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Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
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könnte mich an seinen Namen erinnern … Jedenfalls war er bereit für die Terroristen, und als sie kamen und die Tür öffneten, stürzte er sich auf sie. Es war ein Kamikazeplan. Er wusste, er würde erschossen werden. Aber er hatte gehofft, ihnen eine Maschinenpistole entreißen und mir zuwerfen zu können. Und genau das schaffte er auch irgendwie. Als die Waffe über den Fliesenboden auf mich zugeschlittert kam, zögerte ich keine Sekunde. In diesem Moment verließ ich die Welt meines Vaters für immer, Becca. Ich schnappte mir die Maschinenpistole und feuerte. Ich hielt den Abzug fest gedrückt, genau wie der Amerikaner es mir erklärt hatte. Ich hielt den Lauf unten und richtete ihn auf diese Dreckskerle, die alle noch in der Nähe des Türrahmens standen. Und ich schickte sie alle geradewegs zur Hölle.“
    Blut spritzte.
    So viel Blut.
    Blut …
    „Ich tötete drei von ihnen. Nachdem die Geiseln im Raum bewaffnet waren, wehrten wir die übrigen Terroristen ab, bis Marines das Gebäude stürmten. Der Amerikaner starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Er und mein Vater waren die einzigen Opfer unter den Geiseln.“
    „Ich weiß nicht recht.“ Beccas Stimme war leise in der Dunkelheit. „Ich bin versucht, dich auch als Opfer zu betrachten.“
    „Ja“, räumte Mitch ebenso leise ein. „In gewisser Hinsicht bin ich an jenem Tag wohl auch gestorben.“ Er deutete auf die näher kommende Ausfahrt. „Wir könnten Benzin gebrauchen, und eine Tasse Kaffee wäre auch nicht schlecht.“
    Er spürte Beccas Blick, doch er sah weiter geradeaus auf die Straße vor ihnen.
    Schweigend nahm sie die Ausfahrt und bremste vor dem Stoppschild am Ende der langen Zufahrt. Die Raststätte war hell erleuchtet, und Becca parkte in der Nähe des Eingangs.
    Sie hielt noch immer seine Hand, und als er aussteigen wollte, zog sie ihn an sich. Sie schloss ihn in die Arme, sodass er ihre Wärme und ihren wundervollen Körper spürte.
    „Ich danke dir sehr dafür, dass du mir das alles erzählt hast“, flüsterte sie und küsste ihn.
    Mitch verlor sich ganz in dem Gefühl ihrer weichen Lippen auf seinen. Er war erstaunt, dass sie ihn überhaupt küssen wollte, nach allem, was er über sich berichtet hatte. Aber ihr Kuss verriet auch, dass sie weniger denn je bereit war, allein zur Ranch zurückzufahren. Daher drückte er sie fest an sich und küsste sie zum Abschied so zärtlich wie möglich. Es war ein Abschied, von dem sie nichts ahnte.
    „Ich habe Mitch Shaw bei der Beerdigung seines Vaters kennengelernt.“ Admiral Jake Robinson saß am Kopf des Tisches im provisorischen Hauptquartier der Gray Group auf dem Air-Force-Stützpunkt Kirtland in Albuquerque.
    Nach dem Anruf bei Captain Catalanotto war Lucky mit seinem Team zur Holloman Air Force Base beordert worden, wo ein Hubschrauber bereitstand, der sie nach Kirtland brachte. Nach der Landung wurden sie auf schnellstem Weg in dieses Büro gebracht, wo sie den Captain trafen sowie Blue McCoy und Crash Hawken. Die beiden Alpha-Squad-SEALs waren mit der Suche nach Mitch in Albuquerque beauftragt worden.
    „Der Vizepräsident der Vereinigten Staaten besuchte ebenfalls die Beerdigung“, fuhr der Admiral fort. „Er schüttelte dem Jungen die Hand und drückte sein Beileid aus. Er sagte, es werde in Washington eine Zeremonie geben, bei der der Präsident der Vereinigten Staaten Mitch eine besondere Version der Tapferkeitsmedaille verleihen würde.“
    Der Admiral lächelte. „Und Mitch sah ihm ins Gesicht und sagte: Nein, danke. Er verdiene diese Medaille nicht. Sein Vater sei im Glauben an die Macht Gottes gestorben. Mitch sagte, in seinen Augen sei Reverend Randall Shaw im Glauben an die Gewaltlosigkeit gestorben. Mitch glaubte aber, er habe das Böse mit den Mitteln des Bösen bekämpft, indem er die Terroristen erschoss. Und dafür wollte er keine Tapferkeitsmedaille. Ich habe mich ihm vorgestellt“, fuhr Jake fort. „Damals war ich noch kein Admiral, hatte aber schon zahlreiche Auszeichnungen für meinen Einsatz in Vietnam bekommen. Trotzdem war es ziemlich offensichtlich, dass er nicht mit mir sprechen wollte. Das änderte sich erst, als ich ihm sagte, ich sei ein Freund von Senior Chief Fred Baxter, dem Mann, der bei dem Versuch, gemeinsam mit Mitch die Geiseln zu retten, ums Leben gekommen war. Nachdem ich ihm das gesagt hatte, unternahm er einen Spaziergang mit mir. Dabei konnte ich ihm erzählen, dass Fred ein Navy-SEAL gewesen war. Ich erklärte ihm, was es mit dieser

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