Mit Maedchen ueber Duran Duran reden - Ein junger Mann auf der Suche nach der wahren Liebe und einem coolen Haarschnitt
Sache in Stress ausarten zu lassen. Er ist dafür da, dem Eis den nötigen Respekt zu zollen. Man kann es nicht verkaufen, ohne dass der Respekt verloren geht? Tja, dann verkauft es eben ein anderer, Kumpel.
Es war der beste Job, den ich je hatte, auch wenn er mit sich brachte, dass ich jeden Tag mit den vielen kleinen Kindern klarkommen musste. Ich lernte viel darüber, wie man eine Menschenmenge unter Kontrolle hält. Besonders heikel war es bei Sno-Cones. Man muss sie für die Kinder aus der Verpackung schälen, denn sie sind eigentlich nichts anderes als ein Batzen Eis in einem Plastiktütchen. Zwei von drei Sno-Cones landen auf dem Boden, wenn die Kinder selbst versuchen, es auszupacken. Ich glaube, das wurde mit grausamer Absicht so konzipiert. Wenn man also einem Kind ein Sno-Cone in die Hand drückt, dann tut man gut daran, noch ein Reserveeis parat zu haben. Denn nachdem das erste Sno-Cone im Dreck gelandet ist, muss man ihm ein neues geben und zwar pronto. Das Zeitfenster beträgt nur zwei bis drei Sekunden.
Sie fangen nie sofort zu heulen an. Sie starren immer erst völlig geschockt zu Boden, dann durchlaufen sie im Schnellvorlauftempo die Gemütszustände Verleugnung, Wut, Trauer und Resignation, bevor sie schließlich zu weinen beginnen. Es ist das Schlimmste, was ihnen in ihrem bisherigen kurzen Leben passiert ist. Dieses Sno-Cone-Eis auf dem Gehsteig ist das Ende der Unschuld, ihre erste Lektion darin, dass die Welt es auf sie abgesehen hat, und man will definitiv nicht Zeuge sein, wenn das passiert.
Das Kind ist am Boden zerstört. Die anderen Kinder starren dich schadenfroh an. Die Eltern sind genervt. Und du musst das neue Sno-Cone in die kleinen Pfoten packen, bevor das Kind zu heulen anfängt, sonst hast du verloren.
Es haben sich immer alle gefreut, mich zu sehen. Wer hat schon etwas gegen den Eismann? Und eigentlich waren die Kinder auch ein Riesenspaß. Es waren sozusagen meine Kinder. Ich sorgte dafür, dass sie cool blieben. Gegen Ende Juni wussten die Kurzen auf meiner Route bereits, wann ich bei ihnen auftauchen würde. Sie hatten gelernt, brav am Gehsteig zu warten, bis ich den Eiswagen geparkt hatte, denn sie wussten, für einen echten Eismann geht die Sicherheit der Kinder im mer vor. Sie wussten auch, dass sie dem Eismann keine nervigen Fragen stellen durften wie etwa: »Hast du ’ne Freundin?«
»Hey, Eismann, wie viel bezahlen sie dir?«
»Keine Sorge, ihr Racker. Ich mach das nicht des Geldes wegen. Ich mach es aus Liebe zum Eis.«
»Schläfst du auch im Eiswagen?«
»Hast du ein Klo da drin?«
»Hast du auch Lotsa-Fizz-Bonbons?«
»Ja, du kleiner Frechdachs mit dem fragwürdigen Geschmack. Extra für dich.«
»Hey, Eismann, hast du ’ne Freundin?«
»Okay, ihr kleinen Scheißer. Hier will wohl jemand ein Bomb Pop, was?«
Niemand wollte ein Bomb Pop. Bomb Pops waren mit Abstand der nutzloseste Mist in meinem Wagen. Sie sahen aus wie rot-weiß-blaue Lacrosseschläger aus Eis und schmeckten nach rein gar nichts. Den Platz in meiner Kühlbox waren sie kaum wert. Ich verkaufte sie für zehn Cent, für den Fall, dass irgendein armer Schlucker den billigsten Kram haben wollte, aber ehrlich gesagt täte man besser daran, gleich an dem Zehn-Cent-Stück zu lutschen. Zu allem Überfluss hatten Bomb Pops auch noch einen zweifelhaft patriotischen Beigeschmack.
»Hey, Randy, mit diesen Bomb Pops weiß ich nicht so recht«, sagte ich zu meinem Boss von der Universal Ice Cream Company.
»Was redest du da? Kinder lieben Bomb Pops. Brauchst du Nachschub?«
»Dude, ich kann froh sein, wenn ich bis zum Ende des Sommers überhaupt die loswerde, die du mir schon angedreht hast.«
»Es gibt kein schlechtes Eis. Nur schlechte Eis männer.«
»Das ist ja nicht mal richtige Eiscreme. Eher so was wie Eiszapfen. Und mal ehrlich, findest du nicht auch, dass der Name ein bisschen abschreckend ist?«
»Wieso? Es ist eben eine Bombe aus Eiscreme. Ka-wumm !«
»Ich weiß nicht, Dude. Ich bin ein junger Mann im wehrpflichtigen Alter, aber hast du dir schon mal überlegt, dass deinen kleinen Kunden übel werden könnte, wenn sie das Wort ›Bomb Pop‹ hören. Glaubst du nicht, die Anspielung auf die Bedrohung durch einen Atomkrieg könnte ihre unschuldige Freude an sommerlicher Erfrischung schmälern?«
»Ach, red doch keinen Unsinn, Junge! Es hieß schon immer Bomb Pop, und dabei bleibt’s. Rot, weiß, blau.«
Randy war stolz auf den Namen der Bomb Pops. An der Wand in seinem Büro hing ein
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