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Mrs Howard weiter, während sie die letzte Pfanne sauber schrubbte. „Und die Fenster sind auch immer verrammelt. Wenn ich mir vorstelle, was da drin für eine Bruthitze herrschen muss.“
„Vielleicht hat er was zu verbergen“, sagte Mr Howard.
„Was zu verbergen?“ Mrs Howard runzelte die Stirn. „Was denn zum Beispiel?“
„Tja“, seufzte Mr Howard und schüttelte langsam den Kopf, „das werden wir wohl nie erfahren.“
Aber Alex hatte eine Idee: Mit dem Laptop konnte er Mr Kowalskis Geheimnis in null Komma nix lüften.
D ie Sache ist ganz einfach“, sagte Alex am nächsten Morgen auf dem Schulweg zu Callum, „wir müssen nur warten, bis er rausgeht, dann schleiche ich mich ins Haus und sehe mich um. Mal sehen, was er versteckt hat.“
„Aber wie willst du reinkommen?“, fragte Callum. „Er sperrt doch die Tür zu, wenn er geht.“
Daran hatte Alex auch schon gedacht. Zuerst hatte er mit dem Gedanken gespielt, einen Stein durchs Fenster zu werfen und einzubrechen, aber dann hatte er sich ausgerechnet, dass das nicht nötig war.
„Wenn er nur in den Garten rausgeht, sperrt er die Tür nicht ab“, erklärte er, „und er ist jeden Tag draußen. Um Punkt vier trinkt er Tee auf seiner Gartenbank und meistens schläft er dann ein. Er bleibt mindestens eine halbe Stunde draußen.“
Callum war die Aktion zu riskant und er versuchte Alex davon abzubringen.
„Ach komm“, sagte Alex. „Ich verlange ja nicht, dass du mitkommst oder so. Du musst nur Schmiere stehen. Wenn du siehst, dass er ins Haus zurückgeht, drückst du einfach die Tasten. Mehr musst du nicht tun!“
Callum konnte sich trotzdem nicht für den Plan erwärmen.
„Und wenn was schiefgeht …“, sagte er.
„Mann, Callum, hast du’s immer noch nicht kapiert? Es macht nichts, wenn was schiefgeht“, unterbrach Alex seinen Freund. „Weil du dann nur Strg und Z tippen musst, und alles ist wieder in Ordnung.“
Callum seufzte. Seit die Unfälle ausblieben, war sein Leben wunderbar ruhig und friedlich. Er hatte keine Lust, diesen paradiesischen Zustand aufs Spiel zu setzen. Aber wie sollte er seinem Freund, der ihm so oft aus der Klemme geholfen hatte, etwas abschlagen? Erst gestern hatte Alex ihn gewarnt, dass Lilly sich aus ihrem Fenster abseilen wollte.
Lilly ging es inzwischen viel besser und sie platzte schon wieder vor Abenteuerlust. Callum war sofort in ihr Zimmer gegangen, als Alex ihn angerufen hatte. Und tatsächlich – Lilly hatte ein Seil an ihr Bett gebunden und sich das andere Ende um die Taille geschlungen. Gerade wollte sie aus dem Fenster klettern. Callum hatte ihr einen langen Vortrag gehalten, wie idiotisch es war, einen Sturz zu riskieren, wo sie doch eben erst aus dem Krankenhaus zurück war.
Alex hatte die Gefahr vorausgesehen – logisch, denn es war ja bereits passiert und er hatte die Zeit zurückgedreht und es verhindert. Wie sollte Callum also Nein sagen, wenn sein bester Freund ihn um einen Gefallen bat?
„In Ordnung“, stimmte er zu.
„Super“, sagte Alex. „Wir treffen uns um Viertel vor vier in meinem Zimmer.“
Punkt vier tauchte Mr Kowalski mit einem Becher Tee und einer Zeitung unter dem Arm in seiner Hintertür auf. Er schlenderte durch den Garten und machte es sich auf der Bank gemütlich.
Alex und Callum beobachteten ihn von Alex’ Schlafzimmerfenster aus.
„Okay …“ Alex zeigte auf den Computerbildschirm auf seinem Schreibtisch. „Die Zeit ist eingestellt. Du weißt, was du tun musst.“
„Ich behalte Mr Kowalski im Auge“, sagte Callum. „Und wenn ich sehe, dass er ins Haus zurückgeht, drücke ich Strg und Z.“
„Und weiter?“
„Wenn du in zehn Minuten nicht zurück bist, drücke ich die Tasten auf jeden Fall, egal ob Mr Kowalski reingeht oder nicht.“
„Genau“, sagte Alex. „Und guck nicht so ängstlich. Ich hab’s dir doch schon tausendmal erklärt: Da kann nichts schiefgehen!“
Alex stürmte die Treppe hinunter und zur Haustür hinaus. Im Vorbeigehen hörte er seine Mum an ihrem geliebten Triumph in der Garage arbeiten. Mit einem zufriedenen Grinsen sprang er über das niedrige Mäuerchen, das Mr Kowalskis Grundstück von seinem trennte. Wenige Sekunden später stand er vor der Hintertür von Nummer 16, drückte sie leise auf und schlich hinein.
In Mr Kowalskis Küche war es dunkel, nur durch die Vorhänge und Jalousien sickerte spärliches Licht herein. Alex wartete, bis seine Augen sich daran gewöhnt hatten. Der Raum war sauber
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