Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal
merken, dass Sie buchstäblich vor die Wand gelaufen sind, Ihnen aber kein Ausweg mehr einfällt? Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Sie machen eine Pause. Aufstehen, herumlaufen, Kaffee trinken und Luft schnappen bringt auch die Gedanken wieder in Schwung. Pausen sind ein wirksames Mittel der Gesprächssteuerung. Bei Gruppengesprächen führen Pausen oft auch dazu, dass sich die zwei Hauptkontrahenten direkt austauschen und im Vieraugengespräch oft eine Lösung vorskizzieren, die im Plenum nicht möglich gewesen wäre.
Sie vertagen das Gespräch. Wenn gar nichts mehr geht, ist das oft die beste Alternative. Vereinbaren Sie jedoch gleich einen verbindlichen Nachfolgetermin und „Hausaufgaben” bis zum nächsten Treffen.
Sie unterbrechen das Gespräch für eine Runde Brainstorming.
Brainstorming bei Gesprächsstillstand
Für ein gelungenes Brainstorming sollten Sie den Raum oder zumindest die Sitzpositionen wechseln. Denn alte Gedanken hängen häufig an einer Sitzposition fest. Erst in einer neuen Position können auch neue Gedanken entstehen. (Diese alte Erkenntnis wurde jetzt auch durch die moderne Hirnforschung bestätigt. Unser Unterbewusstsein ist sehr mächtig.)
Stehen Sie also auf und benutzen Sie z. B. eine Flipchart, die in der Ecke steht. Versammeln Sie die Gesprächspartner dort um sich. Im Zweiergespräch können Sie auch in die Cafeteria gehen. Nehmen Sie dazu einen Schreibblock mit.
Die Flipchart oder der Tisch in der Cafeteria wird nun Ihre Kreativecke. Fragen Sie dort die Gesprächsteilnehmer, welche weiteren Möglichkeiten sie sehen, um das Problem zu lösen. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen oder den anderen einfällt. Auch verrückte Ideen sind zugelassen. Verboten ist, zu werten oder zu sagen „Was für ein Quatsch ist das denn”.
Erst wenn alle Ideen auf dem Papier stehen und nichts Neues mehr nachkommt, dürfen Sie bewerten. Gehen Sie dazu am besten wieder an Ihren Platz zurück. Wenn es gutläuft, können Sie natürlich auch an Ort und Stelle über die Vorschläge reden. Entscheidend für den Erfolg Ihrer Brainstorming-Runde ist jedoch, dass Sie erst sammeln, dann ordnen und anschließend bewerten. Sonst klappt es nicht.
Die so gewonnenen Optionen können Sie in das Gespräch einbringen und daraus eine tragfähige Lösung entwickeln. Erstaunlicherweise gibt es fast immer eine Lösung. Man muss sie nur finden, so banal das klingt.
Neben der hier geschilderten Brainstorming-Runde haben Sie auch noch andere Möglichkeiten, die Lösungsfindung in einem Gespräch unauffälliger zu betreiben. Dazu habe ich folgende Tipps für Sie:
Stellen Sie „kreative Fragen”. Das können zum Beispiel offen formulierte Fragen nach Lösungsmöglichkeiten sein, die möglichst zuerst den Interessen der Gegenpartei und dann erst Ihren eigenen gerecht werden.
Schieben Sie eine deutliche Zustimmung oder Ablehnung so lange hinaus, bis Sie das Gefühl haben, dass das Kreativitätspotenzial aller Gesprächspartner ausgeschöpft ist.
Geben Sie sich nicht mit der erstbesten Lösung zufrieden. Suchen Sie im Gespräch nach weiteren Optionen.
Prinzip 4: Objektive Kriterien für die Lösung heranziehen
Wenn ein Streitfall vor Gericht ausgetragen wird, bestellen die Richter einen Gutachter. Dieser ist eine neutrale Person und beleuchtet den Fall aus einer sachlichen und objektiven Sicht. Im Zweifel wird das Gericht der Ansicht des Gutachters folgen und darauf sein Urteil begründen.
Ein solcher Gutachter oder Sachverständiger verwendet häufig technische oder wirtschaftliche Informationen, die allgemein akzeptiert sind. Beispiele sind der Mietspiegel bei Mietstreitigkeiten, die detaillierte Untersuchung eines beschädigten Autos bei Unfällen oder chemische Analysen der Inhaltsstoffe bei Fällen von Produkthaftung.
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Bereiten Sie objektive Kriterien bereits vor dem Gespräch vor und überraschen Sie damit Ihren Kontrahenten.
Auch in einem schwierigen Gespräch können Sie solche objektiven Kriterien heranziehen. Bei Vertragsstreitigkeiten kann das zum Beispiel der zwischen Ihnen geschlossene Vertrag sein. Falls Sie einen Mitarbeiter zur Rechenschaft ziehen müssen, weil er permanent zu spät kommt, würden Sie vielleicht auf die Daten der Arbeitszeiterfassung zurückgreifen.
Wenn Sie in einem Gespräch Probleme erwarten, können Sie sich darauf vorbereiten, indem Sie solche objektiven Kriterien suchen und bereitstellen. Diese können aber auch dazu dienen, Lösungen für andere offene Fragen zu
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