Mit jedem Herzschlag (German Edition)
Arm, und sie kniete sich neben ihn, als er die Fahrertür öffnete und hastig die Innenbeleuchtung ausschaltete. Anschließend schob er sie zwischen das Auto und seinen Körper, um sie festhalten zu können und zugleich beide Hände frei zu haben.
„Ich bin mindestens ein Ford Mustang Cabrio wert. Am liebsten eins von 1966 in Kirschrot“, erklärte Carrie.
Er warf ihr einen kurzen Blick zu und lächelte. Seine Zähne blitzten in der Dunkelheit hell auf. „Schön, dass du deinen Humor wiedergefunden hast“, sagte er und löste die Verkleidung von der Lenksäule.
„Es fällt mir schwer, meinen Humor zu bewahren, wenn man mich als Geisel nimmt.“
Es fiel ihr auch schwer, ihren Humor zu bewahren, wenn er sich so an sie drückte wie jetzt. Während er damit beschäftigt war, das Auto kurzzuschließen, hielt er sie praktisch mit den Armen umfangen. Carrie spürte seinen Körper in ihrem Rücken und wollte von ihm abrücken, erreichte damit allerdings eher das Gegenteil.
Er löste sich leicht von ihr, um sie anzuschauen. „Du bist keine Geisel“, erklärte er.
„Sicher?“
Die Antwort kam ohne Zögern. „Ja. Ich habe dich in Schutzhaft genommen.“
„Vorausgesetzt, du bist der, als der du dich ausgibst, Carlos-Raoul-Felipe.“
Felipe verlagerte sein Gewicht und zuckte zusammen, als er sein verletztes Bein stärker belastete. Er wischte sich den Schweiß von der Oberlippe. „Ich bin stark versucht, dich in meine Wohnung in St. Simone mitzunehmen, um dir meinen Polizeiausweis zu zeigen“, meinte er.
„Zweifellos hast du eine dramatische Ausrede parat, warum wir nicht dorthin fahren können“, gab Carrie zurück. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt, und sie hatte Mühe, das zu ignorieren. Wenn er sich nur ein bisschen vorbeugte, würde er sie küssen.
„Man sucht nach mir. Meine Wohnung wird garantiert überwacht. Das ist keine dramatische Ausrede, sondern eine Tatsache.“
„Man? Wer ist man? Die Polizei?“
„Die Polizei und Richters Leute. Beide Seiten werden meine Wohnung observieren – für den Fall, dass ich so blöd bin, mich dort blicken zu lassen.“ Der Wagen sprang dröhnend an. „Schnell, steig ein.“
Carrie kletterte über den Schalthebel auf den Beifahrersitz. Sie griff nach der Beifahrertür und wollte sie gerade aufstoßen, als Felipe seine Hand fest um ihr linkes Knie schloss.
„Gib mir eine Chance“, bat er.
„Lass mich gehen.“
„Hast du auch nur ein Wort von dem gehört, was ich dir erzählt habe? Leg bitte den ersten Gang ein.“
Mit der Linken umfasste Carrie den Schalthebel und kam seiner Aufforderung nach.
Felipe fuhr an und gab Gas. „Wenn ich dich gehen lasse“, bemerkte er in einem bemüht geduldigen Tonfall, „bist du tot. Zweiter Gang, bitte.“
Sie schaltete in den zweiten Gang, als Felipe auf eine Nebenstraßebog, die in südlicher Richtung nach St. Simone führte.
„Ich will nicht, dass du ums Leben kommst“, fuhr er fort. „Deshalb lasse ich dich nicht gehen. Solange du bei mir bist, werde ich dich beschützen. Dritter Gang, bitte.“
Carrie schnaubte und schaltete. „Oh ja, bis jetzt fühle ich mich auch total von dir beschützt.“
Felipe wandte sich ihr zu und schaute sie todernst an. „Wir hatten eine Menge Glück“, stellte er fest, „aber ja, bis jetzt habe ich dich gut beschützt.“
Seine Finger lagen immer noch auf ihrem Knie. Sie schaute demonstrativ darauf. „Du kannst deine Hand wiederhaben. Ich springe nicht bei vierzig Meilen aus einem fahrenden Auto.“
Für einen Moment musterte er sie und grinste. „Bei fünfunddreißig Meilen würdest du dein Glück versuchen, aber nicht bei vierzig, hmm?“ Er drückte leicht ihr Knie, griff dann nach dem Schalthebel und wechselte in den vierten Gang. „Abgesehen von einem Abstecher ins Polizeirevier oder in meine Wohnung, um dir meinen Dienstausweis zu zeigen: Was kann ich tun, damit du mir glaubst, Caroline?“
Nichts. Carrie schüttelte den Kopf. „Wenn Silberhaar – ich meine diesen Richter – eine solche Bedrohung darstellt, warum habe ich dann noch nie von ihm gehört?“
„Er hält sich sehr zurück“, erklärte Felipe. „Manche Syndikatsbosse wollen die Leute wissen lassen, wer sie sind und wie viel Macht sie haben. Sie genießen das, weißt du. Nicht so Lawrence Richter. Statt sich in den Stadtrat wählen zu lassen oder irgendein anderes hohes Amt anzustreben, bei dem die Medien seinen Hintergrund durchleuchten würden, engagiert Richter sich
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