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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Lichtjahre von hier entfernt. Aber der Chef der Bande, der uns lediglich unter der Bezeichnung Nummer Zehn bekannt ist…«
    »Wieso nennt er sich nicht Nummer Eins?« fragte Alex.
    »Die ppussjanischen Ränge gehen von oben nach unten. Diese Nummer Zehn entkam. Zwar hielten sich seine Aktivitäten seither in Grenzen, aber er scheint seinen Schmugglerring neu aufbauen zu wollen. Wir müssen ihn schnappen, sonst können wir bald wieder von vorne anfangen.
    Als wir den hiesigen Raumsektor mit Suchstrahlen abdeckten, ging uns ein Schiff ins Netz, das von einem Ppussjaner gesteuert wurde und eine Ladung Nixl-Kraut an Bord hatte. Der Ppussjaner packte zwar aus, aber viel wußte er nicht. Was er allerdings wußte, ist äußerst wichtig. Zehn versteckt sich nämlich ganz allein hier auf Toka. Er hat sich den Planeten deswegen ausgesucht, weil er ziemlich abgelegen und dünn bevölkert ist. Hier züchtet er das Kraut, das er dann an seine Spießgesellen weitergibt, die nachts heimlich auf Toka landen. Wenn Gras über die Sache gewachsen ist, wird er Toka verlassen. Und der Weltraum ist so groß, daß wir ihn vielleicht nie erwischen würden.«
    »Nun«, sagte Alex, »der Gefangene hat Ihnen wohl nicht erzählt, wo dieser Zehn sich versteckt hält?«
    »Nein. Er hat seinen Boß nie zu Gesicht bekommen. Er landete immer nur auf einem öden Fleck auf einer großen Insel und lud das Zeug ein, das Zehn dort für ihn hinterlegt hatte. Zehn könnte sich an jedem Punkt der Insel aufhalten. Leider verfügt er auch nicht über ein eigenes Raumschiff, sonst könnten wir ihn mit unseren Metalldetektoren aufspüren. Er ist viel zu vorsichtig, um sich in der Nähe des geheimen Landeplatzes aufzuhalten, da er sicher damit rechnet, daß wir dort eines Tages auftauchen könnten.«
    »Das verstehe ich«, sagte Alex. »Und Nixl-Kraut ist wohl eine knallharte Droge, was? Hm-m-m. Aber der Punkt, an dem das Schmuggelschiff zu landen pflegte, ist Ihnen doch sicher bekannt?«
    Er drückte einen Knopf. Ein mit einem weißen Kaftan, einem Turban und knallroten Schnabelschuhen bekleideter Hoka-Diener trat ein, machte eine tiefe Verbeugung und fragte: »Der Sahib wünscht?«
    »Bring mir die Karte von Toka, Rajat Singh«, sagte Alex und fügte Geoffrey zugewandt entschuldigend hinzu: »Er hat Kipling gelesen.« Die Verwirrung seines Gastes schien sich dadurch allerdings nicht sonderlich zu legen.
    Die Landeskoordinaten des Schmuggelschiffes wiesen auf einen Punkt hin, der sich auf einer dem Kontinent vorgelagerten Insel befand. »Hm«, machte Alex, »England also. Devonshire, um genau zu sein.«
    »Häh?« Geoffreys Zähne schlugen klickend aufeinander. Ein Agent der IBP zeigt jedoch niemals Überraschung. »Wir beide werden uns auf der Stelle dort hinbegeben«, sagte er bestimmt.
    »A-aber… meine Frau…«, stammelte Alex.
    »Denken Sie an Ihre Pflicht, Jones!«
    »Oh, aber sicher. Gut, ich komme mit. Sie sollten allerdings damit rechnen«, fügte Alex schüchtern hinzu, »daß wir mit den Hokas Schwierigkeiten haben könnten.«
    Der Gedanke schien Geoffrey zu amüsieren. »Schwierigkeiten gehören für einen IBP-Agenten zum täglichen Leben«, sagte er. »Man hat uns allerdings gut genug ausgebildet, damit wir den Einheimischen nicht auf die Zehen treten.«
    Alex hüstelte verlegen. »Nun… das… äh… meine ich nicht gerade…«, stotterte er. »Wissen Sie… Nun, ich meinte eher, daß es vielleicht umgekehrt sein könnte.«
    Geoffrey runzelte finster die Stirn. »Soll das etwa heißen, Sie rechnen damit, daß man uns Knüppel zwischen die Beine wirft?« unterbrach er Alex. »Ihre Aufgabe besteht darin, die Eingeborenen zum Frieden zu erziehen, Jones.«
    »Nein«, sagte Alex unglücklich. »Ich rechne eher damit, daß die Hokas auf die Idee kommen könnten, uns zu helfen. Glauben Sie mir, Geoffrey, Sie haben keine Ahnung, was alles passieren kann, wenn sie sich einmal in den Kopf gesetzt haben, hilfsbereit zu sein.«
    Geoffrey räusperte sich. Unzweifelhaft dachte er jetzt über die Frage nach, ob er Alex als inkompetent melden sollte oder nicht. »All right«, sagte er dann, »wir teilen uns die Arbeit auf. Sie übernehmen die Behandlung der Eingeborenen, und ich führe die Suche durch.«
    »Na gut«, meinte Alex. Die Zweifel waren allerdings immer noch nicht aus seinem Gesicht verschwunden.
     
    Das grüne Land jagte unter ihnen dahin, als sie in der Maschine des Botschafters auf England zuflogen. Geoffrey setzte eine finstere Miene auf.

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