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Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal

Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal

Titel: Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schmid-Egger
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Personalfragen ein Mitarbeiter der Personalabteilung oder in sehr kritischen Fällen auch ein externer Mediator sein. Auch er wird zuerst versuchen, die persönlichen Beziehungsprobleme von der Sache selbst zu trennen.
    Prinzip 2: Auf Interessen, nicht auf Positionen konzentrieren
    Das zweite Prinzip halte ich für das wichtigste, um Probleme zu lösen. Wenn Sie künftig konsequent danach handeln, werden Ihre Gespräche sehr viel besser verlaufen.
    Was ist mit Prinzip 2 genau gemeint? Schauen wir uns da­zu Tarifverhandlungen an. Diese verlaufen meist nach einem festgelegten Ritual. Die eine Seite fordert acht bis fünfzehn Prozent mehr Lohn. Jedem ist klar, dass diese Zahl utopisch ist. Die andere Seite bietet gar nichts an. Auch hier wissen alle, dass diese Position nicht durchgehalten werden kann. Die Diskussion um die beiden unvereinbaren Positionen geht eine Weile hin und her. Irgendwann wird gestreikt. Es gibt Verhandlungen. Diese scheitern. Dann kommt der Schlichter und schlägt eine Lösung irgendwo zwischen anderthalb und drei Prozent vor. Diese Lösung hätte jeder Stammtisch bereits am ersten Tag des Konflikts vorgeschlagen. Warum wurde dann wochenlang und unter hohen Kosten gestreikt, wenn das Ergebnis so offensichtlich war?
    Weil es Positionen und Interessen gibt. Beide Tarifparteien nahmen erst einmal eine Position ein. Die Arbeitgeberseite verfolgt die Position „keine Lohnerhöhung”. Die Arbeitnehmerseite versteift sich auf die Position „fünfzehn Prozent mehr Lohn”. Beides ist unrealistisch, doch es ist die Position, mit der sich beide Parteien in der Öffentlichkeit präsentieren.
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Hinter jeder Position steht ein Interesse. Nur über die Interessen können Sie Probleme wirklich lösen.
    Solange beide Seiten auf diesen Positionen beharren, kann es nicht zu einer Einigung kommen. Die Positionen sind nicht vereinbar. Zwischen beiden Forderungen klafft eine unüberbrückbare Lücke.
    Doch zum Glück sind das nur die Positionen. Denn beide Seiten haben in der Tarifauseinandersetzung ganz eigeneInteressen, die sie in ihrer öffentlichen Pokerrunde in Wirklichkeit verfolgen. Die Arbeitgeberseite verfolgt vermutlich das Interesse, ihre Kosten so gering wie möglich zu halten, um die eigenen Budgets zu schonen. Gleichzeitig verfolgt sie das Ziel, sich nach außen als hart zu präsentieren, um in der Branche nicht das Gesicht zu verlieren. Gerade das letzte Interesse spielt in öffentlichen Konflikten eine große Rolle und darf auf keinen Fall unterschätzt werden.
    Doch auch die Vertreter der Arbeitnehmerseite verfolgen Interessen. Ihr offensichtliches Interesse besteht darin, über­haupt eine Lohnerhöhung durchzusetzen. Ihr weniger sichtbares Interesse besteht wie schon bei den Arbeitgebern darin, sich öffentlich sehr hart zu präsentieren. Denn dafür wurden die Arbeitnehmervertretung oder die Gewerkschaftsvertreter ja gewählt. Wahrscheinlich hängt sogar die Karriere des einen oder anderen Funktionärs daran, wie hart er sich in diesem Konflikt präsentiert.
    Irgendwann im Verlauf des Tarifkonflikts gibt es natürlich eine Lösung. Doch diese erfolgt erst, wenn die wirklichen Interessen der beiden Seiten in ausreichender Weise berücksichtigt und auch gewürdigt wurden. Um Zahlen geht es dabei kaum.
    Der Bahnstreik 2008
    Vielleicht erinnern Sie sich noch an den großen Bahnstreik 2007 und 2008, den die Lokführergewerkschaft GDL damals durchsetzte. Die GDL verlangte anfangs elf Prozent mehr Lohn für die Lokführer. Das war natürlich eine Position und kein wirkliches Interesse. Eine weitere Position stellte der eigenständige Tarifvertrag für die Lokführer dar, auf den sich die Bahn keinesfalls einlassen wollte.
    Im Verlauf dieses Konflikts schrieben die Medien ganz offen darüber, dass die wirklichen Interessen vor allem in der persönlichen Profilierung des Gewerkschaftsvorsitzenden Manfred Schell sowie des Vorsitzenden der Deutschen Bahn, Hartmut Mehdorn, zu suchen seien. Doch dieses Interesse konnte nicht aufgelöst werden, weil ein Nachgeben für beide einen nicht akzeptablen Gesichtsverlust bedeutet hätte. Dieser Konflikt wurde daher erst gelöst, als die beiden Hauptverhandlungsführer ausgetauscht wurden.
    Die persönlichen und nicht ausgesprochenen Interessen bestimmen auch ein Mitarbeitergespräch. Vielleicht will Ihr Mitarbeiter die neue Aufgabe nicht übernehmen, weil er befürchtet, dann zu wenig Zeit für seine Kinder zu haben. Aber er schiebt ständig neue Positionen vor,

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