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Mit Worten kann ich fliegen (German Edition)

Mit Worten kann ich fliegen (German Edition)

Titel: Mit Worten kann ich fliegen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Draper
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und die Gespräche albern, als wir zum Restaurant aufbrachen.
    »Was glaubt ihr, wie viele Fenster dieses Bürogebäude hat?«, rief Connor und zeigte auf das höchste, das wir sehen konnten.
    »Fünftausendzweihundertvierundsiebzig«, antwortete Rose.
    »Mann, bist du gut!«, sagte Rodney. »Woher weißt du das?«
    »Was glaubst du, wie ich ins Quizteam gekommen bin?«, sagte Rose zu ihm. »Ich bin schlau!«
    »Sie hat nur geraten«, sagte Molly zu Rodney. »Du glaubst aber auch alles.«
    Das Restaurant befand sich schon seit Jahren an dieser Adresse. Von außen war der Eingang so gestaltet, dass man sich an ein Lokal in einem kleinen italienischen Dorf erinnert fühlte. Auf die Ziegelsteine um die Tür herum waren Weinblätter gemalt und winzige weiße Lämpchen aufgehängt.
    Die Tür.
    Als Connors Dad sie für alle aufhielt, sprangen Connor und Rodney die Stufen hinauf.
    Die Stufen.
    Fünf Steinstufen führten hinter der Tür nach oben ins Restaurant. Alle, Mr Duming eingeschlossen, stürmten an mir und Mom vorbei. Schließlich blieb nur noch Connors Dad übrig. Bevor auch er hinaufging, sah er mich an, sah die Stufen an und begriff plötzlich.
    »Äh, brauchst du Hilfe?«, fragte er. Er war genauso korpulent wie sein Sohn. Ich wette, auch er konnte einige Schüsseln Pasta verschlingen.
    Mom antwortete: »Wären Sie so nett, einen Angestellten zu fragen, wo sich die Rollstuhlrampe befindet?«
    Als wäre er froh, etwas zu tun zu haben, stürmte Mr Bates die Treppe hoch. Mom und ich saßen draußen in der Kälte. Allein.
    Ein paar Minuten später eilte ein schwarz gekleideter Kellner herunter. »Es tut mir leid. Wir haben zwar hinten einen Aufzug, aber der ist heute Nachmittag ausgefallen. Der Techniker kommt gleich morgen früh, um ihn zu reparieren.«
    »Das hilft uns heute Abend nicht weiter, oder?«, sagte Mom zu ihm. Ihre Stimme war fest, aber nicht wütend.
    »Ich helfe Ihnen gerne, sie die Treppe hochzutragen«, bot er an.
    »Nein!« Meine Augen bettelten Mom an.
    Mom sagte zu ihm: »Halten Sie uns einfach die Tür auf, junger Mann. Wir kommen schon zurecht.«
    Das tat er. Mom drehte sich mit dem Rücken zur Treppe, packte den Rollstuhl fest an den Griffen, kippte ihn leicht nach hinten und atmete tief durch. Ich war so froh, dass wir uns heute Morgen für den manuellen Rollstuhl entschieden hatten.
    Mom zog die hinteren Räder vorsichtig die Kante der ersten Steinstufe hinauf.
    Ziehen. Hochrollen. Rums. Erste Stufe.
    Ziehen. Hochrollen. Rums. Zweite Stufe.
    Ziehen. Hochrollen. Rums. Dritte Stufe.
    Sie machte eine Pause und holte wieder Luft.
    Wir haben das zuvor schon gemacht.
    Mehrmals.
    Ziehen. Hochrollen. Rums. Vierte Stufe.
    Ziehen. Hochrollen. Rums. Fünfte Stufe.
    Dann rollten wir endlich ins Restaurant, das voller lautstarker, lachender Gäste war.
    »Hier drüben, Melody!«, rief Mr Duming, als er uns entdeckte.
    Mom brachte mich zu unserem riesigen Tisch, und ich stellte erleichtert fest, dass die Gruppe mir einen Platz freigehalten hatte. Mit allen Kindern aus dem Team plus ihren Eltern besetzten wir einen Großteil des Restaurants. Manchmal sind die Tische in Restaurants zu niedrig für meinen Rollstuhl, aber diesmal konnte ich perfekt an meinen Platz gleiten. Mom half mir, meine Jacke auszuziehen, und setzte sich dann auf den Stuhl neben mir. In großen Schlucken trank sie ihr Wasserglas leer und bat um mehr.
    Die Kellnerin begann die Bestellungen entgegenzunehmen.
    Rodney und seine Eltern bestellten eine große Pizza mit Pilzen und Zwiebeln. »Wir sind Vegetarier«, erklärte Rodney.
    Das hatte ich gar nicht gewusst.
    »Kann ich ein Steak haben, Dad?«, fragte Connor.
    Sein Dad schlug ihm auf den Rücken. »Na klar. Ich glaube, ich nehme auch eins. Heute Abend kannst du alles haben, was du willst!«
    Connor bekam große Augen. »Einen ganzen Schokoladenkuchen?«
    »Du würdest kotzen müssen, Junge«, antwortete sein Dad.
    »Ich möchte die Pasta nach Art des Hauses«, ließ Rose die Kellnerin wissen. »Mit extra viel Käse.«
    »Ich auch!«, sagte Amanda.
    »Könnte ich bitte die Spaghetti mit Fleischklößchen haben?«, fragte Elena.
    Claire und Molly bestellten beide Lasagne.
    Als die Kellnerin bei mir und Mom ankam, war ich vorbereitet.
    »Ich hätte gerne Käse-Makkaroni, bitte« , ließ ich Elvira sagen.
    Da meine Maschine fast komplett unter dem Tisch versteckt war, sah die Kellnerin ein wenig überrascht aus, aber sie war cool und tat so, als würde sie jeden Tag Bestellungen von

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