Mit Liebe gestrickt

später, und es war so schon schwierig genug mit seiner Mutter, als hör auf. Möchtest du einen Drink, oder etwas zu essen? Mark ist in der Küche und hat eine fantastische Fischsuppe gemacht, und Antonella und Salvatore sind da, Connies Mum und Dad, und sie sind zauberhaft. Und Gran macht Würstchen in Blätterteig. Also such dir was aus.«
    »Meine Güte, ist es hier laut. Es erinnert mich an diese Fußballnummer, die ich letztes Jahr gedreht habe.«
    »Sie werden ruhiger, wenn sie erst mal essen. Na ja, ein bisschen.«
    »Also, was kann ich helfen?«
    Geburtstagspartys sind eigentlich nicht Ellens Ding, es sei denn, es handelt sich um exquisite Partys in Privatclubs mit Champagner und Michelinstern-veredelten Canapés, aber sie konnte sich die Gelegenheit, auf Grace zu treffen, einfach nicht entgehen lassen, auch wenn sie mir hoch und heilig versprechen musste, sich jegliche Form von Interview zu verkneifen.
    »Geh und hilf Connie - sie kümmert sich um die Spiele. Und vergiss nicht, du hast mir versprochen, Grace in Ruhe zu lassen.«
    »Ja zum Ersten, wahrscheinlich zum Zweiten. Vielleicht hat sie ja Lust auf ein kurzes offenes Gespräch.«
    »Hat sie nicht. Und Bruno wird dich an der Hecke festbinden, wenn du sie drängst. Die Mr. Pallfrey übrigens gerade geschnitten
hat. Also tu bitte so, als wärst du nicht Großbritanniens beliebteste Nachrichtenmoderatorin, nur für heute, okay?«
    »Entspann dich, Darling. Du kennst mich. Subtiler Charme. Hast du Apfelsinen? Ich kenne ein tolles ›Gib-die-Apfelsineweiter-Spiel‹ für später, eignet sich auch für Erwachsene, besonders nach einigen Wodkas.«
    Du liebe Güte.

    Ich bin in der Küche und versuche, das Essen auf Papptellern zu arrangieren und die Apfelsinen zu verstecken, während Elsie die Sachen ins Esszimmer trägt.
    Gran stellt Götterspeisen in kleinen goldglänzenden Plastiktassen auf ein Tablett.
    »Sind die nicht entzückend? Sie hat sie geschickt, diese Grace Morrison, sie hat einen jungen Mann vorbeigeschickt. Früchtegötterspeisen mit Strohhalmen, sieh nur, und kleine Törtchen. Sind sie nicht hübsch? Ich wusste gar nicht, dass man Zuckerguss in solchen Farben machen kann, und die kleinen goldenen Süßigkeiten sehen entzückend aus, nicht wahr? Aus heiterem Himmel tauchte er heute Morgen hier auf, mit Tabletts und allem, so ein netter junger Mann. Sehr feine Manieren.«
    Elsie ist schwer beeindruckt; tatsächlich ist sie derartig aufgeregt, dass sie beinahe einen Teller mit Würstchenspießen fallen lässt, als es klingelt.
    Es ist Grace mit Blitzlichtgewitter im Hintergrund und Lily im Arm, die in ihrem Autositz tief und fest schläft, und sie trägt eine Kapuze, sodass man kaum etwas von ihrem Gesicht sieht. Maxine trägt zwei riesige Tragetüten, und Bruno genauso. Herrjemine.
    »Dürfen wir reinkommen?«
    »Ja, natürlich, sorry.«
    »Wo ist denn das Geburtstagskind? Oh, wie hübsch, Luftballons.
Ich liebe Luftballons.« Grace hat ihr Megastarlächeln angeknipst, und wir sind alle ziemlich benommen.
    Elsie tritt vor.
    »Guten Tag, Miss Harrison. Ist sie nicht wunderschön? Wir alle haben die Fotos in der Zeitung gesehen, aber sie wurden ihr überhaupt nicht gerecht.« Elsie macht quasi einen Hofknicks.
    »Vielen Dank.«
    »Hätten Sie gern ein Würstchen?«
    »Ich glaube, wir sollten Grace erst mal ihren Mantel ablegen lassen, Elsie, aber wenn du sie dort auf den Tisch stellen könntest, wäre das prima.«
    »Oh ja, natürlich, also gut, lassen Sie mich einfach wissen, wenn Sie etwas möchten, Miss Harrison, dann mache ich Ihnen einen Teller zurecht. Was immer Sie möchten.« Sie geht rückwärts auf die Esszimmertür zu, und als sie sie verfehlt, gibt es einen kleinen Bums.
    Du liebe Güte.

    Bis wir Musikstatuen, zwei weitere Runden »Reiche das Päckchen weiter« und eine lebhafte »Reise nach Jerusalem« zur Titelmelodie von Batman gespielt haben, was unterm Strich vielleicht ein Fehler war, läuft die Geburtstagsparty sehr gut. Die Erwachsenen drängeln sich in der Küche und loben Mark und Salvatore für ihre Suppe.
    Ich glaube, dass alle ihren Spaß haben, obwohl ich bemerke, dass sich Maxine, wann immer Ellen Grace zu nahe kommt, irgendwie auf eine subtile aber wirksame Weise zwischen sie schiebt, was ziemlich beeindruckend ist. Gran darf Lily knuddeln, und Elsie holt sich ein Autogramm von Grace, was ein bisschen peinlich ist, aber davon abgesehen verhalten sich alle, als ob Grace einfach nur eine weitere örtliche Mum