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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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anhören muss?«
    »Hat wer Tabasco?«
    »Mir wäre C4 lieber. Machen wir ein Feuer und wärmen diesen Shit auf, damit wir ihn fressen können, wie es sich gehört.«
    »Keine offenen Flammen, Jungs«, mahnt Sergeant Hooper, der mit eingehakten Daumen in seiner Trageweste abseits von ihnen steht. »Futtert euer Abendessen zügig.«
    Im Süden knallen Pistolenschüsse.
    »Hört auf, uns noch mehr Arbeit zu machen!«, ruft einer der Infanteristen. »Wir versuchen hier gerade, uns kurz zu entspannen.«
    »Das waren nicht unsere Jungs«, erwidert McLeod. »Es kam von weiter südlich. Müssen Alpha oder Bravo sein.«
    »Hört euch unseren General Patton an.«
    McLeod fährt fort: »Es ist Ausgangssperre. Die neue Einsatzregel besagt, dass jeder als Feind gilt, der sich jetzt auf der Straße herumtreibt. Wir haben die Erlaubnis, ihn zu erschießen.«
    »Endlich wird mit harten Bandagen gekämpft«, bemerkt ein anderer Infanterist nickend.
    »Der Lieutenant des Zweiten Platoons labert nur Müll. Wenn wir den Kuschelkurs aufgeben und diesen Mutanten einheizen, ist die Stadt im Nu wieder sauber.« Er setzt eine bedrohliche Miene auf, wobei sein Gesicht rot wird. »Die Welt geht nicht unter. Meine Mom und meine Schwester sind wohlauf.«
    »Ist ja schon gut. Peace, Bruder«, beschwichtigt ein Kamerad. »Ich will mich deswegen nicht schon wieder mit dir anlegen.«
    »Noch einmal, und ich werde nicht wieder versuchen, es zu erklären«, droht der Dritte. »Ihr Penner habt mich in Schwierigkeiten gebracht.«
    »Und was ist mit dir, McLeod?«, fragt der erste Infanterist provokant. »Geht die Welt unter oder nicht? Was glaubst du?«
    »Ach, ich richte mich da ganz nach dir«, gibt McLeod heiter zurück.
    Der Soldat blinzelt, ehe er antwortet. »Na gut dann, okay.«
    Während McLeod weiter isst, blendet er die Unterhaltung aus, um sich auf die Schüsse überall in der Stadt zu konzentrieren, wo sich die Kompanien von Warlord durch die Trümmer kämpfen. Der Lärm verstört; er bedeutet, dass viele Menschen sterben.
    Geht die Welt unter? , wiederholt er in Gedanken. Darauf kannst du einen lassen.
    Er erinnert sich daran, während der Rede des Lieutenants eine perverse Erregung empfunden zu haben. Das Ende der Welt – jawohl, Sir! Steuern und Kreditkartenschulden getilgt, keine Tanzclubs voller hochnäsiger Cheerleaderinnen und DJ-Pisser mehr, scheiß auf Karriere, Bankkonten und Sorgen um die Finanzierung der Rente, Sportunterricht und schlechte Fernsehprogramme sind abgeschafft … ebenso Schönheitsoperationen, dämliche Politiker und Großkirchen, nicht zu vergessen der stete Eindruck, man stecke in einem Loch und komme nicht heraus. Keine dummen Reglements mehr, die dich von allen Seiten beschränken …
    Demnächst wird das Leben deutlich einfacher. Dann gilt einzig das Gesetz des Stärkeren, und McLeod hängt just mit den Leuten ab, welche die stärksten Geschütze auffahren. Wie um diesem Gedanken zusätzliches Gewicht zu verleihen, erhöht sich die Frequenz der Schüsse im Süden.
    Mit jedem weiteren Toten dort draußen schwindet das Erinnerungsvermögen der Welt. Man mag sich in diesem Getümmel neu erfinden und einen anderen Namen annehmen. Er stünde nicht mehr im Schatten seines Vaters, dieses ach so großen Politikers, und könnte seine Vergangenheit als Klassenclown vergessen machen. Jedes Mal wenn McLeod auf der High School Mist baute, stand er mit einem aufmüpfigen Lächeln vor seinem Dad, doch der Drecksack verzog nie auch nur eine Miene ihm gegenüber, weil er zu scheinheilig war, um seine Contenance zu verlieren oder seinen missratenen Sohn wenigstens zu schelten. Mit der Zeit leistete sich der Junge üblere, frechere Fehltritte, um eine Reaktion zu provozieren – irgendeine. Seine schrecklich vornehme Mutter erlitt schlussendlich einen Zusammenbruch, doch sein alter Herr ließ sich nicht bezwingen. Als man McLeod zum zweiten Mal wegen Ladendiebstahls vor den Richter zog, zeigte sich sein Dad nicht mehr bereit, hinter den Kulissen für seine Sünden aufzukommen, und stellte ihn vor die Wahl, entweder in den Knast oder mit der Army zu marschieren.
    Leistet man sich beim Militär Schnitzer, erntet man drastische Reaktionen – unter Garantie. McLeod lächelt in sich hinein, als ihm bewusst wird, dass sein Vater vermutlich am Ende überleben wird, denn bestimmt pfercht man alle hochrangigen Politiker in geheime Bunker. Obwohl Dad und seinesgleichen momentan keine Macht mehr haben, halten die Oligarchen doch

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