Mit Liebe gestrickt
machen und ihre Uniformen ausbessern konnten. Es ist nicht gut, mitten in einer großen Schlacht zu sein ohne Socken.«
Er nimmt seinen Pompon wieder auf, gerade als Mrs. Tindall herüberkommt, um ihnen zu ihren Fortschritten zu gratulieren, und dann machen wir alle einen Knoten und schneiden unsere Pompons auf, mit sehr stumpfen Scheren, und schon habe ich eine neue Gruppe erwartungsvoller Gesichter vor mir, und mein Rock ist über und über mit Wollfusseln bedeckt.
»Kann Mrs. Channing mit ihrer Gruppe dazukommen? Sie braucht ein bisschen Hilfe.«
Als hätte ich das nicht geahnt.
»Sicher.«
Mrs. Channing bringt ihre Gruppe herüber, und die Kinder quetschen sich alle um den Tisch.
»Wie ging es noch mal, Miss?«
Sie haben einen Reim gelernt, der ihnen beim Stricken helfen soll:
Rein durch die Vordertür,
Dann hintenrum,
Dann durch das Loch,
Und Jack springt kawumm.
Leider stellt sich heraus, dass einer der kleinen Jungs Jack heißt, sodass er uns vorführt, wie toll er kawumm springen kann, bis Mrs. Channing sich fängt und schnell ein bisschen mit Rechnen anfängt. Wir alle fangen an, unsere Maschen zu zählen, mit Antworten, die von drei bis neun rangieren, indem wir unsere Finger hochhalten und zusammenzählen und unsere Nadeln überprüfen, die zur guten Hälfte auf dem Fußboden landen.
»Eins zwei vier sechs.«
Ich bin nicht sicher, ob Michael, der neben mir sitzt, eine spezielle Art binärer Mathematik praktiziert, oder ob er einfach eine Zählschwäche hat, also lege ich meine Nadeln ab und zähle langsam an meinen Fingern ab.
»Eins zwei drei vier fünf sechs.«
Er grinst.
»Ich habe fünf ausgelassen, weil ich die nicht mag. Ich mag vier. Und sieben. Die mag ich am liebsten.«
»Oh, aha. Was ist mit drei?«
»Manchmal mag ich sie ganz gern.«
Ich glaube, er ist entweder ein zukünftiges Mathegenie, oder er ist einer von denjenigen, die eine echte Herausforderung für die Lehrer werden.
Er blickt auf seine Nadeln und seufzt.
»Rein durch die Vordertür. Und Jack springt kawumm.«
Schließlich bringen wir sechs einigermaßen quadratische Teile zustande, und ich helfe ihnen, abzuketten, und dann ist Spielpause, gefolgt von einer weiteren Runde Pompons, und dann Geschichtenpause, in der ich beinahe eindöse. Sodass es ein ziemlicher Schock ist, als ich plötzlich auf dem Schulhof stehe und auf die Jungs warte, und ich frage mich, ob ich vielleicht ein kleines Nickerchen einlegen kann, wenn wir nach Haus kommen, bevor ich mich der Bügelwäsche widme, die im Schrank
unter der Treppe geradezu unvorstellbare Ausmaße angenommen hat.
Jack hatte einen guten Tag, aber Archie ist sauer, als er schließlich aus der Klasse kommt und seinen Pausenbrotbeutel hinter sich herschleift.
»Wir hatten doofes Stricken. Dabei war es unsere Wahlstunde.«
»Ich wette, dass du ganz stolz sein wirst, wenn du deine Strickerei auf dem Banner siehst.«
»Nein, werde ich nicht. Ich wollte in der Spielecke mit Autos spielen.«
Er schleudert seinen Brotbeutel herum, lässt ihn los und hätte beinahe den schrecklichen Harry getroffen, der sich gerade heftig mit Annabel streitet.
»Geh und heb ihn auf, Archie.«
»Nein.«
Jack seufzt und geht und holt den Brotbeutel.
Harry klettert jetzt auf den Zaun, während Annabel versucht, ihn herunterzuholen und gleichzeitig zu lächeln. Gott sei Dank ist sie zu sehr abgelenkt, als dass sie eine formelle Beschwerde wegen fliegender Brotbeutel einreicht.
Connie lacht.
»Harry hat heute vielleicht extra Mathe, oder Französisch? Die Stunden, die er so liebt?«
Annabel hat letzte Woche schwer angegeben mit seinem Können in den Französisch- und Mathe für Fortgeschrittene-Kursen; aber es sieht nicht so aus, als wäre Harry besonders scharf darauf.
Archie beschließt, nachzugeben und reumütig zu sein.
»Tschuldigung, Mum.«
»Entschuldige dich bei Jack - er hat ihn aufgehoben.«
»Tschuldigung, Jack.«
»Ist schon gut, Arch. Sowas hab ich auch gemacht, als ich erst fünf war.«
»Aber ich bin jetzt fast sechs.«
Jack überhört das.
»Was gibt’s zum Abendbrot, Mum?«
»Käseomelett?«
Beide tun so, als müssten sie sich übergeben.
»Oder Fischstäbchen für alle, die einem nicht auf die Nerven gehen.«
Als die ersten Gäste zu Archies Geburtstagsparty eintreffen, bin ich der totalen Hysterie gefährlich nahe. Diese Zeit, kurz bevor die Feier beginnt, wo du eigentlich noch Zeit hättest, irgendeinen tollen schicken Hintergrund zu basteln, wenn du nur
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