einer vollen Pampers.
    »Dieses monströse Ungetüm kannst du auf keinen Fall in der Öffentlichkeit tragen!«, erklärte Eloise ebenso entsetzt wie entschieden – was angesichts der gegebenen Umstände noch diplomatisch ausgedrückt war -, während sie das Kleid entsetzt von allen Seiten betrachtete. »Ich versteh das einfach nicht. Rolands Kollektion ist sonst so glamourös – schau mal, selbst das Etikett sieht aus, als sei es von einem Zweijährigen eingenäht worden.« Das Kleid, das Philippe Eloise für diesen Abend geschickt hatte, war kein Vergleich dazu: ein asymmetrisch geschnittenes, griechisch angehauchtes schwarzes Seidenkleid, das eine Schulter freiließ. Es war traumhaft schön und brachte Eloise’ schlanke Figur, ihre beinahe überirdische
Schönheit und ihre derzeit goldblonden Locken perfekt zur Geltung.
    »Ist es wirklich so schlimm?« Lucy nahm den Kleiderbügel vom Türrahmen und hielt sich das Kleid unters Kinn, in der Hoffnung, es aus diesem Blickwinkel vielleicht plötzlich mit ganz anderen Augen zu sehen. Sie und Eloise wollten sich für die Gala gemeinsam in Schale werfen, weshalb die Kosmetikerinnen und Friseurinnen jeden Augenblick vor der Tür stehen würden – Wyatt hatte für dieses gesellschaftliche Großereignis auf das volle Verschönerungsprogramm bestanden. Lucys Kleid war viel zu spät gebracht worden, und jetzt waren ihr die Hände gebunden. Eloise hatte versucht, in Rolands Büro anzurufen, aber natürlich niemanden mehr erreicht. Sicher steckte er gerade selbst mitten in den Vorbereitungen für die Vanderbilt-Gala.
    »Das ist das Fieseste, was ich je im Leben gesehen habe.«
    Entsetzt stöhnte Lucy auf. »Was soll ich denn jetzt machen? Wir sollen doch alle seine Kleider tragen, stimmt’s? Und ich will keine Spielverderberin sein.«
    »Wir tauschen einfach«, bot Eloise heldenhaft an. »Ich gehe schon so lange zu diesen blöden Schaulaufen, bei mir guckt keiner mehr hin, was ich eigentlich anhabe. Nicht mal Trip merkt mehr, wenn ich nur in La Perla vor ihm stehe. Ich drücke mich einfach um den roten Teppich und schlüpfe durch den Hintereingang rein.«
    »Auf gar keinen Fall, das kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen.« Lucy war zwar gerührt angesichts dieses selbstlosen Angebots, aber entschlossen, es auszuschlagen. »Du bist Stylistin. So ein Kleid könnte dein gesamtes Renommee ruinieren.« Mit zusammengekniffenen Augen beguckte sie das Kleid und schickte ein stummes Stoßgebet gen Himmel, ihr möge doch bitte ein Geistesblitz kommen.
»Und wenn ich einfach ein paar kleine Änderungen mache? Meinst du, Roland hätte was dagegen?«
    »Herzchen, du würdest ihm einen großen Gefallen tun. Wenn du in dem Teil auftauchst « , mit spitzen Fingern zeigte sie auf das Kleid und schüttelte sich unwillkürlich, »dann ist sein guter Ruf genauso ruiniert wie deiner.«
    Schnell schnappte Lucy sich also ihren Nähkorb und zog eine Schere heraus. Aber wo nur anfangen? Der schwere gelbe Stoff war mit Glitzerfäden zusammengenäht und hatte zur Krönung eine kohlkopfgroße Mammut-Magenta-Explosion auf dem Hinterteil. Auf Nimmerwiedersehen, Tournüre, falls du denn eine sein solltest. Mit der Präzision eines

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