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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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teuren lederbezogenen Polstern. Carrie hatte die Tür nicht zugeschlagen. Er hechtete aus dem Auto und rannte wie der Teufel hinter ihr her. Verdammt! Sein Bein quälte ihn entsetzlich, aber er behielt das Tempo trotzdem bei. Wenn er sie nicht erreichte, war sie so gut wie tot. Nein, schlimmer. Ihm fielen Tommys Drohungen wieder ein.
    Der Parkplatz war nahezu leer. Es standen zwar ein paar Autos herum, aber weit und breit war niemand zu sehen. Carrie lief auf ein hell erleuchtetes Schnellrestaurant zu.
    „Caroline, warte!“, rief Felipe, aber sie rannte nur noch schneller.
    Sie war schnell, aber sie war eben auch klein. Ihre Schritte waren deutlich kürzer als seine – trotz der Kugel, die er im Bein hatte.
    Kurz vor der Rollstuhlrampe, die zum Eingang des Restaurants führte, erwischte er sie und riss sie mit sich zu Boden. Sie landeten im weichen Gras neben dem Gehweg.
    „Nein!“, schrie sie. „Lass mich los!“
    Sie holte tief Luft, um zu schreien. Rasch hielt er ihr den Mund zu und versuchte dabei verzweifelt, den Schmerz zu ignorieren, der in seinem Bein wütete.
    „Lass das!“, zischte er ihr ins Ohr. „Ich werde dir nichts tun. Tommy Walsh dagegen schon. Inzwischen wissen er und Richter, wer du bist und wo du wohnst. Wenn du nach Hausegehst, bist du tot .“
    Als sie zu ihm aufschaute, entdeckte er Furcht in ihren Augen. Hatten seine Worte das bewirkt, oder machte er selbst ihr Angst? Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er mit seinem ganzen Körpergewicht auf ihr lag. Madre de Dios , sie war so weiblich, so zierlich und weich. Er erdrückte sie ja regelrecht.
    Ohne ihren Arm loszulassen, rollte er sich von ihr herunter. „Es tut mir leid“, sagte er. „Ich wollte nicht …“
    Aber jetzt sah sie ihn mit neuem Schrecken an. „Blutest du etwa?“, hauchte sie. „Mein Gott, du blutest ja!“
    Ihr Kleid und ihr Bein waren blutbeschmiert.
    Felipe hielt sie mit einer Hand fest und stemmte sich mühsam hoch, bevor er ihr aufhalf. „Ich muss telefonieren“, erklärte er, „und dann müssen wir hier weg. Wir sind noch nicht außer Gefahr, Caroline.“
    Als er das Gewicht auf das verletzte Bein verlagerte, zuckte er zusammen. Er bemühte sich, nicht zu humpeln, während er sie über den Parkplatz zurück zum Auto führte. Nur für den Fall, dass irgendwer sie beobachtete. Er wollte nicht, dass jemandem seine Verletzung auffiel.
    „Großer Gott, du bist angeschossen worden!“, sagte Carrie.
    Er betrachtete sie. Ihre Miene verriet, dass sie am liebsten das Gegenteil von ihm gehört hätte, aber Felipe nickte. „Ja.“ Jetzt endlich hatte er ihre volle Aufmerksamkeit, und er nutzte die Gelegenheit. „Wir spielen hier kein Spiel. Die Kugeln sind echt, und Tommy Walsh hat eine oder zwei nur für dich reserviert. Verstehst du?“
    Aufmerksam musterte er sie und erkannte die Zweifel und das Misstrauen in ihrem Gesicht. Was hätte er dafür gegeben, dass sie ihm einfach vertraute. Aber sie glaubte ihm nicht. Sie nahm ihm nicht ab, was er ihr erzählte. Und trotzdem, trotz ihres Misstrauens, war sie offensichtlich besorgt um ihn.
    Sie hielt ihn für den Feind, und doch machte sie sich Gedanken um seine Gesundheit. Felipe stellte fest, dass er sie anlächelte. Unter ihrer harten Schale verbarg sich ein weiches Herz.
    Sie war genauso süß, wie sie aussah. Himmel noch mal, trotz des zerknitterten fleckigen Kleides, trotz der zerzausten Haare sah sie unglaublich süß aus.
    „Du solltest etwas unternehmen, um die Blutung zu stoppen“, meinte sie. Für eine Sekunde blickte sie ihm in die Augen, schaute aber schnell wieder weg. Doch Felipe entging nicht, dass sie sich von ihm genauso angezogen fühlte wie er von ihr. Vielleicht war süß doch nicht das richtige Wort …
    „Weißt du“, erklärte er sanft, „instinktiv möchtest du mir trauen, Caroline. Instinktiv fühlen wir uns mächtig zueinander hingezogen …“
    Carrie lachte. „Ich würde darauf wetten, dass sich jede Frau auf Erden instinktiv mächtig zu dir hingezogen fühlt“, sagte sie, wich aber dabei seinem Blick aus.
    Er lächelte wieder. „Nicht so. Niemals so.“ Er schloss die Wagentür und führte sie um das Auto herum. Danach öffnete er die andere Tür und schlüpfte aus seiner Smokingjacke, ohne Carrie loszulassen. Er reichte ihr die Jacke. „Wisch damit bitte den Sitz ab, und dann steig ein.“
    Zu seiner Überraschung nahm sie die Jacke und zerriss sie in zwei Teile. Die eine Hälfte reichte sie ihm. „Binde dir das ums Bein, um

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