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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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hier, Von Nord bis Süd, von Ost nach West, Sie sind unser Revier. Wir sind Dorngänger, Dorngänger sind wir.
    »Nun kommt schon, ihr müden Spatzen«, drängte Patrel und unterbrach seinen Gesang. »Ich weiß, ihr könnt lauter zirpen.«
    Er lächelte breit und schlug die Laute zu einer neuen Strophe an. Diesmal nahmen die vier anderen Stimmen den Schwung des einfachen Liedes auf, und auch wenn sie nur Diddeldum sangen, wo sie die Worte nicht errieten, klangen sie viel kräftiger. Wir sind Dorngänger, Dorngänger sind wir. Wir patrouilliern am Spindeldorn, Wohin er uns auch führt;
    Durch Sümpfe, Wiesen, Wald und Feld Und Flüsse, unberührt. Wir sind Dorngänger, Dorngänger sind wir.
    Bei der letzten Strophe lächelten alle Wurrlinge übers ganze Gesicht und sangen lustvoll mit, und zu Tucks Überraschung klang Danners Stimme von allen am kräftigsten.
    Wir sind Dorngänger, Dorngänger sind wir. Und prächtigere Kerle noch Gibt's weit und breit nicht hier. Der Sieben Täler Freiheit schreiben Wir uns aufs Panier. Wir sind Dorngänger, Dorngänger sind wir - Jo ho! Wir sind Dorngänger, Dorngänger sind wir - ho! Und bei diesem letzten Ho! schlug Patrel einen lauten, dissonanten Akkord auf seiner Laute an, und alle Wurrlinge brachen in schallendes Gelächter aus. Die düstere Stimmung war verflogen.
    »Das treiben wir Dorngänger also, ja?«, fragte Hob fröhlich. »Wir beschützen die Sieben Täler. Klingt, als sollten wir viel zu tun bekommen.«
    »Ach was«, brummte Danner. »Nicht, wenn wir an der Spindelfurt festsitzen. Ich gehe davon aus, dass wir die meiste Zeit nur herumhocken und darauf warten, dass etwas passiert, aber es wird nie etwas passieren.«
    »Das wäre mir gerade recht«, meldete sich Tarpi zu Wort. »Ich sitze lieber bei einer Pfeife, einem Lied oder einer Geschichte um ein warmes Lagerfeuer, als dass ich 39 draußen in der Kälte nach Wölfen, Vulgs oder großen wilden Hunden Ausschau halte.«
    »Und nach dem anderen Feind«, ergänzte Tuck. »Vergiss nicht das andre feindlich Tier, von dem in dem Lied die Rede ist - kein Wolf, kein Vulg, kein andres feindlich Tier. « Tuck wandte sich an Patrel. »Was bedeutet das? Wo kommt das Lied überhaupt her? Ich habe es noch nie gehört, und ich glaube, ich halte es lieber in meinem neuen Tagebuch fest - meinem Vetter Willi wird es bestimmt gefallen. Außerdem hat es ein so gutes Lied verdient, dass man es verbreitet. Ich finde wirklich, wir hätten es schon früher hören müssen.«
    »Oh... also... das«, stotterte Patrel leicht errötend; er fummelte nervös und verlegen an dem Gurt herum, um seine Laute wieder auf dem Rücken zu befestigen. »Es freut mich, dass es euch gefallen hat. Und ihr habt es noch nie gehört, weil es neu ist. Ich meine, na ja, ich hab es selber erfunden, auf dem Hinweg, bevor ich euch vier abgeholt habe.«
    »Selber erfunden?«, platzte Tarpi heraus. »Donnerwetter! Ich dachte immer, so etwas tun nur Barden und Harfenspieler. Du bist nicht zufällig ein Barde, oder?«
    »Meine Tante Utz hat sich hin und wieder Lieder ausgedacht«, unterbrach Hob. »Meist in der Küche. Lieder übers Essen und Kochen. Ganz nett, aber lange nicht so hübsch wie deins.«
    »Erzähl uns etwas über den Text, Patrel«, bat Tuck. »Ich meine, wie du auf dein Lied gekommen bist.«
    »Da gibt es nicht viel zu sagen«, antwortete Patrel. »Ihr wisst alle, dass die Dorngänger mithelfen, die Sieben Täler zu beschützen - und das ist auch eine große Verantwortung, denn es ist ein weites Land. Sieben Stück: Nord-, Süd-, Ost- und Westtal, Mittental, Ober- und Untertal. Eingefasst von der großen Spindeldornbarriere. Begrenzt von zwei Flüssen, dem Wenden und dem Spindel, und vom Nordwald und den Oberen Dünen.«
    »Was soll das werden?«, brummelte Danner. »Eine Geografiestunde?«
    »Nein«, sagte Patrel lachend. »Obwohl - vielleicht ein bisschen Geografie und Geschichte.«
    »Geh, Danner, lass Patrel reden«, sagte Tarpi, dessen Wurrlingsnatur erwachte, wenn er Dingen lauschte, die er bereits kannte. »Außerdem wollte ich schon immer wissen, wie Barden auf ihre Lieder kommen.«
    Danner gab ein unbestimmtes Knurren von sich, sagte aber nichts weiter. »Aber, Tarpi, ich weiß doch gar nicht, wie Barden auf ihre Lieder kommen«, protestierte Patrel. »Ich weiß nur, wie ich auf meine komme, und das ist sehr einfach. Der Auftrag der Dorngänger lautet, in den Tälern und entlang des Dornwalls Patrouille zu gehen, vor unangenehmen Jenseitigen zu

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