Mitarbeitergespraeche erfolgreich fuehren
entscheidet der Mitarbeiter selbst. So nutzt der Vorgesetzte die Sach- und Fachkenntnis des Mitarbeiters, bleibt selbst Koordinator, der das Gesamtziel im Auge behält. Führung durch Auftrag ermöglicht dem Mitarbeiter einen größeren Gestaltungsspielraum als bei der Anweisung. In kooperativ geführten Unternehmen wird sehr häufig mit Aufträgen geführt; allerdings wird diese Führung häufig mit der Delegation verwechselt.
Beispiel
Der Vorgesetzte überträgt seinem Mitarbeiter die Aufgabe, mit der Werbeagentur „Future” eine Anzeigenkonzeption auszuarbeiten und diese beim Quartalstreffen der Geschäftsleitung zu präsentieren.
Bei der Delegation werden dem Mitarbeiter mit dem Auftrag gleichzeitig die dazugehörigen Befugnisse und Verantwortlichkeiten übertragen. Erst durch diese beiden Komponenten wird aus dem Auftrag eine echte Delegation. Eine korrekte Zielvereinbarung beinhaltet immer das Delegationsprinzip.
Beispiel
Der Vorgesetzte vereinbart mit seinem Mitarbeiter, dass dieser zukünftig die Leitung der Kantine einschließlich Budgetverantwortung übernimmt.
Vorgesetzter und Mitarbeiter vereinbaren, dass die Kosten je Arbeitsplatz bis Mitte nächsten Jahres bei gleichbleibender Leistung um mindestens 10 % gesenkt werden.
Vorteile des Führens durch Zielvereinbarungen
Das Führen durch Zielvereinbarung bringt für alle Beteiligten – Unternehmen als Ganzes, Führungskräfte und Mitarbeiter – zahlreiche Vorteile mit sich.
Vorteile für das Unternehmen:
Zwang zur Entwicklung einer strategischen Unternehmensplanung (strategische Ziele), die von allen getragen wird;
größere Sicherheit hinsichtlich künftiger Entwicklungen;
Engpässe werden rechtzeitig (frühzeitig) erkannt;
gezielte Auswahl der notwendigen Mittel zur Erreichung der Unternehmensziele;
Aufbau einer einheitlichen Führungskultur (wenn sich alle Führungskräfte mit dem Konzept identifizieren);
Freisetzung kreativer Kräfte durch Beteiligung der Mitarbeiter am Zielfindungsprozess;
Konzentration auf Aufgaben mit hoher Priorität.
Vorteile für die Führungskräfte:
Klarheit über die (vorrangigen) Unternehmensziele;
Einsicht in die Zusammenhänge von Unternehmens-, Bereichs- und Abteilungszielen;
bessere Abstimmung mit anderen Bereichen;
Verhinderung eines (schädlichen) Übermaßes an Improvisation;
Einschränkung von improvisationsbedingten Reibungsverlusten;
mehr Verantwortung durch Beteiligung an unternehmerischen Grundsatzentscheidungen;
Befreiung von Routineaufgaben durch Delegation auf nachfolgende Einheiten (Mitarbeiter);
die „Kontrolle” reduziert sich auf eine Überprüfung der Zielerreichung und Abweichungsanalysen;
Maßstab für eine objektive Kontrolle der Leistungen der Mitarbeiter anhand der Zielvorgaben;
sachliche Lösung von Konflikten durch Orientierung an gemeinsam übergeordneten Zielen.
Vorteile für die Mitarbeiter:
Kenntnis (und Verständnis) der Unternehmensziele;
Einsatz des vorhandenen kreativen Potenzials bei der Zielvereinbarung;
größere Zufriedenheit und höhere Motivation durch Beteiligung am Zielfindungsprozess;
Aufwertung des Mitarbeiters, dadurch mehr Verantwortung und Verantwortungsbereitschaft;
durch Mitwirkung bei der Zielvereinbarung geringere Gefahr der Überforderung;
Maßstab zur Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit;
Kontrollen auf dem Weg zum Ziel können eigenverantwortlich durchgeführt werden;
weniger improvisationsbedingte Reibungsverluste;
größerer Freiheitsgrad bei der Aufgabendurchführung; unabhängige Organisation (Zeit, Mittel) der eigenen Aufgaben;
Erfolgserlebnisse, wenn die Ziele erreicht werden.
Bei so vielen Vorteilen dürfen einige mögliche Schwierigkeiten nicht verschwiegen werden. Als ein Vorteil auf Mitarbeiterseite wurden mögliche Erfolgserlebnisse beim Erreichen der vereinbarten Ziele genannt. Dem steht die Gefahr des Misserfolgs gegenüber. Das kann dazu führen, dass manche Mitarbeiter sich überhaupt gegen eine Festlegung von Zielen wehren. Hier liegt es an den Führungskräften, solche Bedenken auszuräumen und die Mitarbeiter in Gesprächen von den Vorteilen der Zielvereinbarung zu überzeugen. Außerdem muss bei den Vorgesetzten die Bereitschaft vorhanden sein, rechtzeitig geänderte Ziele zu vereinbaren, wenn die Gründe für das Nicht-Erreichen vereinbarter Ziele außerhalb der Verantwortung des Mitarbeiters liegen.
Zielvereinbarungen sorgen für mehr Transparenz, wodurch Schwachstellen bei der bisherigen Aufgabendurchführung aufgedeckt
Weitere Kostenlose Bücher