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Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen

Titel: Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Weiser
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eine Handlung initiiert, nämlich das Setzen, Berühren, Zutrauen. Und es gibt einen Teil, der das mit sich geschehen lässt. Der aktive Teil traut dem zögerlichen Teil etwas zu. Diese Zweiheit, die es zu einer höheren Einheit zu verbinden gilt, wird uns im Ha(Sonne)-Tha(Mond)-Yoga immer wieder begegnen. Wenn sich mit dem ängstlichen Teil ein tröstend hilfsbereiter starker Teil verbindet, können wunderbare Ergebnisse erzielt werden.
    Wenn Sie das Modell der Teilpersönlichkeiten anspricht, können Sie in einem nächsten Schritt den mutigen und den ängstlichen Teil in sich begrüßen. Sie können für die beiden Anteile zwei Symbole oder Stellvertreter finden und die beiden auf zwei Stühlen einander gegenübersetzen, um bei einem Gespräch der beiden zuzuhören. Indem Sie ihnen Namen geben und ein stellvertretendes Symbol für sie finden, gewinnen Sie bereits etwas Abstand.
    Die Fähigkeit, Gefühle zu benennen und auszudrücken, entscheidet maßgeblich darüber, wie jemand mit seinen Gefühlen umgehen kann. Die beiden Traumaforscher Ellert Nijenhuis und Onno van der Hart nennen das Trainieren der Mentalisierungs- und Handlungsfähigkeit wirksame therapeutische Mittel, um sich von dem lähmenden Gefühl des Opferseins zu befreien. 19 Wenn Eltern die Gefühle des Kindes spiegeln, indem sie z. B. sagen: »Ja, das war sehrärgerlich für dich«, oder: »Ich kann verstehen, dass dich das traurig macht«, lernt das Kind ein dumpfes Empfinden zu identifizieren und als etwas Normales anzusehen, das gelegentlich einen Ausdruck braucht. 20
    Es kommt gar nicht so selten vor, dass zwei Anteile unbemerkt ein Gespräch im Kopf führen. Damit es nicht zu einem Grübeln wird, ist jemand wichtig, der aufmerksam zuhört. Es kann hilfreich sein, die Äußerungen und Argumente von beiden Seiten schriftlich im Tagebuch zu notieren. Nehmen Sie sich Zeit dafür, es sind mächtige seelische Energien. Wenn Sie sie ins Bewusstsein heben, verrichten sie ihr Werk nicht im Dunklen, und Sie haben mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten über ihr Wirken. Zu Beginn sollte stets eine Würdigung stehen, die zum Ausdruck bringt, dass beide Seiten okay sind. Die Zuwendung zu diesen beiden Teilpersönlichkeiten lässt sich gut mit der oben beschriebenen Drehübung verbinden: Auf der einen Seite sitzt der Angsthase und auf der anderen Seite der kompetente, mutige (oder der tröstende, helfende) Teil von Ihnen. Die Übung »Schildkröte« in Kapitel 2 kann Sie an die ängstliche Teilpersönlichkeit erinnern und der Held in Kapitel 4 an den mutigen Teil in Ihnen.
Lerngesetze
    Vielleicht erstaunt es Sie, wenn in einem Buch über Yoga und Ängste ein Kapitel über Lerngesetze auftaucht. Angst ist jedoch ein gelerntes Verhalten (vgl. den vorangegangenen Abschnitt »Die Vertreibung aus dem Paradies – eine ›Fall‹-Geschichte«). Erwachsene erschrecken manchmal, wenn sie beobachten, wie unbefangen ihr Kind mit einem bissigen Hund oder einer Giftschlange spielen kann. Da es noch nichts von der Gefährlichkeit der Welt weiß, kann es sorglos und glücklich alles erforschen. Wenn in diesem Abschnitt von »Lernen« gesprochen wird, sind nicht Vokabeln oder mathematische Gesetze gemeint, sondern Einstellungen und Verhaltensweisen, die sich durch die Begegnung mit anderen Menschen oder bestimmte einschneidende Erlebnisse bilden. Ein lerntheoretisches Grundgesetz lautet: Je mehr Emotionen mit dem Ereignis verknüpft sind, desto stärker prägt es sich ein.
    Ein auf den ersten Blick verwunderliches Ergebnis der Lernforschung ist, dass es schneller geht, etwas zu lernen, als etwas zu verlernen. 21 Manchmal reicht ein einziges Erlebnis – vor allem wenn es mit starken Emotionen verbunden ist –, um eine bleibende Erinnerung und damit eine feste Verknüpfung im Gehirn zu bewirken. Eine einzige schlechte Erfahrung mit einem Finanzberater kann dazu führen, in Zukunft allen Bankberatern zu misstrauen. Oder wenn die erste große Liebe während eines Urlaubs auf Korsika tragisch zu Ende gegangen ist, so möchte man nie wieder nach Korsika fahren.
    Im zweiten Beispiel wird deutlich, dass oft auch die Umstände, die zufällig mit dem negativen Ereignis zusammenfielen, mit in die Generalisierung einbezogen werden. Hatte die Partnerin oder der Partner schwarze Locken, kommen in Zukunft alle schwarz gelockten Menschen für die Partnerwahl nicht mehr in Frage. In der Hirnforschung heißt es: Was zusammen feuert, verknüpft sich. Und hier gilt: »Je höher dabei die

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