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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Blick – nur lag darin weniger Mitleid. Sein fuchsähnliches Gesicht wurde von einem mächtigen Veilchen geziert, und man hatte ihm mittels Sir Henrys Schulkrawatte alle vier Beine an einen Stuhl gefesselt. Seine Handgelenke waren mit der Regimentsflagge Sir Henrys zusammengebunden worden.
    »Sie scheinen wirklich eine anstrengende Zeit hinter sich zu haben, Gregson, muß ich schon sagen«, meinte Sherlock Holmes mitfühlend. »Setzen Sie sich doch und trinken Sie ein Täßchen Tee mit uns.«
    »Wo steckt dat Suchkommando, min Jung?« fragte der Bauer Toowey.
    »Als ich es zuletzt sah«, erwiderte Geoffrey schlaff, »waren die Leute gerade damit beschäftigt, sich in Potteringham Castle ihrer Verhaftung zu widersetzen. Der Graf hatte offenbar etwas dagegen, daß sie das Wasser aus seinem Ententeich abließen.«
    »Na, wenn schon«, antwortete Toowey gelassen. »Die wer’n schon wieder hier aufkreuzen oder so.«
    Geoffreys blutunterlaufene Augen richteten sich auf Nummer Zehn. »Sie haben ihn also doch noch erwischt.«
    »Na klar«, sagte Alex. »Wollen Sie ihn zum Hauptquartier mitnehmen?«
    Mit dem ersten klaren Blick, der aus seinen Augen leuchtete, seit er die Gaststube betreten hatte, seufzte Geoffrey laut auf und sagte: »Mitnehmen?« Ein Keuchen entrang sich seiner Brust. »Ich kann diesen Planeten also endlich wieder verlassen?«
    Er sackte in einen Stuhl. Sherlock Holmes stopfte seine Pfeife und lehnte seinen kleinen, pelzigen Körper genießerisch zurück.
    »Das war wirklich wieder einmal ein interessanter, kleiner Fall«, sagte er. »Irgendwie erinnert er mich an das Abenteuer mit den beiden Spiegeleiern, und ich glaube, mein lieber Watson, das könnte möglicherweise für Ihre Aufzeichnungen von Wichtigkeit sein. Haben Sie Ihr Notizbuch dabei?… Gut. Ihnen zu Ehren, Gregson, werde ich nun meine Schlußfolgerungen ein wenig erläutern. Sie scheinen mir in jeglicher Hinsicht ein wirklich vielversprechender Mann zu sein, und Sie sollten von meinen Erfahrungen nur profitieren können.«
    Geoffreys Lippen begannen sich wieder zu bewegen.
    »Die Diskrepanzen in Sir Henrys Erscheinen im Gasthof erklärte ich ja schon«, fuhr Holmes fort. »Mir kam gleich der Gedanke, daß die erst kürzlich neu erfolgten Aktivitäten des Hundes zeitlich gesehen genau mit der Ankunft des Ppussjaners zusammenfielen und uns nur auf die Spur dieses Kriminellen führen konnten. Und tatsächlich hat er sich ja ein Versteck unter dem Gesichtspunkt ausgesucht, daß er von der Legende wußte. Solange die Einheimischen Furcht vor dem Hund von Baskerville verspürten, würden sie sich auch kaum aus der Ortschaft hervorwagen und Nummer Zehns Aktivitäten mithin auch nicht stören. Was immer sie auch sahen – sie mußten es auf den Hund beziehen. Fremde hingegen, die das Gerede mitbekamen und nicht abergläubisch waren, würden seine Existenz zweifellos in das Reich der Fabel verweisen. Das Verschwinden Sir Henrys war natürlich ein Teil der Strategie des Terrors; des weiteren benötigte der Ppussjaner aber auch dringend ein hokanisches Gesicht, denn von Zeit zu Zeit mußte er sich ja in den umliegenden Dörfern sehen lassen, um sich etwas zu essen zu kaufen und nachzuforschen, ob Ihre Organisation, Gregson, ihm noch nicht auf den Fersen war. Watson besaß die Freundlichkeit, mir zu erklären, wie einfach es in Ihrer Gesellschaft ist, Kunststoffmasken herzustellen. Der ppussjanische Überzieher ist zudem ein erfindungsreiches, mehrfach anwendbares Ding. Man kann es mit einigen wenigen Handgriffen so aussehen lassen, daß es dem Körper eines Ungeheuers gleicht – oder seinem Träger, wenn er auf den Hinterbeinen geht, das Aussehen eines etwas untersetzten Hokas verschaffen. Auf diese Weise konnte der Ppussjaner als er selbst, als Sir Henry oder als der Hund von Baskerville auftreten, ganz, wie es ihm beliebte.«
    »Ein gerissener Bursche«, murmelte Sir Henry. »Wenngleich auch ganz schön unverschämt. So was tut man einfach nicht. Es ist gegen alle fairen Regeln.«
    »Der Ppussjaner hat offenbar ein Gerücht von unserer Ankunft aufgeschnappt«, fuhr Holmes fort. »Ein Flugzeug erregt ja auch ziemliches Aufsehen. Ihm blieb also gar nichts anderes übrig, als sich davon zu überzeugen, ob die Neuankömmlinge hinter ihm her waren und, falls ja, wieviel sie schon von ihm wußten. Deswegen kam er – verkleidet als Sir Henry – in die Taverne, fand heraus, wer wir sind, und verschwand wieder durch das Fenster. Kurz darauf nahm er wieder

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