Mit Yoga Lebensaengste bewaltigen
Sie da immun gegen oder ändert das Ihre Stimmung? Wie war es nach der Übung mit dem sich selbst Anlächeln?
Eine empathische Beziehungsperson bietet dem Säugling verschiedene Möglichkeiten an und beobachtet dabei, bei welchem Angebot sich die Gesichtszüge des Babys entspannen. So werde auch ich Ihnen jetzt verschiedene Möglichkeiten anbieten, um den empathischen Teil in Ihnen anzuregen, der feinfühlig spürt, was für Sie persönlich hilfreich sein könnte. Ich bin dabei auf die Kooperation mit Ihrem inneren »Elternteil« (vgl. den Abschnitt »Der Angsthase als Teilpersönlichkeit« in Kapitel 1) angewiesen. Daher ist es wichtig, dass Sie diesen Teil in sich kennen und aktivieren. In der Psychotherapie wird dieser Vorgang als »therapeutische Ich-Spaltung« bezeichnet. Sie haben sich dieses Buch besorgt und bis zu dieser Stelle gelesen. Das bedeutet, es gibt einen Teil in Ihnen, der möchte, dass es dem ängstlichen Teil in Ihnen besser geht. Ich nenne diesen ersten Teil jetzt einen fürsorglichen Elternteil, der Verantwortung für das Wohlbefinden des ängstlichen Teils übernimmt und der offensichtlich auch an Hilfsmöglichkeiten glaubt, der also Hoffnung auf Linderung hat, sonst hätten Sie das Buch längst enttäuscht beiseite gelegt. Beginnen wir damit, diesen Teilzu begrüßen und zu würdigen. Seine Arbeit ist wichtig und wird gebraucht, wenn es darum geht zu spüren, was dem ängstlichen Teil fehlen könnte.
Vielleicht fällt Ihnen ein, dass Sie in der früheren Kindheit nicht ängstlich oder traurig sein durften und ausgelacht wurden, wenn Sie diese Gefühle mal nicht verstecken konnten. Sollte das der Fall sein, dann erinnern Sie sich doch sicher auch noch daran, dass Ihnen das gar nicht gutgetan hat, sondern Ihnen einen Stich versetzt und sie verletzt hat. Vielleicht gibt es da noch einen Teil, der Trost braucht. »Ja, ich möchte, dass das erst mal gesehen wird. Das brauche ich, bevor ich für Weiteres offen bin.« Vielleicht haben Sie sich damals vorgenommen, dass Sie, wenn Sie mal groß sind, es dann anders machen wollen. Vielleicht gibt es in Ihnen auch einen Teil, der eigentlich gar keine Übung machen will. Der es ärgerlich findet, dass er sich schon wieder anstrengen muss, damit etwas anders wird – in der Welt oder in der eigenen Seele. Ja, es ist doch traurig, dass die Welt nicht so ist, wie man sie sich wünscht. Was auch immer Ihr inneres Kind denkt oder fühlt, es sind wichtige Botschaften aus Ihrem Inneren, die berücksichtigt und anerkannt werden wollen.
Geben Sie diesem Kind nun einen Platz, entweder in der Gegend Ihres Herzraums oder in Ihrem Bauchraum. Es braucht Zuwendung und will in den Arm genommen werden. Sie können auch ein Symbol für das innere Kind, z. B. ein Kissen oder ein Stofftier, wählen, das Sie auf den Arm nehmen und fest an sich drücken. Und dann darf das innere Kind sich ganz entspannen. Während ich dem erwachsenen, fürsorglichen Teil erkläre, wie die Übung gemacht wird, braucht es nicht zuzuhören.
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Übung: Trost, Selbst-Berührung, Sich-Wiegen
Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauchraum und die andere Hand auf den Herzraum. Spüren Sie, wie es ist, sich selbst zu berühren. Manchmal entspannt sich dadurch schon etwas die Stelle, die berührt wird, und es entsteht ein klein wenig Wärme.
Stellen Sie Ihre Beine etwa einen halben Meter auseinander, die Füße sind parallel zueinander, und wiegen sich hin und her, indem Sie mal das Gewicht an den rechten Fuß und dann an den linken Fuß abgeben. Versuchen Sie, einen Rhythmus zu finden, in dem Sie sich wohlfühlen. Das kann der Atemrhythmus sein, es kann auch ein anderer Rhythmus sein – ein Rhythmus, der sich von selbst immer wieder erneuert und Sie trägt.
Entwickeln Sie nun eine Vorstellung vom Wiegen. Vielleicht kennen Sie jemanden, der eine schöne Wiege hat. Oder Sie haben einmal in einem Film gesehen, wie in Südamerika einige Eltern ihre Babys in ein Körbchen legen und dieses dann in den Türrahmen hängen, damit der Wind es sanft wiegen kann. Freunde oder Gäste geben dem Körbchen ab und zu noch einen kleinen Schubs, damit es weiterschwingen kann.
Vielleicht ist es aber auch das Bild einer Hängematte, die zwischen zwei Palmen festgebunden ist und vom Wind bewegt wird.
Abb. 16: Sich-Wiegen
Ich berühre mich und werde berührt. Ich wiege mich und werde gewiegt.
Suchen Sie ein Bild, das für Sie zum Wiegen des inneren Kindes passt. Ruhen Sie für eine Weile in diesem Bild und entspannen
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