Mitarbeitergespraeche erfolgreich fuehren
heraus, wann das Rollenspiel beendet ist und wieder zu der freundlichen und offenen Gesprächsatmosphäre eines Vorstellungsgesprächs zurückgekehrt wird.
Jede Position und jeder Bewerber sind anders, weshalb auch jedes Vorstellungsgespräch anders verlaufen wird. Der folgende Leitfaden kann als Anregung für den Gesprächsablauf und für die Erstellung eines eigenen Leitfadens dienen.
Tipp
Achten Sie darauf, dass keine Fragen nach den Diskriminierungskriterien des AGG gestellt werden. Erstellen Sie für die Vorstellungsgespräche im Hinblick auf eine konkret zu besetzende Stelle einen einheitlichen Gesprächsleitfaden. Damit können Sie später nachweisen, dass allen Bewerbern die gleichen Fragen gestellt wurden.
Ob mit oder ohne Verwendung eines Leitfadens, sollten Sie vor Gesprächsbeginn überlegen
wie Sie im Vorstellungsgespräch wichtige Punkte des Anforderungsprofils klären werden (z. B. Teamfähigkeit, PC-Kenntnisse),
welche Informationen Sie aus den Unterlagen des jeweiligen Bewerbers detaillierter erfragen wollen (z. B. Kündigungsgründe),
welche Fragen trotz Bewerbungsunterlagen noch offen sind (z. B. Eintrittstermin, Gehaltsvorstellungen).
Tab. 3.20: Leitfaden für ein Vorstellungsgespräch
Der vorstehende Leitfaden kann in dieser Form auch gleichzeitig als Protokoll benutzt werden. Dokumentieren Sie dabei nicht nur, ob Kriterien des Anforderungsprofils erfüllt werden oder nicht, sondern aus welchen im Gespräch geschilderten Umständen Sie dies entnehmen. Lassen Sie ggf. einen neutralen Kollegen die Vorstellungsgespräche verfolgen und dokumentieren. Aus Beweisgründen, sollte das Vorstellungsgespräch immer von zwei Personen geführt werden.
Lehrgespräch
Der rasche technologische Wandel sowie die Übernahme ständig neuer, häufig anspruchsvollerer Aufgaben verlangen nach einer laufenden Anpassung der Qualifikationen der Mitarbeiter. Die Vermittlung neuer Qualifikationen erfolgt entweder am (Training-on-the-job) oder außerhalb des Arbeitsplatzes (Training-off-the-job).
Bildungsmaßnahmen am Arbeitsplatz finden im direkten Zusammenwirken zwischen den Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten ständig statt. Eine der wichtigsten arbeitsplatzgebundenen Methoden ist die bereits erwähnte Unterweisung. Immer häufiger sind die Führungskräfte aber auch in der Bildung außerhalb der Arbeitsplätze als Trainer eingesetzt. Dabei nimmt das Lehrgespräch eine dominierende Stellung ein. Wie bei der Unterweisung empfiehlt sich auch beim Lehrgespräch ein stufenweises Vorgehen.
Tab. 3.21: Leitfaden für ein Lehrgespräch
Moderierte Teamgespräche
Das Mitarbeitergespräch wird mit einem einzelnen Mitarbeiter geführt. Wenn ein Thema mehrere Mitarbeiter betrifft, dann kann dies im Team besprochen werden. Im Teamgespräch werden die Sichtweisen aller Teammitglieder einbezogen. Ein zielorientiertes Teamgespräch muss geleitet oder moderiert werden.
Teamgespräche moderieren oder leiten
Das geleitete Teamgespräch läuft nach den Regeln der Konferenztechnik ab. Die Verantwortung für den Besprechungsablauf liegt beim Vorgesetzten, der eine geordnete Abwicklung sicherzustellen hat. Er hat dafür zu sorgen, dass die Besprechungsziele erreicht werden. Er steuert die Diskussion und vermittelt Denkanstöße. Die wichtigsten Regeln für die Durchführung eines geleiteten Teamgesprächs sind in der folgenden Checkliste zusammengefasst.
Checkliste: Durchführung eines geleiteten Teamgesprächs
Begrüßung und ggf. Vorstellung
Allgemeine Einführungsinformationen geben (z. B. Regularien)
Darlegung der Themen
Besprechungsziel formulieren
weiteren Ablauf vorschlagen/vereinbaren
Zeitrahmen (für den jeweiligen Besprechungspunkt bekannt geben)
Bei der Besprechung alle Teilnehmer zur Mitarbeit anregen
Eröffnungsfragen vorbereiten
grundsätzlich alle Teilnehmer ansprechen und alle zu Wort kommen lassen
Fragetechnik einsetzen
Von Zeit zu Zeit Zwischenergebnisse zusammenfassen
Beschlüsse herbeiführen
Gesamtergebnis feststellen (Gemeinsamkeiten betonen)
Ergebnisse sichern (Maßnahmenplan, Aufgabenverteilung)
Dank für Kommen und Mitarbeit; Verabschiedung
Ein in traditioneller Weise geleitetes Teamgespräch hat viele Schwächen. Während einer redet, sind die anderen zum passiven Zuhören verurteilt. Dauerredner beherrschen die Diskussion, ruhigere oder hierarchisch schwächere Teilnehmer kommen nicht zu Wort.
Ganz anders sieht es beim moderierten Teamgespräch aus. Das Wissen, die Erfahrung oder die Kreativität
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